Frau sein
Hallo Manuela,
ich kann meinen Vorredner/innen nur beipflichten. Es ist alles halb so schlimm wie man das zu Beginn glaubt.
Mir haben Kolleginnen und Kollegen ganz viel Mut zugestanden und Hochachtung für diesen Schritt kundgetan.
Das Outing im Unternehmen (vorteil in einem grossen Konzern) war absolut easy und dadurch, dass ich das den Führungspersonen vorab mitteilte was ich vorhab, kam das sehr gut an.
Ich nutzte die Zeit eines Urlaubs um ein paar Dinge vorzubereiten und hatte eine Mail an die Abteilungen für die ich Ansprechpartnerin bin informiert. Die Ersten Tage war die Neugier natürlich gross.. aber das hat nur ein paar Tage angedauert. Auch ich lebe in einem streng katholischen Ort (Kleinstadt).
Die HRT war bei mir direkt nach 6 oder 7 Wochen eine Punktlandung, der Anteil der weiblichen Hormone war genau auf den Zielwert angelangt, der Testowert war leider fast auf Null, sodass ich die Einnahme von Testoblocker (Androcur) welches ich sehr gut vertrage auf eine halbe Tablette mit 5mg alle zwei Tage reduzieren konnte oder musste.
Kürzlich hatte ich dann bei einem Operateur der die GAOP vornehmen sollte eine Untersuchung bei der bereits nach der Kurzen Zeit der HRT auch von diesem hervorragende Voraussetzungen für die nächstes Frühjahr geplante GAOP bestätigt werden konnten.
Ich habe eine Endokrinologin die fachlich meiner Meinung nach recht gut ist. Zwischenmenschlich etwas gewöhnungsbedürftig, da sie recht kühl wirkt. Aber meine sehr offene Art zaubert auch bei Ihr bei jedem meiner Besuche immer ein Lächeln ins Gesicht. Die Besuche dort sind ja auch nicht so häufig, ausser am Anfang der Therapie. Ich verwende Gynokadin (GEL) welches deutlich verträglicher als Tabletten ist.
Ich habe keinerlei Beschwerden festgestellt, lediglich positive Veränderungen waren sehr schnell wahrzunehmen. Am Anfang der Theraphie stellen sich wohl bestimmte Dinge sehr schnell ein.. dann geht es sehr langsam weiter.
Die Begleitung durch einen Facharzt ist immer erforderlich, sofern spätere operative Eingriffe geplant sind.
Für mich war und ist das Vorraussetzung.
Für die Erstellung der Gutachten die bei Personenstands und Namensänderung erforderlich werden gab es keinerlei Probleme. Beschluss vom Gericht dann ebensowenig.
Es ist halt alles ein wenig Lauferein und kostet Zeit. Ich habe alles auf mich zukommen lassen und mir keinerlei Druck damit gemacht. Das ist auf alle Fälle empfehlenswert, sonst könnte auch mal was schiefgehen. Die Beratung durch meinen Facharzt war immer sehr präzise und für mich die richtige Vorgehensweise.
Wie gesagt, ganz relaxed das Thema step by step abarbeiten und sich auf das neue Leben als anerkannte (Trans)Frau. freuen.
Ich habe auf Selbsthilfegruppen ziemlich verzichtet, da ich bereits viele Jahre vor dem Schritt bereits sehr gut von anderen Menschen die den Weg gegangen sind informiert war. Allerdings haben mich aber auch andere Transfrauen mit Rat und Tat unterstützt. Diesen Rat wirst Du hier auch bekommen.
Mich hat der Weg von Anke im Crossdresser-Forum sehr inspiriert, den ich seit 2015 mitgelesen habe.
Kurz darauf startete dann meine eigene Transition.
Liebe Grüße und viel Erfolg
Beatrice