Victor / Victoria (Grossbritannien, 1982, 128mn)
Paris, 1934: Die arbeitslose Sängerin Victoria Grant lernt den schwulen Chansonnier Toddy kennen. Gemeinsam entwickeln die beiden einen Plan, um an neue Engagements zu kommen: Victoria soll sich als Damen-Imitator ausgeben. Schon bald ist "Graf Victor Grazinski" der neue Star auf den Pariser Bühnen. Kompliziert wird es, als Victoria den Nachtclubbesitzer King Marchand kennenlernt und sich in ihn verliebt.
Im Paris der frühen 30er Jahre ist die arbeitslose Sopranistin Victoria Grant auf der Suche nach einem Engagement. Auch ihr letztes Vorsingen scheitert und die junge Frau weiß nicht mehr, wie sie sich die nächste Mahlzeit finanzieren soll. Als sie versucht, sich über einen Trick ein Essen in einem noblen Restaurant zu ergaunern, lernt sie den schwulen Chansonnier Carroll "Toddy" Todd kennen, der gerade seine Stelle in eben der Bar gekündigt hat, in der Victoria vorgesungen hat. Die beiden tun sich zusammen und entwickeln einen Plan, um an neue Engagements zu kommen: Victoria verkleidet sich als Damen-Imitator und aus Toddy wird dessen Liebhaber. Der Coup gelingt, und "Graf Victor Grazinski" wird zum Liebling des Pariser Nachtlebens.
Bei einem ihrer Auftritte lernt Victoria als Victor den zwielichten Nachtclubbesitzer und Gangster King Marchand aus Chicago kennen. Dieser ist von dem androgynen Travestiekünstler zugleich abgestoßen und fasziniert und beginnt an seiner sexuellen Orientierung zu zweifeln. Das provoziert seinen Leibwächter "Squash", seine homosexuellen Neigungen zu gestehen, was wiederum bei Marchands Geliebter, der exaltierten Norma, auf wenig Verständnis stößt.
Nachdem er Norma verlassen hat, entdeckt Marchand Victors wahre Identität als Vicotria und die beiden beginnen eine heimliche Affäre. Als die rachsüchtige Norma Marchand mit seiner scheinbaren Homosexualität erpressen möchte und ein frustierter Nachtclubbesitzer damit droht, Toddy und Victors Betrügereien auffliegen zu lassen, sieht Victoria sich mit der Entscheidung zwischen Liebe und Karriere konfrontiert ...
Drehbuch nach einer Drehbuchvorlage von Reinhald Schünzel
Das Lexikon des Internationalen Films beschreibt das Remake des UFA-Tonfilms "Viktor und Viktoria" von 1933 als eine "stilsichere, elegante und charmante romantische Farce, die mit geistreichen Dialogen, Slapstick-Einlagen, einer perfekten Choreographie und hervorragenden Schauspielern brilliert." Tatsächlich wurde Blake Edwards Verwechslungskomödie für mehrere internationale Preise nominiert, von denen Komponist Henry Mancini ("Touch of Evil") den Oscar für die beste Musik, und die in zweiter Ehe mit dem Regisseur Edwards verheiratete Julie Andrews den Golden Globe für ihre Darstellung der Titelfigur erhielt. Andrews spielte die Rolle in den 90er Jahren in der Broadwaybearbeitung des Films ein weiteres Mal.
Die Verwechslungsgeschichte um Victoria, die tut, als sei sie ein Mann, der vorgibt eine Frau zu sein, behandelt offen Fragen über sexuelle Identität und Orientierung und zeugt von einem für die Zeit sehr lockeren Umgang mit dieser Thematik.