Veranstaltung in Würzburg.
Hallo liebe Alle,ich wurde von einer Userin gebeten, das hier zu posten, da sie das Theaterstück richtig toll findet und es uns betrifft. Vielleicht hat ja die ein oder andere Zeit und Lust, es sich anzusehen!
In Würzburg läuft gerade eine sehr gute und von der Thematik her für diese Gruppe Interessante Komödie. Es geht um Transsexualismus. Hier um eine Frau die zum Mann wurde. "Schein oder nicht Schein ... oder das etwas eigenartig Männliche", von den französischen Autoren Jean-Jaques Bricaire und Maurice Lasaygues bereits 1984 geschrieben, hat einerseits den Charme des (für Boulevardkomödien) ungewöhnlichen Themas, das leider noch viel zu viele Menschen als etwas negatives empfinden und andererseits die ideale Mischung aus Komik und Wärme un genau jene Negativen vielleicht zum Nachdenken zu bringen.
Die Premiere (an Christi Himmelfahrt) wurde vom Publikum und der Presse einhellig begeistert gefeiert.
Ein sehr komisches, doch die Personen nie denunzierendes Stück, eine fast optimale Besetzung und eine sehr gute Aufführung. Und das alles in einem der vielen kleinen, guten Würzburger Privattheater, dem Theater Chambinzky.
Hier die Kritik der Mainpost:
Komödie „Schein oder nicht Schein“ im Chambinzky
„Schein oder nicht Schein“: Trotz des anspruchsvollen Themas Transsexualismus agieren die Schauspieler dieser Komödie im Theater Chambinzky unbeschreiblich komisch – ohne jedoch die Figuren und ihre Gefühle zu denunzieren.
Das etwas eigenartig Männliche“ – so der Untertitel des aktuellen Stückes „Schein oder nicht Schein“ im Theater Chambinzky, das unter der Regie von Gwendolyn von Ambesser jetzt Premiere feierte.
Ja, um Männer geht es, auch wenn Au-pair-Mädchen Jasmin (Roberta Schmid) gleich zu Beginn des Stückes trocken anmerkt: „Wo der Mann anfängt, hört der Mensch auf.“ Sie ist im Hause des aufstrebenden Oppositionspolitikers Albert Lamars beschäftigt – und hat eine Liason sowohl mit dem Hausherrn (Jürgen Keidel) als auch mit dessen Sohn Louis (Julian Müßig). Die Affäre mit der jungen Frau ist nicht das Einzige, das die beiden Männer gemeinsam haben: Eine Doppelhochzeit steht an, denn Albert möchte seine langjährige Verlobte Mathilde und Louis die spanische Unternehmerstochte Inez heiraten.
Ein Hauch von Wehmut umweht das Ereignis allerdings, denn Sohn Louis vermisst seine Mutter, die vor 20 Jahren spurlos verschwand und nun für tot erklärt wurde. Welch Zufall, dass ausgerechnet jetzt der smarte amerikanische Colonel Frank J. Harder (Csaba Béke) auftaucht. Denn der Fremde scheint die verschollene Mutter sehr gut zu kennen.
„Schein oder nicht Schein“ von Jean-Jaques Bricaire und Maurice Lasaygues ist eine spritzige Komödie, die mit Geschlechterrollen spielt – aber dieser „Käfig voller Narren“ kommt nicht im Glitzerfummel, sondern in schmucker Uniform daher.
Csaba Béke spielt den Colonel mit Mutterinstinkt herrlich überschwänglich, Jürgen Keidel gibt einen wunderbar selbstgefälligen Patriarchen und Julian Müßig zeigt als altkluger Sohn trotz eines Unfalls, der ihm vor der Premiere einen Gipsarm bescherte, erfrischende Präsenz. Auch Monika Schiefer als Mathilde spielt sich durch sämtliche Schockmomente mit Bravour. Denn Schockmomente birgt dieses flotte Stück und lässt den Schauspielern urkomisch die Gesichtszüge im Akkord entgleisen. Von Ambesser hat hier ein Stück inszeniert, das fröhlich unterhält und sehr beschwingt mit einem Thema umgeht, das vielen Menschen aus Unwissenheit Unbehagen bereitet – der Regisseurin aber sehr wichtig ist: So beschäftigt sich das Programmheft ausführlich mit den Hintergründen zum Thema „Transsexualität“.
Auf der Bühne lautete das schmunzelnde Fazit: „Du kannst dich zum Supermann machen lassen, aber deinen Mutterinstinkt wirst du nicht los“ – was das Publikum mit großem Beifall und Jubel unterstützte.
Infos: unter http://www.chambinzky.com
Ein Theaterabend zum Lachen und Nachdenken.