Ein paar Antworten ...
... der Reihe nach
@***li
Transidentität kannst du nur selbst fördern. Du musst in diesem Fall zu dir selbst stehen, dir eingestehen, du lrbst im falschen Körper. Das kann niemand fördern, höchstens ein Psych kann dich dabei unterstützen...
@*****lin
Ich kann deine Situation sehr gut verstehen, Jaquelin. Das Outing ist nun mal der schwierigste Teil der ganzen Angelegenheit. Am Anfang habe ich es auch nicht anders gehalten wie du. Jedoch wurde für mich mein Leben immer unerträglicher.
Ich kann nicht sagen warum, noch verstehe ich bislang selbst, weshalb ich so empfinde, aber ich besitze die absolute Gewissheit, eine Frau zu sein. Alles, mein ganzes Fühlen, mein Empfinden, meine Art wahrzunehmen, zu kommunizieren, aufzutreten, zu denken empfinde ich in jeder Form weiblich. Ich bin eine Frau, die nicht in ihrem richtigen Körper geboren wurde.
Frau sein, so zu empfinden. Woher weiß ich, wie eine Frau empfindet? Ich weiß es nicht und dennoch habe ich die absolute Gewissheit schon sehr lange in meinem Leben. Sehr lange auch habe mich dagegen gesträubt, bis ich mich meiner selbst angenommen und mir meine Transidentität eingestanden habe.
Ein Outing war für mich also unumgänglich, wollte ich so leben, wie ich es wirklich empfinde. Die Frage ist nur, wie anstellen mit dem Outing. Eigentlich konnte es nicht schnell genug gehen. Aber ich glaube, das ist eines der Probleme, die manche TI/TS beim Outing hat. Niemand ahnt etwas, alle werden auf einmal informiert, was Sache ist.
Ich habe es langsam angegangen, nach und nach wurden meine Mitmenschen eingeweiht. Aber ich habe es auch im Freundeskreis nicht darauf angelegt, sondern wenn die Gelegenheit günstig war. Am Arbeitsplatz hatte ich das große Glück, das hat wohl selten jemand, dass mir ein Kollege, dem ich mich beim Feierabendbier anvertraut hatte, sehr große Hilfestellung geboten hatte. Auch hier lief das Outing nach und nach an, bis so viele eingeweiht waren, dass es an der Zeit war, es dem Rest der Belegschaft beizubringen.
Da der Betriebsrat schon im Vorfeld Bescheid wusste, hat man mit mir im Beisein des Betriebsrates und der Geschäftsleitung darüber gesprochen, wie wir das lösen könnten. Ein paar merkwürdige Gesichter und Blicke gab es am Anfang, auch Getuschel, aber das sollte man verkraften, das ist wohl eine Eigenschaft der Menschen, wenn sie mit einem solchen sensiblen Thema nicht vertraut sind. Das hat man ganz einfach zu erwarten.
Aber ein Doppelleben, so wie früher, es war irgendwann nicht mehr möglich. Ich bereue meine Entscheidung in keinster Weise. Außer mit meiner Mutter gab es keinerlei Probleme.
@****50
Auch dich verstehe ich vollkommen. Zwar hat meine Transidentität nicht zur Trennung geführt, aber Begleiterscheinungen davon waren daran zumindest beteiligt. Wir TI/TS können es nicht erwarten, dass wenn wir uns während der Lebensgemeinschaft outen, der Partner dies auf Gedeih und Verderben mitmacht.
Es muss auch gar nicht erst versucht werden, zu retten, was nicht zu retten ist. Du und dein Partner, wenn bei ihm wirklich TI/TS vorliegen würde, da hast du eine gesunde Einstellung dazu. Eine Freundin könntest du ih(r)m dann sein, aber mehr nicht.
Alles, was die Fragen TI/TS betrifft, erfordern Mut. Dann sollten beide Partner zu ihren Lebenseinstellungen stehen, wir lieben uns zwar, aber gemeinsam in einer Lebensgemeinschaft geht es nicht. Aber wenn man sich liebt, möchte man das Beste für seinen Partner, manches Mal ist eine Auflösung der Gemeinschaft eben das Beste. Auch wenn es am Anfang sehr sehr weh tut.
Ich für mich, also ich spreche von mir, kann sagen, dass ich auch dahingehend nur gewonnen habe. Und nicht nur ich, auch unsere gemeinsame Tochter. Denn wir haben ihr und uns den Hickhack mit dem Sorgerecht erspart, unsere Tochter war bei Trennung alt genug, um selbst zu entscheiden bei wem sie zukünftig wohnt, sie hat sich für ihre Mutter entschieden. Ich habe das akzeptiert, aber meine Tochter und ich, wir konnten uns sehen, wann immer wir wollten.
@****ith
Wenn du dir darüber keine Gedanken machen musstest, sei froh drum. Wenn ihr beide damit so klar kommt, warum denn nicht? Es gibt eben die Welten zwischen den Geschlechtern, und das ist gut so.
@******a89
Nun, du musst es eben akzeptieren, dass die Situation so ist. Aber sie lässt dich deine Wünsche ausleben. Das ist ja gut. Aber weißt du, was sie in der Zeit tut?
In dieser Situation könnte man mit viel erzählen, aber viele Wässer sind trotzdem still ... und schmutzig... Denk darüber nach...