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Autonomie abgeben > Age Regression?

******arp Mann
3.241 Beiträge
Themenersteller 
Autonomie abgeben > Age Regression?
Hallo zusammen,

bei Subs/Sklavinnen die D/s leben, bis hin zu TPE, wird ja immer wieder das leidliche Klischee bemüht, dass der Grund für diese Autonomieaufgabe ja irgendwelche Defizite sein müssten. Kennen wir ja alles zur Genüge...

Wenn Sub/Sklavin ihre Motivation aber mal genauer erklärt, ist ebenso oft von Liebe, der Lust am dienen, Gehorsam sein wollen usw. die Rede. Das klingt ja auch alles sehr romantisch, aber deswegen versteht man es ja nicht besser.

So bleibt immer wieder die Frage- warum fühlt ihr euch denn bei so viel Autonomie-Abgabe noch so frei und unbeschwert? Kostet euch doch nur Freiheit, Selbstständigkeit bis hin zu Selbstaufgabe? Diese Fragen bleiben so oft ungeklärt. Ich selbst hab da auch noch nicht so konkret darüber nachgedacht. Einmal mehr wurde mir diese Frage gestellt, denn ich müsse doch wissen, warum meine damalige Lebensgefährtin mit mir im TPE lebte. Und ich reflektierte mal so rum...

Und da kam mir der Gedanke, dass wenn eine erwachsene Person, freiwillig so viel Autonomie abgibt und sich gewissen Regeln unterwirft, eigentlich fühlen müsste wie ein Heranwachsender. Ist ja immer jemand da der sich um alles kümmert und sorgt, umso mehr kann man sich auf sich selbst und seine eigene Entwicklung konzentrieren. Anders als früher und real kann man sich ja seine Herrschaft nun selbst aussuchen. Man akzeptiert die Regeln, gibt Autonomie ab und gewinnt persönliche Freiheit der Selbstentfaltung.

Und ist es dann nicht vergleichbar mit der Situation eines wohl behüteten und privilegierten jungen Menschen? Der seinem Stande gemäß aufwächst und entweder das nach leben möchte was er kennt oder sich so für sich gewünscht hätte? Denn solange keiner im dunklen Kerker lebt, ist es doch meist eine Schoßposition.

Wenn ich mal so zurück denke, waren es auch immer devote Frauen, die auf meine fürsorgliche Art ansprachen und das sogleich auch nur zu gerne annahmen. Und das unabhängig ihrer gesell. oder beruf. Stellung. Irgendwas gab ich ihnen, was sie vermissten. Vlt diese unbeschwerte Schoßposition? Im Alltag und nach aussen stark und taff, bei mir unbeschwert und frei von allem.

Ich komme auch deswegen darauf, weil ich gewisse Anleihen aus dem DDlg hierin wieder finde. Einfach alles abgeben, sich vlt klein aber dafür frei fühlen. Unbeschwert und unbekümmert und auch auf sich selbst konzentriert- ohne an die Sorgen und Lasten des Alltags denken zu müssen. Das muss jedoch nicht heißen, dass man deswegen auch kindliches Gebaren zeigt. Es ist mehr das Gefühl.

Was meint ihr? Kann da was dran sein? Oder wie würdet ihr es versuchen zu beschreiben? Also ganz ohne D/s, Liebe, Gehorsam usw. Einfach das was ihr fühlt, wenn ihr Autonomie und Freiheiten aufgibt und abgebt, um das zu erreichen, was ihr fühlen wollt. Was ist es?

Ich richte diese Frage bewusst nur an Subs/Sklavinnen etc, die dom. Sicht (Kontrolle, Macht usw) interessiert mich nicht.

Danke & Gruß *g*
******und Frau
4.439 Beiträge
Also ich kann nur für mich sprechen. Ich habe keinerlei Little-Anteile in mir. Ich fühle mich nicht klein durch die komplette Kontrollabgabe, sondern ich ich bin dann ich. Und ich bin dann innerlich stabil und fühle mich in keinster Weise klein. Sondern ganz im Gegensatz erst vollständig und tatsächlich eher groß. Egal wie erniedrigt ich werde. Das macht mich an. Das läßt mich tatsächlich fühlen, daß ich mich unterworfen habe. Es ist die physische Domninanz durch die ich erst in der Lage bin, die komplette Kontrolle abgzugeben.

Ja, es ist Freiheit, die komplette Kontrolle abzugeben. Aber nicht klein sein und keine Selbstaufgabe. Sondern überhaupt erst sich selbst sein zu können. Zumindest dem einen gegenüber, dem ich mich unterordne. Andere werden dieses Verhalten von mir in der vollständigen Unterwerfung nur dem einen gegenüber erleben. Ich bin dadurch nicht unbeschwert und unbekümmert. Sondern ganz im Gegenteil es ist meine Verantwortung, daß es IHM gut geht. Und das ist eine Aufgabe die für mich nicht möglich wäre, wenn ich klein wäre. Es ist meine Fürsorgepflicht mich um ihn zu kümmern. Seine Bedürfnisse zu erfüllen mit meinem Sein. Ich bin sein Lustobjekt, genauso wie ich für sein Wohlergehen zuständig bin. Ich bin nicht auf mich selbst konzentriert sondern auf ihn. Mit meinem ganzen Sein. Auch im Subspace. Er ist derjenige, der mein Sein ausfüllt. Nicht ich.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
Naja ich bin dennoch mal so frei und gebe meinen Senf dazu, denn ein wenig würzende Unterstützung schadet bei der Thematik sicher nicht *zwinker*

Mit der DDLG Thematik habe ich wie du aus dem RL ja gut genug wissen dürftest nun wirklich nicht viel an der Mütze.

Da ich mich aber nun einmal ganz allgemein für die Komplexen Zusammenhänge im menschlichem Sein und der eigenen Individuellen Entwicklung interessiere kann ich die von dir angeführten, möglichen, Aspekte, aus meinem psychologischem Wissen/Verständniss heraus als durchaus mögliche tiefere emotionale Beweggründe auch ohne den DDLG Hintergrund Erkennen.

Wie auch du habe ich mir bis jetzt nur noch keine wirklichen ernsthaften Gedanken über das "Warum" der Sk Seite gemacht. Für mich war / ist es einfach normal so zu sein und Beziehungen so zu führen und Fürsorge für einen anderen Menschen ist für mich auch alters wie geschlechtsunabhängig. Da ich dazu selbst kein Kindesvater bin und auch nie wirklich in einer Partnerschaft so etwas wie ein Vater war / sein musste hätte ich jetzt ohne diesen Denkanstoß hier von dir diese Parallelen zu einem Jugendlichem/Herranwachsendem sicher nicht so ohne weiteres hergestellt.

Dementsprechend finde ich diesen Ansatz als "Beweggrund" garnicht so falsch sondern glaube schon das es nicht wenige unter den Sk gibt die sich dieser These anschließen.

Ich glaube aber auch, das einige sich da so noch garkein Gedanken drüber gemacht haben und es auch für sie hier ein, einmal etwas anderer, Denkansatz ist / sein könnte sich ihre "Neigung" und das Warum besser zu erklären.
Ich bin also einmal auf die Aussagen der Sk's zu dieser These gespannt.
****_7 Paar
1.331 Beiträge
Wir haben 2 heranwachsenden um uns herum. Aber ich kann mich damit Null identifizieren. Und mit DDlg kann ich auch nichts anfangen. Dazu bin und bleibe ich in der Verantwortung. Für mich ist es Fürsorge für einander und einfach abgeben von Macht, weil ich dann ich sein kann. Ich bin und bleibe in der Verantwortung und das ist auch gut so. Ich empfinde es auch nicht als Freiheit zur Selbstfindung. Diese Zeit hatte ich gerade in der gleichen Beziehung aber ohne Macht. Jetzt ist es ganz einfach, er führt und ich folge. Damit kann ich mich selbst sein und er auch. Aber wenn er sagt, wir machen heute das, denke ich doch echt immer noch nach, ob das auch so geht wie er das will. Nicht wegen mir, aber wegen Kinder, Arbeit und alles weitere. Also gebe ich nicht die Verantwortung einfach ab und damit auch keine Freiheit in dem Sinne. Was es genau ist, werde ich noch mal drüber nachdenken, aber eigentlich ist es wie schon gesagt, einfach ich sein können und vor allem nicht bestimmen über mein Herr, was ich sonst direkt oder indirekt tun würde, wenn ich Selbstbestimmung habe. Ich denke da liegt der Basis für mich um mich unter zu ordnen. Weiterhin schließe ich mich @******und an.
******und Frau
4.439 Beiträge
Zitat von ****_7:
...und vor allem nicht bestimmen über mein Herr, was ich sonst direkt oder indirekt tun würde, wenn ich Selbstbestimmung habe. Ich denke da liegt der Basis für mich um mich unter zu ordnen.
Ja, da würde ich mich auch anschließen. Wenn ich mich nicht unterordne, dann bin so selbstbestimmt, daß ich durch mein dominantes Sein anderen gegenüber tendentiell jeden unterbutter, der nicht dominanter ist als ich. Ich wirke wohl sonst auf andere extrem dominant, selbstbewußt und bestimmt in meinem Denken. Jemand, der mich nicht auf diese Weise kennt, würde nie denken, daß ich mich jemandem unterordnen könnte. Mit Selbstbestimmung hat mir niemand was zu sagen (außer meinem Chef beruflich) und ich habe solange Recht, bis mich jemand argumentativ vom Gegenteil überzeugt. Ich bin sicher niemand, der von Haus aus Anteile in sich hat um Klein zu sein.
****_7 Paar
1.331 Beiträge
Das hätte ich nicht besser beschreiben können.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
@******und

Das "Klein" ist ja nur einer der möglichen Aspekte und es bleiben ja auch noch einige andere mögliche Aspekte.

@****_7
Im Punkt der Fürsorge sehe ich zwischen einem D/S Paar und einer Eltern Kind Beziehung den Unterschied, dass in der D/S Beziehung die Fürsorge nahezu Zeitgleich auf Gegenseitigkeit je nach Position und Beziehungsart beruht. Bei einer Eltern Kind Beziehung tragen zunächst die Eltern die Fürsorge für das Kind und im optimalfall sorgt das Kind dann erst Jahrzehnte später für seine alten kranken Eltern. Auch Sucht man sich den Partner aus für den man auf seine Art sorgen will, Eltern und Kinder suchen sich aber nicht aus.

In beiden Fällen aber ist es die Fürsorge und das sogar in einer guten StiNo Beziehung.

Auch beim Punkt Verantwortung ist es ja nicht so, das ein Jugendlicher / Heranwachsender keinerlei Eigenverantwortung hat oder für Dinge zur Verantwortung gezogen werden kann, es lasten nur viele Verantwortungen eines Erwachsenen Lebens und einige Entscheidungen noch nicht auf den eigenen Schultern sondern auf denen der Eltern. Auch eine Sklavin trägt gewisse Verantwortungen und hat dafür andere in die Hände des Herrn gelegt. Gerade wenn man an die Punkte Finanzen, Gesundheit, Unternehmungen, Freunde o.ä. denkt liegen nicht selten doch die Entscheidungen und somit auch gewisse Verantwortungen in den Händen des Herrn wie eben bei dem Jugendlichem diese bei den Eltern liegen.

Sicherlich wird ein Paar das nun lange miteinander den Weg ins und durch das TPE gegangen ist und viele Jahre der gemeinsamen Entwicklung einzelnd wie gemeinsam hinter sich gebracht hat weniger Anteile des sich selbst finden müssen mehr haben aber der Herr gibt dennoch, wie Eltern ihrem Kind, ihr den halt und die Sicherheit einfach sie selbst, einfach Sklavin sein zu können, wie der Jugendliche eben auch einfach Jugendlicher sein können sollte.

Da der TE darum gebeten hat lasse ich meine Dom Seite jetzt hier weg, auch wenn sie vielleicht noch etwas mehr zum Verständnis warum auch ich diese Parallelen sehen kann beitragen würde.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
@******und

auch das was du da von dir beschreibst, damit das du dich außer von deinem Herrn von niemandem klein machen lässt und im alltäglichen von vielen sogar eher als dominant wahrgenommen wirst ist für mich eher eine Bestätigung der These als ein Gegenargument.

Nur weil ein Jugendlicher / Heranwachsender in seinem schulischem und sozialem Umfeld so oder oder so ähnlich wahrgenommen wird wie du dich beschreibst, kann er/sie den Eltern gegenüber doch immer noch gehorsam, ehrsam und brav sein und sich nach den Anweisungen der Eltern richten.

Wie ein Jugendlicher nur selten zu einem starken selbstbewussten und gut sozialisierten Erwachsenem werden kann, wird auch nicht selten eine Sklavin erst ihr volles Potenzial auch abseits der Beziehung zu ihrem Herrn entfalten können wenn sie durch ihn eben die selbe Sicherheit bekommt wie der Heranwachsende von seinen Eltern.

Wenn einem diese Sicherheit im Leben fehlt egal ob jung ob alt ob BDSM oder nicht sind wir, wissenschaftlich erwiesener Maßen, deutlich weniger glücklich und Leistungsfähig. Natürlich sollte jeder Mensch auch in der läge sein ohne einen Partner sich selbst Sicherheit genug i Leben zu sein aber hier geht es ja um Beziehungen.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
nicht Ehrsam sondern Lehrsam sollte das heißen
******und Frau
4.439 Beiträge
@********er84
Nun, ich fühle mich weder "Klein" noch als Heranwachsende. Ich bin durch und durch erwachsen auch vom Gefühl her. Die Freiheit, die ich fühle, wenn ich die komplette Kontrolle abgeben kann, ist eher eine Last, die mir von den Schultern genommen wird. Es ist leichter auf den Schultern nicht mehr die komplette Verantwortung für alles tragen zu müssen, ja auch gar nicht zu dürfen. Etwas, was ich in meinem ganzen Leben vorher nicht kannte. Auch nicht in meiner Stino-Ehe, die ich hatte. Denn da habe ich alles organisieren müssen, die Verantwortung für alles gehabt und am laufen gehalten. Genauso wie danach als Alleinerziehende. Ich hatte mir nicht vorstellen können auch im Alltag die Kontrolle abzugeben, bis ich meinen damaligen Herrn kennen gelernt hatte, wo das stimmig war und sich im Laufe der Zeit in Richtung TPE entwickelt hatte von reinem 24/7.

Ich kann auch als Sub nichts mit kindlichem Verhalten oder kindlichen Gefühlen anfangen. Für mich selbst. Das wäre ein schlechtes Spiel für mich, da ich das schlichtweg nicht bin.

Ich glaube, daß man DDlG nicht künstlich in ein Dom/sub-Verhältnis hineininterpretieren muß. Für einige mag es stimmig sein. Und für andere ist es wirklich komplett abwegig.

Und ich möchte ergänzen, daß es mir nie an Selbstsicherheit gefehlt hat und ich mich nie auf einem Entwicklungsweg (außer der vermehrten Kontrollabgabe nach und nach) gesehen habe.

Ich fühle mich nicht klein dem Herrn gegenüber. Er sollte mir gegenüber in jeder Form überlegen sein, damit ich überhaupt die Möglichkeit habe ihn nicht nur als ebenbürtig anzuerkennen, sondern mich eben auch zu unterwerfen. Aber "Klein" oder "Bedürftig" fühle ich mich dabei in keinster Weise.
****_7 Paar
1.331 Beiträge
Sorry @********er84 Aber ich sehe hier für mich null Übereinstimmung. die Dynamik zwischen Eltern und Jugendlichen ist für mich nicht zu vergleichen wie ich mit mein Herr lebe. Ich finde Dein These völliger Quatsch. Jedenfalls für mich.
******und Frau
4.439 Beiträge
Wo ich so drüber nachdenke, sperrt sich in mir alles dagegen klein zu sein... Ich mag es auch überhaupt nicht, wenn mich jemand "Kleines", "Mädchen" oder "Süße" nennt, wie ja der ein oder andere Dom seine Sub nennt. "Süße" geht maximal von anderen Subs. Da ist das auf gleicher Ebene. Aber nicht von einem männlichen Wesen. Ich stehe zwar auf Objektifizierung, bin gerne "Stück", aber das ist dann nicht klein machen sondern eben die Objektifizierung. Auch Erniedrigung ist für mich ein physisches Gefühl unten zu sein. Aber deswegen nicht klein. Sondern eben unten, was für mich einen anderen Stellenwert hat als Klein.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
Zumindest so wie ich den EP verstanden habe geht es sich auch garnicht darum das Sk sich selbst wie ein Jugendliche/r / Heranwachsende/r sehen oder sich so fühlen soll / muss und auch nicht darum das SK sich so verhält / verhalten soll.

Ich habe den EP so verstanden, das es sich um Parallelen wie eben Entscheidungen, Verantwortungen, Halt, Sicherheit, und Fürsorge geht nach denen sich Kinder oder Sk's sehnen und welche ihnen optimalerweise von den Eltern oder eben Herren gegeben wird.

Wie ich schon sagte, ich kann selbst auch nicht wirklich viel mit dem gelebtem DDLG anfangen, doch sind das eben Dinge die ich sowohl für Kinder wie auch für Sk's wichtig finde.

Sicherlich kann man hier jetzt mit dem Aspekt um die Ecke kommen das Erwachsene sich frei dazu entscheiden und eigentlich diese Dinge, zumindest für mich, in ihrer Individuellen Art eh zu jeder guten / Vernünftigen Beziehung gehören, sich in jeder Art von Beziehung nur anders Darstellen / Äußern, aber weiter kommt man damit im Austausch über einen Denkansatz auch nicht wirklich *zwinker*
******und Frau
4.439 Beiträge
Zitat von ********ious:
Autonomie abgeben > Age Regression?
... So bleibt immer wieder die Frage- warum fühlt ihr euch denn bei so viel Autonomie-Abgabe noch so frei und unbeschwert? ...

Und da kam mir der Gedanke, dass .....eigentlich fühlen müsste wie ein Heranwachsender. Ist ja immer jemand da der sich um alles kümmert und sorgt, umso mehr kann man sich auf sich selbst und seine eigene Entwicklung konzentrieren.....

Einfach alles abgeben, sich vlt klein aber dafür frei fühlen. Unbeschwert und unbekümmert und auch auf sich selbst konzentriert- ohne an die Sorgen und Lasten des Alltags denken zu müssen. Das muss jedoch nicht heißen, dass man deswegen auch kindliches Gebaren zeigt. Es ist mehr das Gefühl.

@********er84
Für mich liest sich das so, als wenn es rein um das Gefühl der Subs/Sks geht...

Und ich muß mich nicht entwickeln.... ich bin entwickelt... ich weiß, wer und was ich bin... Ich bin wie gesagt als Sub nicht auf mich selbst konzentriert sondern auf meinen Herrn, der der Mittelpunkt in meinem Leben ist. Und ich fühle mich - wie bereits gesagt - nicht klein.
*********r_by Paar
2.920 Beiträge
Danke für dieses tatsächlich sehr interessante Thema *top*
Ich komme aber heute nicht mehr zum nachdenken, hoffentlich morgen
********er84 Mann
6.475 Beiträge
@******und

Bist du denn schon so als Sub auf die Welt gekommen oder gab es nicht auch bei dir Dom's/Herren die mit ihrem Einfluss auf dich ihren Teil dazu beigetragen haben das sich die Sub in dir so entfaltet hat wie sie es jetzt ist?

Ohne das es jetzt provokant sein soll, aber unser Leben ist ein ständiges sich weiter entwickeln durch all die Einflüsse die das Leben nun einmal so mit sich bringt. Im D/S Verhältnis entwickelt sich Sub also klar durch den Einfluss von Dom.

In einer guten Beziehung Entwickelt sich selbstverständlich auch die Dom Seite, doch ist Dom doch in der Regel der, der die Beziehung führt und Entscheidungen für das gemeinsame Leben Trifft, welche dann wieder Einfluss auf Sub's Entwicklung haben.

Nicht jede vom Herrn getroffene Entscheidung für das Gemeinsame Leben wird jeder Sklavin immer Gefallen und dennoch wird es gemacht und bringt Veränderung = Entwicklung.

Wie ein Jugendlicher auf gründe der Gesetzgebung und auch Reife nicht alles selbst und frei Entscheiden kann, so hat Sk sich als Erwachsene frei dazu entschieden nicht mehr alles Entscheiden zu dürfen und zum Teil ist dieses dann sogar in Verträgen = Gesetz schriftlich festgehalten.

Also auch an dem Punkt kann ich deutliche Parallelen von SK und Jugendlichen / Herranwachsenden sehen.

Ist nicht eine Sk erst durch einen Herrn in der läge sich wirklich zu einer Sk zu entwickeln? Sicherlich liegen die Veranlagungen in einem aber wie sich diese dann im RL ausprägen und zeigen hängt doch von der Führung / Lehre des Dom/Herrn ab.

Für mich ließt es sich als hängst du, @******und sehr an dem begriff "Klein" wie du dich eben nicht fühlst.

Weil es mich wirklich interessiert stelle ich die Frage mal etwas anders:
Wenn man von einem D/S ohne S/M also auch ohne körperliche Züchtigung ausgeht und den Sex einmal Weglässt, wo und wie sehr unterscheidet sich Herr - Sk noch groß zu Eltern - Jugendliche/r?

Das einzige was mir dazu so spontan einfällt ist eben das der/die Jugendliche sich die Eltern nicht ausgesucht hat.
******und Frau
4.439 Beiträge
Zitat von ********er84:
@******und

Bist du denn schon so als Sub auf die Welt gekommen oder gab es nicht auch bei dir Dom's/Herren die mit ihrem Einfluss auf dich ihren Teil dazu beigetragen haben das sich die Sub in dir so entfaltet hat wie sie es jetzt ist?
...
Weil es mich wirklich interessiert stelle ich die Frage mal etwas anders:
Wenn man von einem D/S ohne S/M also auch ohne körperliche Züchtigung ausgeht und den Sex einmal Weglässt, wo und wie sehr unterscheidet sich Herr - Sk noch groß zu Eltern - Jugendliche/r?
...

Ich gehe jetzt mal nur auf diesen beiden Teile ein.
Natürlich gab es Einflüsse. Allerdings nicht in der Richtung, daß ich als Sub die bin, die ich jetzt bin. Das war ich schon immer innerlich ohne Ausbildung oder ähnliches, seitdem ich BDSM kennen gelernt habe. Es gab Erkennen, des ein oder anderen, was ich bin. Aber keine Bildung dessen was ich bin. Zumindest würde ich es so sehen. Ja, es gab Konditionierungen. Das ist sicherlich ein Einfluß, an dem ich immer noch arbeite um mich zu entkonditionieren, auch wenn meine letzte und einzige D/s-Beziehung mittlerweile 1 Jahr beendet ist offiziell. Aber Konditionierungen sind ja nicht das Thema. Denn das ist ein Überstülpen einer Verhaltensweise, aber nicht natürliches Verhalten oder Sein. Aber ich behaupte, daß ich schon immer die war, die ich bin. Nur, daß die Herren denen ich mich hingegeben habe, vielleicht mir das ein oder andere gezeigt haben, was an Möglichkeiten da ist. Aber das was mich in der Richtung ausmacht, war ich seit dem Moment, wo ich BDSM kennen gelernt habe.

Was mich zu dem 2. Punkt bringt. Da SM so gar nicht meine Schiene ist (ich kenne Lustschmerz nur bei einer einzigen Schmerzart), kann ich Dir Frage im Unterschied zu meinen Eltern ganz deutlich sagen. Das was ich meinem Herrn (wenn ich einen habe) gegenüber empfinde ist Hingabe, Anerkennung, ich erkenne seine Autorität an, ich bin freiwillig bei ihm und nicht, weil ich es muß, wie bei meinen Eltern. Bei Eltern mußte ich bleiben, es gab nur das Gefühl weg zu wollen und nein, ich habe sie nicht als Autorität anerkannt, da gab es nur psychischen Druck. Es war eine Verpflichtung dort zu bleiben, weil ich nicht anders durfte damals. Es ist für mich nie das Gefühl gewesen aufgehoben oder angekommen zu sein. Kein Gefühl der Verbundenheit sondern nur Zwang. Ein künstliches Dortbleiben müssen, weil ich nunmal dorthin geboren wurde und als Kind/Jugendliche dem ohnmächtig gegebüber stand. Familie hat für mich als Kind/Jugendliche nie das Gefühl gegeben geschützt zu sein. Sondern einfach ein ohnmächtiges gezwungen zu sein in dem Umfeld bleiben zu müssen.

Das ist für mich ein ganz gewaltiger Unterschied zu jemandem, wo ich aufsehen kann, den ich anerkenne als jemanden, der über mir steht, dem ich mich hingebe. Und ja, auch sexuell attraktiv und anziehend finde. Und der mir genau das gibt, was ich brauche in physischer Hinsicht, damit ich ihm meine Unterwerfung und meine Devotion in Konsequenz geben kann. Und nein, ich glaube nicht, daß man den sexuellen Teil trennen kann. Denn zumindest für mich gehört das dazu. Es ist nicht trennbar bei den Gefühlen. Nur jemand, der mich auch sexuell auslasten kann, kann meine ehrvolle Anerkennung als Herr erhalten. Also ja, in erster Linie ist es die vollkommene Hingabe an meinen Herrn und die Anerkennung der Unterwerfung. Beides nichts, was Eltern von mir bekommen hätten.

Zitat von ********er84:

Ist nicht eine Sk erst durch einen Herrn in der läge sich wirklich zu einer Sk zu entwickeln? Sicherlich liegen die Veranlagungen in einem aber wie sich diese dann im RL ausprägen und zeigen hängt doch von der Führung / Lehre des Dom/Herrn ab.
Dazu kann ich nichts sagen, da ich keine SK bin. Aber unabhängig von der Begrifflichkeit glaube ich, daß wenn die Veranlagungen in einem sind, die lediglich ans Licht geholt werden können, aber nicht wie diese dann tatsächlich ausgeprägt sind. Natürlich hängt es vom Herrn ab, wie er was zuläßt oder leben möchte. Aber die Ausprägung selbst ändert das nicht. Allenfalls ein Verlangen, was irgendwann da ist und nicht ausreichend gestillt wird, wenn der Herr dieser Veranlagung nicht nachgeht oder etwas, was dem Herrn zuliebe gemacht wird, auch wenn es nicht Veranlagung ist.
Ich selbst bin und bleibe immer ich selbst, egal, wie der Herr was mit mir auslebt.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
@******und

Erst einmal einen großen Dank und Respekt für diesen Einblick in deine Vergangenheit.

Zumindest ich bezog mich auf eine positive gute Eltern Kind Beziehung wie ich auch von einer positiven Herr - Sk Beziehung erst einmal ausgehe.

Das wenn Familie natürlich so "negativ" behaftet ist wie bei dir man da nun so garkein Parallelen sehen kann und will, dass kann ich wirklich gut verstehen.

Ohne das jetzt auf dich beziehen zu wollen, gibt es aber auch genau die (ich kenne sie) die eben genau wegen solch einer Familiengeschichte diese intensive Verbindung zu ihrem Herrn bekamen, weil er ihnen gab was sie nie hatten, also eine Sehnsucht geboren aus der Kindheit und Familie heraus erfüllt wurde/wird. .
*****ave Frau
59 Beiträge
Ich äußere mich mal zu dem Thema, ohne auf die vorherigen Kommentare einzugehen. Nicht, dass ich sie nicht gerne gelesen habe, aber manchmal lässt man sich dann doch dazu verleiten eben auf viele Aussagen einzugehen. Ich möchte aber einfach auf den Themenersteller eingehen.

Auf gehts:
Ja ich bin eine erwachsene Frau, habe meine eigene Wohnung, Verantwortung für 3 Tiere und gehe meinem Job nach.
Dennoch merke ich zum Einen, dass in mir auch der Geist eines kleinen Mädchens steckt, dass sich gerne an die starke Schulter kuschelt, bei kleinster Ermahnung rot anläuft und Tränen in den Augen hat und einfach gerne unbeschwert die Zeit genießt.... Dies bedeutet aber nicht, dass ich mich eben mit einem kleinen Mädchen identifiziere.. es ist eine von vielen Seiten in mir, die sehr selten zum Vorschein kommt. Man könnte jetzt anfangen zu erörtern, woher diese Seite kommt, aber dies geht mir zu tief in die Psychologie und meine Vergangenheit.

Zum Anderen gebe ich im allgemeinen aber auch die Kontrolle ab, da mir Entscheidungen sehr schwer fallen. Wir hatten vor kurzem erst das Thema, denn kleinste und einfachste Entscheidungen (Esse ich dies oder das?, ziehe ich dies oder das an?, gehe ich aus oder nicht?) erzeugen bei mir einen enormen Stress, mein Puls geht hoch und meine Gedanken kreisen. Ich kann mich null entscheiden und dann werde ich meistens unmotiviert. Gerade dann ist es gut, wenn man einfach nur zum Handy greifen kann und die Entscheidung eben fremdbestimmt ist.
Das gibt mir Halt und lässt mich gut fühlen.
Habe ich keine Regeln, keine Struktur und eben sehr viele Entscheidungsfteiheiten verliere ich micv in mir selbst, drehe mich im Kreis und Falle irgendwann in ein Loch.
Ich möchte nicht behaupten, dass ich unfähig bin selbstbestimmt zu leben und alles selbst zu entscheiden, aber ich habe gemerkt, dass es mir gut tut in dieser tpe-Beziehung zu leben und ihn alles entscheiden zu lassen. Zumal ich mich dann eben darauf konzentrieren kann ihn glücklich zu machen und ihm zu dienen.
Als angehende Sklavin in Ausbildung und eben nicht als "Kind" oder "Jugendliche" 😊
******_22 Frau
11.256 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ********ious:
Was meint ihr? Kann da was dran sein? Oder wie würdet ihr es versuchen zu beschreiben? Also ganz ohne D/s, Liebe, Gehorsam usw. Einfach das was ihr fühlt, wenn ihr Autonomie und Freiheiten aufgibt und abgebt, um das zu erreichen, was ihr fühlen wollt. Was ist es?

Danke für das Thema...sehr interessant!
Ich fühle mich einfach wohl..beschützt zu werden. Das mit den Freiheiten abgeben...Kontrolle abgeben...Regeln haben...ohne das alle würde ich mich ziemlich verloren fühlen. Ich brauche um mich Frei fühlen zu können..klare Strukturen. Selbst wenn ich arbeite, denke ich viel an meinen Herrn und kann es kaum erwarten..Abends wieder mit ihm zu kuscheln.
Ich persönlich mag nicht über mich sagen, das ich little Anteile habe..dennoch ist es wohl so.
Naja...selbst wenn ich vor meinem Herrn knie...er mich tadelt...oder mir liebevoll durch die Haare streichelt...fange ich an mich klein zu fühlen...so ganz in Watte gepackt und beschützt.

Ein befreundeter Herr sagt oft..ich sei eine Rasselbande von drei 16 jährigen *ggg*
Für mein Empfinden...und ich glaube, da kann ich auch für meinen Herrn sprechen..ist der "Faden" zwischen Sklavin und little recht dünn gewebt.
Natürlich..nicht jede Sklavin ist gleich... bloß bei mir ist es halt so...das es untrennbar miteinander verwebt ist
******arp Mann
3.241 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********er84:
Da der TE darum gebeten hat lasse ich meine Dom Seite jetzt hier weg, auch wenn sie vielleicht noch etwas mehr zum Verständnis warum auch ich diese Parallelen sehen kann beitragen würde.

Damit meinte ich mehr das typ. Dom-Blah, also alles was mit Machtgefälle, Kontrolle usw. zu tun hat. *zwinker*

Es war auch nicht meine Absicht, jemanden hinterrücks eine "little" in die Schuhe zu schieben wo keine ist und auch keinen Platz hat. Das impliziert mir auch, ich würde ein gewisses Defizit unterstellen wollen, wie Unselbstständigkeit usw. Genau das eben nicht! Ich verstehe aber, wenn sich davon jemanden distanzieren möchte.

Ich kann ja auch nur aus meiner Erfahrung mit jenen Subs sprechen, mit denen ich es zu tun hatte/habe. Damals, aus meiner Szene-Zeit, weiß ich auch, dass ich recht oft als recht undominant wahrgenommen wurde, weil ich in der Szene immer sehr unangepasst war. Ich war immer ein Exot und nur als Sadist anerkannt. Bis dass ich DDlg kennen lernte, habe ich teilweise auch meine sehr fürsorgliche Art verborgen, weil das ja so undominant ist. Gleichzeitig stellte ich aber auch fest, dass ich die eigentlich doch nicht verbergen kann und damit auch immer den gleichen Typ Sub angezogen habe.

Anders ausgedrückt, ich reagiere unbewusst auf einen ganz bestimmten Typ, greife das auf und nehme es an, und dann ist es fast schon ein Selbstläufer. Und wenn ich heute gefragt werde, wie denn mein D/s aussieht, wie ich mir TPE vorstelle bzw. gelebt habe usw., stelle ich immer wieder fest, dass Macht zwar sexy ist, Kontrolle nett, Autorität nötig aber eigentlich bin ich doch immer nur ein sehr fürsorglicher. Egal was ich auch tue- es zielt immer nur darauf ab, fürsorglich sein zu können. Scheint wohl ein roter Faden bei mir.

Und frage ich mich/euch, ob und wie dies denn wohl bei anderen Subs so ankommt bzw. wahrgenommen wird- ausserhalb des DDlg Spektrums. Wenn man so alles ablegen kann, sich nicht kümmern muss, keine Entscheidungen treffen muss, man sich selbst sein kann. Was dann natürlich zur Folge hat, sich dann um seinen Partner kümmern zu können und zu wollen. Geben und nehmen.

Aus meinem Empfinden heraus kann ich es nur so beschreiben, dass man sich bei mir gerne "klein" fühlt, weil man weiß, wohl behütet zu sein. Ich kenne das nicht, dass ich unterwerfen muss, dass meine Dominanz iwi gefordert ist, dass man auch nur irgendwas tun muss um mir zu gefallen bzw. ich das einfordere. Auch deswegen habe ich D/s immer mehr als Teamplay wahrgenommen, Machtgefälle/Augenhöhe waren nie ein Thema für mich. Den Status, die Stufe die man innehat, waren aber immer unmissverständlich. Und wenn ich Sub schon nicht als meine "kleine" betrachte, dann aber immerhin als meine Schutzbefohlene. Das war schon immer so, ich kann da nicht aus meiner Haut.

Also frage ich mich nur, ob es ausserhalb dieses DDlg-Spektrums noch andere, gefühlsmäßig ähnliche Deckungsgleichheiten gibt. Wo man es so empfindet, aber vlt nicht so nennt. Und ob das eher Ausnahmen oder vlt doch eine gewisse (unbewusste) Korrelation gibt.

Vielen Dank für eure Antworten! *g*
********er84 Mann
6.475 Beiträge
Naja auch ohne jetzt dem DDLG nahe zu stehen oder (ohne es abwertend zu meinen) Kuscheltiere, Schnuller und co. toll oder gar geil zu finden, ist wohl das einzige was mich mit dem Thema DDLG wenn man will in Verbindung bringt / es Parallelen gibt, das auch ich einen extrem großen "Care Giver" Anteil in mir trage welcher letztlich auch für mich vor allen anderen Anteilen, Bedürfnissen und trieben geht.

Vielleicht ist dieses auch mit ein Grund warum ich den Denkansatz des TE so gut nachvollziehen und auch von ähnlichen Erfahrungen ohne jedes DDLG mit Sub/Sk berichten kann.

Gerade eine meiner neuen Bekanntschaften währt sich mit Händen und Füßen gegen dieses kleine Kind in ihr, welches in jedem von uns liegt und hat es schon mehr als einmal positiv verflucht das ich es ganz nebenbei doch immer wieder schaffe dieses Kind in ihr zum Leben zu erwecken.

Selbst ich als Dom und Sad gestehe mir selbst diese kindlichen Anteile meines Seins ein und zumindest für mich ist damit deutlich mehr positives ins Leben gekommen.

Auch bei den Sub's/Sk's meiner Vergangenheit konnte ich die Erfahrung machen, dass wenn ich als Herr diesen Teil in ihr ebenso akzeptiere wie die Devotion, die Submission, den Masochismuss oder den Sex und sie dadurch selbst wieder einen Zugang zu ihrem eigenem innerem kleinem Kind bekommen haben es für sie nachhaltige positive Folgen hatte.
*********r_by Paar
2.920 Beiträge
So, jetzt versuche ich es auch mal, meine Gedanken zu sortieren. Gar nicht so leicht stelle ich fest.

Also, was ist meine Motivation TPE, bzw. In meinem Fall CIS zu leben ?

In mir schlummert seit der Kindheit der Wunsch jemanden zu gehören. Besessen zu werden. Keine Beziehung zu führen auf Augenhöhe, sondern das ein Mensch in mein Leben tritt der mich unbedingt haben will, mit aller Macht und Konsequenz.

Das ist quasi mein Grundbedürfnis. Und darauf fusst alles andere, was das nach sich zieht.
Wenn jemand mich als sein Eigentum sieht dann bestimmt er auch darüber, logisch. In allen Belangen, über alles was er will. Dazu ist ein kompletter Machtaustausch nötig, und da landen wir eben automatisch im TPE.

Werde ich gerne umsorgt, fühle ich mich gerne mal klein, behütet und beschützt? *ja* ja, auf jeden Fall. Ich bin gerne mal seine Kleine, sein Baby.
Aber das ist kein Dauerzustand.
Ich bin auch stark und selbstbewusst. Habe keine Probleme meinen Alltag zu strukturieren. Fühle mich mit Entscheidungen nicht überfordert.
Grundsätzlich bin ich auch im Alltag devot. Bin keine von den vielgepriesenen Alpha Subs. Nein, sicher nicht. Ich führe nicht gerne, und habe auch im Beruflichen konsequent jeglichen Aufstieg vermieden, wohl wissend das mir Karriere nicht liegt, trotz bester Voraussetzungen.
Trotzdem gründet sich mein Bedürfnis nach Führung und Regeln nicht auf dieser Devotion. Zumindest meinem Bauchgefühl nach nicht. Das kommt von woanders her.

Bei mir trifft dies hier aber auch nur bedingt zu:

So bleibt immer wieder die Frage- warum fühlt ihr euch denn bei so viel Autonomie-Abgabe noch so frei und unbeschwert?

Ich fühle mich nicht per se frei und unbeschwert im TPE. Ich fühle mich auch manchmal sehr reglementiert, ärgere mich öfters mal über Entscheidungen oder Konsequenzen. Manchmal wird mir alles zu viel, zu eng und ich möchte meine Autonomie zurück.
Frage mich sogar öfter ob ich eigentlich komplett irre bin das ich mir das antue.
Und weiß letzten Endes doch, das ist es was ich brauche.


Ich bin noch nicht ganz durch mit meinen Gedanken, vielleicht kommt noch was....
******und Frau
4.439 Beiträge
Zitat von ********ious:
Ich kann ja auch nur aus meiner Erfahrung mit jenen Subs sprechen, mit denen ich es zu tun hatte/habe. Damals, aus meiner Szene-Zeit, weiß ich auch, dass ich recht oft als recht undominant wahrgenommen wurde, weil ich in der Szene immer sehr unangepasst war.

...., habe ich teilweise auch meine sehr fürsorgliche Art verborgen, weil das ja so undominant ist. Gleichzeitig stellte ich aber auch fest, dass ich die eigentlich doch nicht verbergen kann und damit auch immer den gleichen Typ Sub angezogen habe.

Anders ausgedrückt, ich reagiere unbewusst auf einen ganz bestimmten Typ, greife das auf und nehme es an, und dann ist es fast schon ein Selbstläufer. Und wenn ich heute gefragt werde, wie denn mein D/s aussieht, wie ich mir TPE vorstelle bzw. gelebt habe usw., stelle ich immer wieder fest, dass Macht zwar sexy ist, Kontrolle nett, Autorität nötig aber eigentlich bin ich doch immer nur ein sehr fürsorglicher. Egal was ich auch tue- es zielt immer nur darauf ab, fürsorglich sein zu können. Scheint wohl ein roter Faden bei mir.

Und frage ich mich/euch, ob und wie dies denn wohl bei anderen Subs so ankommt bzw. wahrgenommen wird- ...
Vielen Dank für eure Antworten! *g*

Ich möchte mal diese Aspekte aufgreifen...
Grundsätzlich ist es ja so, daß nicht jede Dominanz auf jeden wirkt. Und daher erscheint es mir logisch, daß die eigene Dominanz immer einen bestimmten Typ Sub anzieht bzw. bei mir aus Subsicht nur eine bestimmte Art der Dominanz auf mich wirkt. Tatsächlich habe ich viele Männer erlebt, die sich selbst als dominant sehen, aber auf mich einfach nicht dominant wirken. Ja, ich habe lernen müssen, daß nicht jeder so extrem dominant ist, durch und durch, wie ich das brauche. Und daß das schlichtweg eine andere Art der Dominanz ist. Und das durchaus so ist, daß jemand, der von mir nicht als dominant wahrgenommen wird, durchaus auf jemand anderes dominant wirken kann.

Wobei für mich tatsächlich auch dominante Männer eine gewisse Fürsorge für jemanden haben müssen, wenn sich jemand komplett hingibt. Das klingt für mich absolut logisch, daß das gar nicht anders geht. Wenn ich mich nicht gut aufgehoben fühle und nicht das Gefühl hätte, daß jemand mein Wohl im Auge hat, wenn ich an ihn die komplette Kontrolle abgebe, würde es gar nicht soweit kommen, daß ich mich unterordne. Also Fürsorge ist schon notwendig. Ich muß darauf vertrauen können, daß mein Herr mir nicht dauerhaft schaden möchte und daher entsprechende Fürsorge trifft, egal ob das jetzt eine Session betrifft oder den Alltag. Und wenn er möchte, daß ich meine Strukturen an seine anpasse, dann müssen die Grundlagen dafür auch gegeben sein und ich muß das Gefühl haben, daß er und seine Strukturen gut für mich sind. Also er mindestens genauso gut auf mich aufpassen kann, wie ich auf mich und er geeignet ist mich zu führen.

Das waren nur so ein paar Gedanken, die mir gerade dazu eingefallen sind.
Zitat von ********ious:

Und da kam mir der Gedanke, dass wenn eine erwachsene Person, freiwillig so viel Autonomie abgibt und sich gewissen Regeln unterwirft, eigentlich fühlen müsste wie ein Heranwachsender. Ist ja immer jemand da der sich um alles kümmert und sorgt, umso mehr kann man sich auf sich selbst und seine eigene Entwicklung konzentrieren.


Einfach das was ihr fühlt, wenn ihr Autonomie und Freiheiten aufgibt und abgebt, um das zu erreichen, was ihr fühlen wollt. Was ist es?

Der Gedanken (erster Teil des Zitats) ist für mich grundsätzlich logisch nachvollziehbar.

Aaaaber: Ich persönlich habe mich z.B. als Jugendliche/Heranwachsende eingesperrt und bevormundet gefühlt; also kein Zustand der für mich erstrebenswert ist. *zwinker*

Trotzdem strebe ich eine Verbindung an, die mich "einsperrt" und "bevormundet" - verrückt, oder?

Zum einen ist es ein Paradoxon (und solche gibt es für mich im Zusammenhang mit BDSM sehr viele) und ich akzeptiere es als solches.

Zum anderen ist es so, dass eben jetzt dieses Einsperren und Bevormunden dazu führt, dass ich mich frei fühle. Warum das so ist? Naja, es ist einigermaßen paradox und daher nicht unbedingt erklärbar.

Zuerst hatte ich dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal gefesselt wurde. Durch die Einschränkung in meinen Bewegungen, durch die ganz konkrete Tatsache, dass ich von mir selbst aus nun nichts mehr tun kann, um irgendwas zu beenden - außer hoffen und vertrauen - hat ein Wohlbefinden ausgelöst.

Jemand hat mal gesagt, es läge daran, dass man dann nicht mehr verantwortlich dafür ist, was mit einem passiert, man hätte ja gar nicht anders gekonnt. ... Das ist mir zu einfach.

Ich fühle mich sehrwohl dafür verantwortlich - denn ich selbst habe mich ja vertrauend und hoffend in diese Situation begeben, weil es das ist, was ich wollte.

Ja - ich muss mich dann nicht mehr darum kümmern, was und wie ich jetzt etwas als nächstes tue - denn es wird mir ja gesagt oder eben durch eine Fesselung unmöglich gemacht.

Man könnte sagen: ja - super bequem, einfach abwarten und mit sich machen lassen. ... Könnte man; andererseits ist da ja jemand, der genau das als Gegenüber braucht, weil es seinen Bedürfnissen trefflich entgegen kommt.

Wie gesagt: für mich ist es Wohlbefinden, Freiheit, Zuneigung, Vertrauen, Hingabe, Fallenlassen - im besten Fall auf beiden Seiten.
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