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Mein (un)Sozialleben

*******Mae Frau
789 Beiträge
Themenersteller 
Mein (un)Sozialleben
Eben fiel mir mal so auf, das ich niemanden in meinem Freundeskreis mit Trans*hintergrund habe, der oder die über einen gewachsenen und funktionierenden Freundeskreis von mehr als zwei Leuten verfügt. Meist sind es nur noch ein, zwei Leute von früher, der Rest kommt aus der Szene oder ist neu.
Also nix von wegen Leute die man schon seit dem Kindergarten kennt und mit denen man immer noch abhängt...Es geht mir nicht darum, jetzt diese Tatsache zu bedauern, sondern ich möchte eher eure Erfahrungen hören/lesen...
Wie hat euch die Tatsache verändert, dass ihr, pauschal ausgedrückt, zeitweise allein wart oder es immer noch seid? Wie habt ihr neue Freunde ausserhalb der T*welt gewonnen? Oder seid ihr gar nicht scharf auf den Umgang mit Normalos?
Für meinen Teil kann ich sagen, das ich es schon merke, dass ich nicht in einem solchen sozialen "Nest" aufgewachsen bin. Viele "soft skills" kann man sich nicht selbst beibringen. Merkt ihr zum Beispiel, das euch im Umgang mit anderen Menschen manchmal der richtige Ton fehlt oder ihr das Gefühl habt gar nicht dazu zu gehören?
Ich bin gespannt von euch zu lesen.
***xy Frau
4.795 Beiträge
Also ich habe immer nur einen recht kleinen Freundeskreis gehabt und auch sonst wenig feste Kontakte. Und das hat sich nicht geändert. Es kommen immer wieder neue menschen in mein Leben, manche begleiten mich länger, andere kürzer. Aber ich mache keinen Unterschied, was für ein Geschlecht sie haben und ob cis oder nicht. Aber ich suche auch nicht besonders nach Trans*, ausser zum eventuellen Erfahrungsaustausch. Bisher habe ich meine Freunde nicht nach dem Geschlecht ausgesucht, sondern nach anderen Kriterien, die mehr verbinden.

Trixy
****nyA Frau
195 Beiträge
Freunde
Also, zunächst einmal, ich habe viele Freund/inn/en in der T*-Szene. Das ist, finde ich, nun mal nichts außergewöhnliches.

Andererseits, ich hatte, vor dem Beginn meines Weges, auch Freunde. CIS-Freundinnen und Freunde.

Allen Unkenrufen zum Trotz, von diesen früheren CIS-Freundinnen und -Freunden, ich habe nicht einen von jenen, die mir nahe stehen und mir etwas bedeuten, verloren.

Sicher gibt es Kontakte, die verlieren sich eben aus den Augen, weil sich Interessengebiete verändern. Das empfinde ich als normal.

Trifft man sich wieder, ich habe das bei ehemaligen Kolleg/inn/en letztes Jahr erlebt, nein, ich habe niemanden verloren, manche sogar wieder gefunden.

Und neue Freundschaften, sowohl unter T*-Menschen als auch unter CIS-Leuten, kein Problem.

Entscheiden möchte ich nicht, ob ich Freunde eher unter CIS-Leuten oder T*- Menschen suche. Mir ist jede/r Mensch willkommen. Ob die Chemie dann stimmt oder nicht, entscheidet das Leben.

Aber die Frage nach Kontakten suchen, dann doch eher CIS-Menschen. Weil sie dürfen dann erkennen, wir sind ganz normale Männer und Frauen, wie sie selbst auch...
****54 Frau
23 Beiträge
Abweichend zu den normalen Fluktuationen im Bekanntenkreis habe ich einen einzigen Freund verloren (dafür aber engeren Kontakt mit seiner Frau und Tochter). Meine kleine Schwester habe ich zurückbekommen (nach >20 Jahren fast Funkstille), einige T*Bekannte aus der SHG und dem Krankenhausumfeld kamen dazu...
Im 'normalen' CIS-Umfeld kommen laufend neue Bekannte dazu. Leute die früher zu dem 'Typen' eher Abstand hielten, kommen jetzt ganz selbstverständlich auf mich zu und viele neue Bekanntschaften, teils sogar gute, neue Freundschaften bilden sich dadurch.
Ja, ich habe mich verändert. Nicht viel in der Optik (ich wurde nicht über Nacht zur Anwärterin auf den Titel bei Germanys Next Top Model) sondern einfach nur eine reife Frau Anfang 60, nach HRT und GaOP, die sich nur selten schminkt und ganz normal weiblich kleidet und gibt.
Ich bin jetzt endlich Ich und ich -so wird mir jedenfalls gesagt- habe eine völlig andere, offene, selbstsichere Ausstrahlung gegenüber früher. Für mich persönlich ist TS nun endgültig Vergangenheit, denn ich bin in MEINEM Leben angekommen. *juhu*
Es gab mal eine Zeit, da kannte ich fast nur ausschließlich Trans-Frauen.
Mittlerweile hält sich das die Waage, würde ich sagen.
Ich differenziere auch nicht zwischen T & Cis. Es geht ja nicht darum 'wie' man ist, sondern WER man ist. Der Mensch, die Seele, das Herz ist doch das, worauf es ankommt.
Mich haben auch einige Menschen eine zeitlang begleitet, auf einmal waren sie weg, manchmal sind sie wieder da, neue Menschen kommen dazu, manche bleiben, manche wohl nicht. Alles hat seinen Fluß im Leben, denn Bewegung ist Leben und Stillstand der Tod.

Aber ich habe mir abgewöhnt, jemandem hinterherzulaufen, nur um zu erfahren, was passiert ist, weil dieser Mensch sich nicht mehr meldet.
Denn das erste Mal in meinem Leben, bin ich mir selbst genug. Auch wenn ich noch lange nicht da bin, wo ich hin will.

eine sehr sehr gute Freundin ist mir aber jene geworden, mit der ich mal ein Date hatte, als ich mir noch eingeredet habe, dass ich ein Mann bin *lol*
wir schreiben fast täglich oder machen was zusammen. Sie ist wirklich ein ganz toller Mensch *g*
******nna Frau
12 Beiträge
Ich zähle heute vielleicht noch eine Handvoll Menschen zu meinem Freundes- und Bekannteskreis, die ich aus der Zeit vor meinem Coming-Out kenne. Das hat mit demselben allerdings nur sehr indirekt zu tun, denn die wenigen Menschen, die ich zum Zeitpunkt meines COs noch "um mich" hatte, die haben auch zu mir gestanden.

Es war in meinem Falle vielmehr so, dass ich in einer fast zehn Jahre andauernden depressiven Phase beinahe alle sozialen Kontakte von mir gestoßen hatte, mal aktiv, mal passiv, aber immer mehr oder weniger un- bis unterbewusst. Heute scheint mir das beinahe zwangsläufig gewesen zu sein; anscheinend brauchte ich eine Tabula Rasa, um den Schritt in "mein neues Leben" wagen zu können: Ich konnte niemanden mehr verlieren, also warum nicht einfach "loslegen"?

Grob überschlagen komme ich zu dem Schluss, dass ich heute mehr Cis*Menschen zu meinem Umfeld zähle als Trans*Menschen, wobei letztere durchaus in signifikanter Zahl vorhanden sind, schon alleine über Stammtische und dergleichen. Auffällig (ohne das werten zu wollen) ist aber schon, dass die überwiegende Zahl meiner Kontakte aus dem LGBTIQ-Spektrum kommt, was vor allem mit meiner Vereinsarbeit zusammenhängt.
*******_bw Frau
214 Beiträge
Ein interesantes Thema;
Mit dem Begriff "Freund" bin Ich schon immer etwas sparsam umgegangen.
Nur weil jemand mit mir zur Schule gegangen oder am Stammtisch gesessen hat, war derjenigen noch lange nicht mein "Freund".
Bekannte habe Ich viele, wahre Freunde sind es nur ein paar wenige. Doch diese stehen (bis auf einen) auch nach meinem Outing nach wie vor zu mir.
Habe aber dafür in der "Transszene" (was für ein Wort aber ein treffenderes fällt mir gerade nicht ein.) zwei liebe Menschen kennen und schätzen gelernt, mit denen sich echte Freundschaften entwickelt haben.

Die Zahl der Cis überwiegt bisher in meinem Freundeskreis. Ich unterscheide nicht nach Bio, TG, Mann oder Frau sondern die Chemie muss einfach stimmen.

Liebe Grüße
JoeAnna
**mo Paar
4.448 Beiträge
In meinem Leben kamen und gingen einige Menschen.Einen alten Freund verlor ich , weil die Chemie nicht mehr stimmte. Als wir uns nach Jahren vor einem Baumarkt wieder sahen und er meine schwarzen Fingernägel sah ( ja... , ich bin Gothik ) , sonst aber als Mann unterwegs war ... , hatte ich das Gefühl , er hat einen Aussätzigen vor sich. Da wußte ich , daß er auch mit meinem Trans-Leben ein Problem gehabt hätte. Für mich kein Verlust... , nur eine Bestätigung.

Aber sonst habe ich durch meinen Stammtisch noch mit einigen Transmenschen Kontakt , einige wenige sind Freunde/innen geworden.

Gerade erst habe ich nach Jahren einen früheren Arbeitskollegen / losen Freund wieder getroffen , der mich ( informiert durch seine Frau , die mich als Gabi kennt ) ohne zu überlegen mich als Gabi begrüßt hat.

Mein Bekanntenkreis ( alle ohne Trans-Hintergrund ) kennt beide Seiten von mir und hat überhaupt keine Probleme mit mir. Der Bruder eines langjährigen Freundes sagte letztens , daß der Charakter doch bleibt.

Durch meine offene Art , mit dem Thema umzugehen , finde ich sogar heute viel leichter neue , liebe Menschen , kommt es mir so vor.

Aber es kommt mir fast so vor... , als wenn die Menschen freier mit dem Thema Trans umgehen.

Liebe Grüße,
Gabi
****nyA Frau
195 Beiträge
Das Leben
Das Leben bringt es mit sich, dass Menschen kommen und gehen. Gerade die letzten 2 Wochen hatte ich intensiv darüber nachgedacht.

Es gibt in meinem Leben einige wenige Menschen, die habe ich einfach so aus den Augen verloren. Aber ich scheue mich nicht davor, diese auch über Fratzenbuch zu suchen. Und natürlich zu finden. Weil sie mir etwas bedeuten, ich hätte gerne wieder Kontakt zu ihnen.

Ich werde sehen, was daraus wird, die Suche jedenfalls war sehr erfolgreich. Auf das Feedback warte ich noch...

Dass der Charakter bleibt, ja, das denke ich auch. Jedoch:

Ich sagte vor etwa einem Jahr zu jemanden, die mich als Arbeitskollege kannte und mich dann wie eine Frau neu kennen lernte, als Mensch sei ich ja immer noch derselbe (derselbe => der Mensch). Nein, sagte sie, du bist anders, ausgeglichener, offenherziger.

Die Ausgeglichenheit, das mag sein, ich hatte mich jedoch nie als einen aggressiven Menschen anderen gegenüber empfunden.

Aber offenherzig. Das ist etwas anderes. Eine wahre Stärke eines Charakters.

Ist es wirklich so, oder werden wir, wenn wir zu uns gefunden haben, nur anders wahrgenommen und empfunden???

Und ja, es ist so, ich finde auch viel leichter Kontakt zu anderen Leuten, vor allem zu CIS-Leuten. Das schöne daran, ich werde als das wahrgenommen, was ich ausstrahle. Eine Frau eben...

Etwas wichtiges nebenbei:
Durch meine Gedanken habe ich eine Umgangsform zu meiner Mutter gefunden, die meine Art zu leben komplett ablehnt.

Zu meinem Geburtstag sagte sie mir, "In Frauenkleidern will ich dich nie sehen.". Aber:

Will sie das wirklich nicht, oder will sie mich nur nicht wie eine Frau sehen???

Ich denke, letzteres. Ich habe, weil es ja wieder mal vor der Tür steht, über Weihnachten nachgedacht. Ich habe ja nun keine Männerklamotten mehr, also kann ich eigentlich nicht zu Weihnachten zu meinen Eltern.

Aber ich werde doch hingehen. Gut relativ neutral gekleidet, aber ungeschminkt. Wenn sie mich so nicht haben will, ich kann auch wieder gehen. Sie hat die Wahl, nicht ich, denn im Leben eine/r/s TS gibt es keine Wahl...

Der offene Umgang mit unserer Thematik, war er jemals so verschlossen??? Das denke ich gar nicht mal, man wusste in der Gesellschaft einfach nix von uns. Homosexualität war bis 1969 in DE immerhin eine Straftat...

Über Homosexualität hatte man sich also schon lange Gedanken gemacht, über Transsexualität offensichtlich nicht...
*******_bw Frau
214 Beiträge
Hallo Jeanny;
Ein schön geschriebener Text.
Ich hatte am Wochenende eine für mich Mental sehr schwierige Situation zu meistern. Es stand eine größere Familienfeier bevor und Ich wusste nicht, ob Ich als Frau dort akzeptiert bin oder was mich erwarten würde.
Die Reaktionen meiner Verwandtschaft auf mein "neues Erscheinungsbild" waren durchaus positiv und interresiert Wie und Was mit mir passiert ist.

Eine Tante (85) nahm mich in den Arm und meinte: "Ich wäre jetzt endlich die Persönlichkeit die Sie schon immer in mir gesehen hat." Darauf hin war erst mal eine Runde Heulen meinerseits angesagt über diese Reaktion und Ich wusste das mein Weg der Richtige ist.

Liebe Grüße
JoeAnna
**mo Paar
4.448 Beiträge
@ JoeAnna
So etwas von so alten Menschen zu hören wiederlegt die Aussagen , daß Ältere so etwas wegen der Erziehung von früher ablehnen. Die Alten sind gar nicht so "altmodisch" und oft sogar recht tolerant eingestellt. Meinen Glückwunsch zu Deiner Erfahrung.
LG,Gabi
****nyA Frau
195 Beiträge
Alter und Toleranz
JoeAnna, ich freue mich für dich, dass die Familienfeier so gut für dich verlaufen ist. Das sind solche Situationen, die kann man nur bedingt beeinflussen. Ich denke, hauptsächlich über den Kleidungsstil. Es ist eben doch ein Unterschied, ob man zu solchen familiären Festlichkeiten in 15cm Overknees daherkommt oder ganz normal gekleidet.

Aber, das Alter und die Toleranz. Verallgemeinern möchte ich meine Aussage jetzt nun wirklich nicht, mit meiner Mutter stellt es sich eben so dar:
Mit ihren 77 Jahren ist sie schon tolerant. Sie akzeptiert, dass es andere Lebensformen gibt. Solange es nicht die eigenen Nachkommen sind.

so nebenbei, das Flüchtlings-Thema. Meine Mutter sagt auch, denjenigen, die aus einem Kriegsgebiet kommen, denen muss man helfen. Nun gab es ein brachliegendes Vereinsheim 300 Meter von ihrer Wohnung entfernt, dort sollen 80 Flüchtlinge untergebracht werden. Meine Mutter war eine der ersten, welche die Petition dagegen unterschrieben hatte. Die könnten ja hier am Haus vorbei kommen und betteln...

Jedoch, ich hatte auch vor etwa 3 Wochen erst eine ähnliche Erfahrung wie du, JoeAnna, gemacht. Ich war auf dem Geburtstag meiner Ex eingeladen - wir verstehen uns sehr gut - eine 84jährige Tante, die mich natürlich auch von früher kannte, war auch mit dabei.

Diese Tante ist zwar schlecht auf den Beinen, aber ihr entgeht nichts, sie sieht alles, und sie kann sich an alles erinnern. Einige Jahre jedoch hatte ich diese Tante nicht mehr gesehen. Von dieser Tante bekam ich das Lob "Wunderschön, wie du jetzt deine langen Haare trägst.".

Eine Woche später durfte ich die Tante zu Hause abholen, meine Ex singt in einem Gospel-Chor, zum Jahreskonzert. Die alte Dame war sehr zuvorkommend zu mir, bot mir alles mögliche an, da sie sich noch umziehen wollte.

Während des ganzen Abends habe ich mich um sie gekümmert, sie auch wieder nach Hause gebracht, bis an ihre Haustüre und solange, bis sie sicher in ihrem Haus war. Sie wollte sich noch mit Schokolade etc. bei mir bedanken, Ich sagte nur, mache dir keine Umstände, ruf mich lieber an, wenn du mal Hilfe brauchst.

Und ja, so hart es klingen mag - ich hatte nie so sehr eine enge Bindung zu meiner Mutter - ich kümmere mich lieber um die alte Tante, die alleine in einem großen Haus lebt, als um später meine Mutter, wenn sie denn auch mal Hilfe braucht. Die Hilfe an meine Mutter, ich werde sie an meine Cousine weiter delegieren, sie hat meiner Mutter auch einiges in schwierigen Zeiten zu verdanken. Meine Besuche bei Mutter, die werden sich wohl leider in Grenzen halten, und das werde ich auch so ansprechen. Leid tut es mir nur um meinen Vater, aber noch ist er rüstig genug, dass ich ihn sehen kann...
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