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Die Zeit heilt alle Wunden.72
Ist das wirklich so? Heilt die Zeit alle emotionalen Wunden früher…
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Sagen aus alter Zeit

****sa Frau
14.009 Beiträge
Themenersteller 
Sagen aus alter Zeit
Hier geht's um Sagen/Geschichten, die von den Leuten immer weitergegeben wurden. Durch "immer wieder neu erzählen" sind sie immer mehr ausgeschmückt worden und entsprechen nicht wirklich der Realität, aber einen kleinen Funken Wahrheit enthalten sie doch noch immer.
Viel Spass beim *les* und *tipp*
******r41 Mann
114 Beiträge
da
Bin ich jetzt aber gespannt.....
Umbrüggler Alm
Das eigenartige Kasermandl zählt zu den bekanntesten Sagengestalten Tirols. Zahlreiche Almen „rühmen“ sich als herbst- bzw. winterliche Wohnstätte dieser verdammten Seele zu dienen.
Das Kasermandl auf der Umbrüggler Alm bei InnsbruckIm Kern verbirgt sich im Kasermandl eine traurige Geschichte. Zu Lebzeiten nämlich soll es als Senner (Kaser) gearbeitet haben, aber mit dem „Almnutzen“ (also den dort hergestellten Produkten) nicht sonderlich sorgsam umgegangen sein – so verwendete es etwa die Butterkugeln schlicht und einfach zum Kegeln. Die Strafe konnte da natürlich nicht ausbleiben – der nichtsnutzige Senner wurde dazu verdammt, nach seinem Tode jährlich die Almhütten unsicher zu machen. Es hüte sich also der herbstliche Wanderer vor der Begegnung mit so einem Schalk!

Das Kasermandl hat seinen Auftritt ab dem Zeitpunkt des Almabtriebes, wenn die Hütten also verschlossen und verlassen werden. Gewöhnlich muss es dann den ganzen Winter dort oben bleiben und geht erst wieder, wenn der Almauftrieb beginnt. Mancherorts ist das Strafmaß allerdings geringer ausgefallen: Das Kasermandl darf schon zu Martini wieder herunter. Dieser Abzug von der Alm mitsamt geisterhaften Tieren wurde gerade im Unterland (in der Gegend von Kufstein und Kitzbühel) gerne als „Almererfahren“ nachgestellt. Junge Burschen verkleideten sich als Tiere und Kasermandl, zogen lärmend in die Dörfer und rußten jeden, dem sie begegneten oder trieben sonstigen Unfug.

Dieses Brauchtum ist leider ausgestorben – ganz im Gegensatz zum Kasermandl, dem man immer noch begegnen kann. Ist man Manns bzw. Frau genug, so kann man es sogar erlösen. Bietet es nämlich dem Wanderer ein Mus an, dann sollte man es auch essen. Was allerdings eine gewisse Überwindung erfordert, da es stark mit Dreck und Tierkot vermischt ist! Schafft man das allerdings, dann hat man wahrlich eine gute Tat vollbracht – die geschundene Seele des Kasermandls darf sich endlich aus dem Staub machen und ruhigeren Beschäftigungen nachgehen. Wanderer, höre es wohl!
ehemalige Umbrüggler Alm über Innsbruck
Auch
ein Liedchen gibt es dazu.



****sa Frau
14.009 Beiträge
Themenersteller 
Pasterzengletscher
Auf den Höhen, welche heute die Eisfelder der Pasterze bedecken, waren einst grüne Wiesen, auf welchen die Bewohner der dort aneinander grenzenden Länder ihre Jahrmärkte abhielten. Als ein solches Fest einmal auf einen Sonntag fiel und der heilige Tag durch Tanz, Spiel und ausgelassenes Vergnügen entweiht wurde, da kam, von Gott gesendet, über die Höhen des Grossglockners ein furchtbarer Sturm, es regnete in Strömen, von den Felsen stürzte schäumendes Wasser, wogende Fluten bedeckten die Wiesen und rissen Menschen, Vieh und all die Herrlichkeiten des Marktes in die Tiefe und bedrohten sogar die schuldlosen Bewohner des Tales. Da schickte Gott einen heftigen Frost, der die niederrauschenden Wogen plötzlich erstarren liess und die Frevler im Eise begrub, die schuldlosen Talbewohner aber rettete. Von Zeit zu Zeit soll das Eis des Pasterzengletschers die Leichen solcher Frevler auswerfen.
Die Nixe vom Karersee
Warum der Karersee, von den Ladinern auch „Lec de ergobando“, Regenbogensee genannt, heute noch in den prächtigsten Regenbogenfarben schimmert, liegt in der Sage von der Nixe vom Karersee begründet.


Der Sage nach...
Einst lebte im Karersee eine wunderschöne Wasserjungfrau. Oft saß sie am Ufer, flocht ihre blonden Zöpfe und sang leise vor sich hin. Der Hexenmeister von Masaré hörte sie singen und verliebte sich in die Nixe. Er setzte all seine Macht aufs Spiel, um sie zu entführen, die Wasserjungfrau ließ sich jedoch nie erwischen.

So bat der Hexenmeister seine Freundin, die Hexe Langwerda, um Hilfe. Langwerda gab ihm den Rat, er solle sich als Juwelenhändler verkleiden, vom Rosengarten zum Latemar einen Regenbogen schlagen und sich dann zum Karersee begeben, um die Jungfrau anzulocken und zu entführen.Der Hexenmeister befolgte den Rat, vergaß allerdings sich zu verkleiden. Die Wasserfee bestaunte den Glanz des Regenbogens und der vielen Edelsteine; sie bemerkte jedoch auch den Zauberer, der sich am Ufer versteckt hielt und tauchte plötzlich wieder im Karersee unter.

Seit dem Tag ließ sie sich nie wieder blicken. Der Hexenmeister war über das Misslingen der geplanten Entführung so wütend, dass er in seinem Liebeskummer den Regenbogen vom Himmel riss, ihn zerschmetterte und alle Regenbogenstücke mit den Juwelen in den See warf: das ist der Grund, warum der Karersee noch heute in den prächtigsten Regenbogenfarben schimmert und von den Ladinern „Lec de ergobando“, der Regenbogensee genannt wird.
****sa Frau
14.009 Beiträge
Themenersteller 
Der Sage nach hat ein Bauer seinen Ochsen zum Schlachten nach St. Gilgen getrieben. Dies geschah auf einem sehr schmalen Weg. Durch herabfallende Steine scheute der Ochse und geriet in Panik. Der Bauer konnte nicht schwimmen, wollte aber auch seinen Ochsen nicht verlieren, welcher mittlerweile in den See gestürzt war. Der Bauer hechtete nach und bekam den Ochsen noch am Schwanz zu fassen. Dieser zog ihn dann quer über den ganzen See bis zu dieser kleinen Insel. Aus Dankbarkeit liess der Bauer diesen kleinen Bildstock errichten.
Das Ochsenkreuz im Wolfgangsee
Die Tartscher-Bühel Sage
Der Tartscherbühl ist wohlbekannt

im Vinschgau im Tirolerland.

Ein Städtchen war in alter Zeit

allda voll Glanz und Sauberkeit.


Die Leute liebten Tanz und Spiel,

der Herrgott aber galt nicht viel.

Einst kam, vom vielen Wandern matt,

ein Pilger abends in die Stadt.


"Der Weg ist nass, die Nacht ist kalt,

hab' nichts gespeist und bin schon alt.

O lasst mich schlafen über Nacht,

bis morgen früh die Sonn' aufwacht!"


"Willst schlafen du? Der Pfad ist weit,

kannst schlafen, wo dich's immer freut;

der Schnee bedecket Straß' und Bühl

Mit weißem Linnen frisch und kühl.


Die Sternlein leuchten dir voll Pracht -

so schlaf nur, Alter, gute Nacht!"

Es schwankt der Greis zum Tor hinaus

und kommt zum allerletzten Haus:


"Gott segne, Bäuerin, euch den Tisch,

voll Wein und Kuchen, Fleisch und Fisch;

doch gebt auch mir ein Stücklein Brot,

sonst findet mich der Morgen tot."


"Das weiche Brot schenkt man nicht her,

zum harten hast kein Zähnlein mehr.

Das weiße Brot ist für mein Kind;

fort, Alter, tummle dich geschwind! "


Der Pilger wankt zum Tor hinaus,

gar nass und finster ist es drauß.

Den kalten Stein erfasst die Hand,

den schleudert er, zur Stadt gewandt.


"Fühllose Stadt, so kalt wie Stein,

sollst ewig wüst und öde sein.

Sollst ohn' Erbarmen untergeh'n,

nie höre Gott dein jammernd Fleh'n!"


Als nun der Stein am Tore prallt,

der Boden öffnet sich alsbald;

es bebt der Grund, und Hof und Scheun’

und Haus und Schloss versinken ein;


der Mann, das Weib, der Greis, das Kind

im tiefen Schutt begraben sind.

Wo stolz die Stadt in alter Zeit

geglänzt, ist's öde weit und breit.


Kein Denkmal gibt den Platz dir kund,

wo Haus um Haus einst fröhlich stund.

Der Tartscherbühel steht allein

und mahnt: Dein Herz sei niemals Stein!
****sa Frau
14.009 Beiträge
Themenersteller 
Der damalige Schlossbesitzer hinterliess, als er im Jahre 1668 starb, ein ausgefallenes Testament:

Sein Sarg soll alle fünfzig Jahre, jeweils an seinem Todestag, aus der Gruft geholt, um den Kirchgang getragen und dann auf dem See bis zu seinem Schloss gefahren werden.

Bis um die Mitte des vorigen Jahrhunderts soll diesem Wunsch auch entsprochen worden sein.
Das gegenüber von Hallstatt thronende Schloss Grub
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