männliche und weibliche Hobbies
Also, ich schließe mich gern Eurer Meinung an, dass jede(r), ob Mann oder Frau, jedes Hobby haben kann.
Trotzdem habt Ihr hier das Kind ein bißchen mit dem Bade ausgeschüttet.
Natürlich gibt es typisch weibliche und typisch männliche Hobbies.
Es gibt auch (immer noch) etliche typisch weiblichen und typisch männlichen Berufe. Und genauso auch typisch männliche und typisch weibliche Charaktereigenschaften.
Häkeln, Sticken und Stricken sind nun mal typisch weibliche Beschäftigungen. Man gehe in einen diesbezüglichen Volkshochschulkurs, und was sieht man da ? Lauter Frauen !
Und das Herumbasteln an Autos oder Motorrädern ist eben ein typisch männliches Hobby. Auch Skat-Spielen ist in der Regel Männersache. Bridge wird eher von Frauen gespielt.
Heidi hat also schon Recht, wenn sie oben die Frage aufgeworfen hat, wie denn das MoBa-Hobby zum Frau-Sein paßt.
Die Frage aufzuwerfen heißt doch nicht, dass man sich als Frau eines männlichen Hobbys schämen müßte. Oder sich die Kritik gefallen lassen müßte, da sei ja noch so viel Männliches; eigentlich sei man gar keine richtige Frau.
Diese Einteilung in typisch weibliche und typisch männliche Beschäftigungen ist doch ein ganz einfaches statistisches Problem. Wenn diejenigen, die etwas Bestimmtes tun, zu 80 oder 90% Männer sind, dann ist das eben etwas typisch Männliches.
Die bipolare Geschlechterzuweisung in unserer Gesellschaft zu leugnen, führt nicht weiter.
Dass ich von diesen Stereotypen, also den "Realitäten" in unserer Gesellschaft nicht viel halte und mich breitgefächert darüber hinwegsetze, ist eine andere Sache. Klar, dass ich mir wünsche, dass immer mehr Männer und Frauen das tun! Für uns Transgender muss das Programmsache sein.
Letztlich: Wer über Charaktermerkmale, Interessen und Hobbies beider Geschlechter verfügt, ist reicher als jene, die nur stereotypen Rollenklischees folgen. Also her mit den Puppen für Jungen und den Trucks für Mädchen ! Und ein Mädchen, das mit der Modelleisenbahn spielt, wird deshalb noch lange nicht zum Jungen, auch wenn in einem Geschäft für Modelleisenbahnen weit über 90% der Kunden Jungen oder Männer sind.
Dialektisch genug ?
Liebe Grüße,
Monika