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Sexualität als trans* Mensch und das überwinden von Ängsten

Sexualität als trans* Mensch und das überwinden von Ängsten
Mich beschäftigt derzeit die Frage inwiefern ich mit meiner Sexualität umgehen kann oder darf. In meinem Kopf hängt der Glaubenssatz: ich bin anders als die meisten Menschen, da sollte ich keinen Sex haben. Und ich habe ganz häufig den Gedanken, dass Sex etwas schlechtes für mich ist und ich es nicht tun darf/sollte. Bei anderen Menschen ist mir das ziemlich egal was sie mit einader tun, ist für mich ja eh irrelevant, da kann und darf ich dann nichts zu sagen.

Ich habe mich mit einem früheren Account hier in Joyclub schon einmal etwas ausprobiert und im Chat erste Erfahrungen gesamelt, habe mich dann aber bald zurück gezogen und geschämt. Ausgehend von dem oben gennanten Punkt.

Ich habe auch schon mit einer guten Freundin darüber gesprochen, ehemalige Sexarbeiterin, und sie sagte: "nahezu alle Menschen habe eine Sexualität und das ist okay. Und es ist auch okay sie auszuleben." (Selbstverständlich im gegenseitigen Konsens und nichts was allgemein gegen die Ethik verstößt)

Ich habe die Befürchtung am Ende nicht mehr als Mensch, als Frau gesehen zu werden, sondern nur als Fetisch. Und meine queeren Geschwister zu verraten wenn ich meiner sexualität nachgehe und auch der selbstbewussten Weiblichkeit zu widersprechen. Anders gesagt: nicht den Erwartungen zu entsprechen, von denen ich glaube, das sie von meinen verschiedenen Umfeldern an mich gestellt werden. (obwohl es in eigentlich allen echt egal ist, weil es da nicht relevant ist) Also ich glaube es ist die Befürchtung verurteilt zu werden. Nach dem Motto: sie kann ja gar nicht wirklich trans* sein, wenn sie sich sexuell auslebt.

Im Grunde hängt das wahrscheinlich sehr mit diesen Glaubenssätzen und einem ungesunden Selbstwertgefühl zu sammen. Daher jetzt endlich meine Frage:
Welche Tipps könnt ihr mir geben diese Sätze abzubauen/zu überwinden? Wie kann ich es schaffen guten Gewissens meine Sexualität zu akzeptieren und zu leben?
Kamera
********ents Frau
744 Beiträge
Menschen sind sexuelle Wesen. Das gehört dazu. Wenn du das (zwanghaft) versuchst auszuklammern entmenschlichst du dich.

Da musst du keine Angst haben jemanden zu verraten. Was du nur beachten solltest, wie du in der Öffentlichkeit auftrittst. Den das tun viele Menschen auch. Und du weißt ja auch nicht was bei denen im Schlafzimmer oder sonst wo abgeht.

Also so lange du nicht im Outfit einer Straßenhure durch den Kaufhof streifst (oder Ähnliches) sollte alles gut sein.
*****ona Frau
1.114 Beiträge
Wie willst du heraus finden was dich GLÜCKLICH macht
wenn du dir Gedanken machst was andere über dich denken ?
Jedes Lebewesen hat seine ureigene Sexualität doch nur wenn es das zu läßt !
*****_73 Frau
335 Beiträge
Und selbst WENN du dir den kürzesten Rock anziehst, und bewusst anderen den Kopf verdrehst, vulgärer sprichst, dich ausprobierst.. mal fallen lässt.. Deshalb bist du doch kein schlechterer Mensch!!
Mache dich frei von dem Gedanken, was andere über dich denken könnten sei in irgend einer Form von Belang.
Ich würde anfangs in meiner Wahl der Kontakte etwas wählerisch sein, und bewusst auf Augenhöhe und mit Wertschätzung daten.
*****ein Frau
169 Beiträge
Ich bin der Meinung, dass dz genauso wie alle anderen Menschen eine Sexualität haben darfst und es nichts Schlimmes ist.

Villeicht kannst du versuchen dich etwas von der Moral zu befreien und mehr zu schauen, wonach dir ist.


Es gibt natürlich Leute, die einen Fetisch für Trans*Personen haben, aber auch viel mehr Menschen, die einen einfach so nehmen, wie man ist.

In meinem Fall lebe ich Sexualität momentan mit einer bisexuellen Frau aus.
Sie nimmt mich einfach mit all meinen Besonderheiten an und es ist für sie weder eine Schande, noch ein Fetisch, dass ich Trans* bin.
Kamera
********ents Frau
744 Beiträge
Also ich kann die Gedanken nachvollziehen, habe sie aber auch schnell damals wieder zur Seite gelegt, da ich eben auch "nur" ein Mensch bin. Die Frage ist, wie man seine Sexualität auslebt.

Habe Sex und genieße ihn.- Probiere dich aus und mach Deine Erfahrungen. Ich habe mit meiner Partnerin und unseren Bekanntschaften meist sehr erfüllenden Sex, der einem auch ab und an das Hirn freilässt und dann somit auch positive Auswirkungen auf den Alltag hat.

Aber bitte lauf nicht wie Julia Roberts in Pretty Woman am Straßenstrich rum..... Den das wirft das falsche Licht auf uns alle und irgendwie habe ich das Bauchgefühl, das es genau das ist, was dich zu dieser Fragestellung animiert, weil man so ein Bild von uns weitestgehend hat.... was aber quatsch ist.
*****_91 Mann
347 Beiträge
Zitat von ********ents:

Aber bitte lauf nicht wie Julia Roberts in Pretty Woman am Straßenstrich rum..... Den das wirft das falsche Licht auf uns alle und irgendwie habe ich das Bauchgefühl, das es genau das ist, was dich zu dieser Fragestellung animiert, weil man so ein Bild von uns weitestgehend hat.... was aber quatsch ist.
Das halte ich für problematisch und tendenziell ziemlich misogyn, wenn ich ehrlich bin. Klingt so ein bisschen nach Aussagen wie 'Dein Rock war zu kurz, da musst du dich dann ja dann nicht wundern wenn dir sowas passiert...'.
Trag was immer du willst, sei so freizügig oder Klischeehaft wie du willst, es ist dein Leben und dein Entscheidung und du repräsentierst damit niemanden außer dich selbst und dazu hast du alles Recht.

Leute die dich scheiße behandeln wegen der Kleidung die du trägst, das sind Arschlöcher. Und Leute die wegen der modischen Entscheidungen von Einzelpersonen, negative Einstellungen gegenüber einer extrem vielfältigen Gruppe an Menschen entwickeln und/oder propagieren sind auch - Arschlöcher.
Dadurch das wir so eine kleine Minderheit sind, ist es meines Erachtens schon zu einem gewissen Grad wichtig darauf zu achten wie Mensch sich präsentiert und damit die 'Gruppe', wenn Mensch so will. Aber dabei sollte es nicht um so nebensächliche Dinge wie Kleidung gehen.
Ich halte es auch für gefährlich mit zweierlei Maß zu messen. Wenn es cis Personen erlaubt ist sich extrem sexy und extrem reizend zu kleiden, dann sollte gleiches Recht auch für trans Menschen gelten. Wir sind nicht Menschen zweiter Klasse. Und wir haben genauso wie alle andere Menschen ein Recht darauf Modesünden zu begehen.
Kamera
********ents Frau
744 Beiträge
Ich glaube da wurde ich bußverstanden, was mich aber auch nicht wundert, da mir das öfters passiert.

Eigentlich sollte aus meinen Worten herauszulesen sein, das sie ganz nach ihrer eigenen Auffassung glücklich werden soll. Und wie kurz der Rock ist und ob sie überhaupt einen anzieht ist mir dabei völlig egal. Das muss sie mit sich selbst ausmachen.

ABER man sollte sich, wie bereits angesprochen, auch darüber bewußt sein, das in so einer kleinen Gruppe wie der unseren gerne von solchen vomier zuvor angeschnitten Stereotypen auch auf andere geschlafen wird. Ich selber übe meine sexuellen Praktiken in meiner Privatheit (oder entsprechenden Orten aus. Nicht provokativ oder gar irgendwo hinter einem Toilettenwagen beim CSD. Ich wollte damit nur ausdrücken, das solch ein Verhalten gerne dann über uns alle ausgebreitet wird und ich mir da auch schon einiges anhören musste, obwohl ich mich ganz "normal" verhalte. und ich vermutete, das diese Vorurteile die ich auch kenne überhaupt erst zu der Fragestellung geführt hat.
*****_73 Frau
335 Beiträge
Zitat von ********ents:
Ich glaube da wurde ich bußverstanden, was mich aber auch nicht wundert, da mir das öfters passiert.

Eigentlich sollte aus meinen Worten herauszulesen sein, das sie ganz nach ihrer eigenen Auffassung glücklich werden soll. Und wie kurz der Rock ist und ob sie überhaupt einen anzieht ist mir dabei völlig egal. Das muss sie mit sich selbst ausmachen.

ABER man sollte sich, wie bereits angesprochen, auch darüber bewußt sein, das in so einer kleinen Gruppe wie der unseren gerne von solchen vomier zuvor angeschnitten Stereotypen auch auf andere geschlafen wird. Ich selber übe meine sexuellen Praktiken in meiner Privatheit (oder entsprechenden Orten aus. Nicht provokativ oder gar irgendwo hinter einem Toilettenwagen beim CSD. Ich wollte damit nur ausdrücken, das solch ein Verhalten gerne dann über uns alle ausgebreitet wird und ich mir da auch schon einiges anhören musste, obwohl ich mich ganz "normal" verhalte. und ich vermutete, das diese Vorurteile die ich auch kenne überhaupt erst zu der Fragestellung geführt hat.

Ich finde überhaupt nicht, dass man sich wegen einer Schlussfolgerung auf eine bestimmte Personengruppe anders verhalten sollte 🫣😳.
Was ich allerdings beachten würde, leider.., zu der eigenen Sicherheit den Ort bewusst wählen. Traurig, dass man das betonen muss. 🥺
*****ein Frau
169 Beiträge
Ich sehe es auch so, dass man tragen sollte, was man eben möchte.

Die Kleidung ist kein Grund dafür, Menschen schlecht zu behandeln oder sie zu verachten.
****sen Mann
123 Beiträge
Zitat von ********y_96:
Sexualität als trans* Mensch und das überwinden von Ängsten
Mich beschäftigt derzeit die Frage inwiefern ich mit meiner Sexualität umgehen kann oder darf. In meinem Kopf hängt der Glaubenssatz: ich bin anders als die meisten Menschen, da sollte ich keinen Sex haben. Und ich habe ganz häufig den Gedanken, dass Sex etwas schlechtes für mich ist und ich es nicht tun darf/sollte. Bei anderen Menschen ist mir das ziemlich egal was sie mit einader tun, ist für mich ja eh irrelevant, da kann und darf ich dann nichts zu sagen.

Das Problem habe ich auch sehr lange gehabt. Ich hätte es nur nicht so gut benennen können wie du. Es ist schwer sich selbst beizubringen, dass die eigene Sexualität nichts ist, wofür man sich schämen muss, nichts weswegen andere dich, oder du dich selbst, verurteilen sollten.
Bei mir war Akzeptanz der Schlüssel. Akzeptanz von Außen, aber auch Selbstakzeptanz. Ohne Therapeuten an der Seite kann letzteres aber bei manchen lange auf sich warten lassen (ca. 15 Jahre bei mir). Da hilft nur stark bleiben, nicht aufgeben, und rausfinden, was dein Schlüssel ist.
*****al6 Frau
561 Beiträge
Am Ende geht es darum das Du Dich und Deine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellst.
Deine Sexualität ist wie sie ist. Wenn Du mal eine zeitlang nicht sexuell aktiv sein möchtest, dann ist es halt so. Du must mit Dir selber klar kommen, mit Dir im Reinen sein. Die Erwartungen Deiner Umwelt sind da völlig nebensächlich.
*********elle Frau
324 Beiträge
Ich habe Sex sehr lange als unangenehm und als lästige Pflicht gegenüber der Partnerin empfunden.

Nach meinem Comingout als Frau hatte ich 9 Jahre lange null Interesse an Sex um nicht zu sagen sogar Angst vor Intimität mit einer anderen Person. Auch Selbstbefriedigung empfand ich letztlich als unangenehm.

Ich habe mir nicht erlaubt Lust zu empfinden, da ich überzeugt war dass ich erst nach meiner GaOP Sex haben könnte.

Inzwischen habe ich aber erkannt, dass ich bereits jetzt Lust empfinden und meine Sexualität ausleben kann. Und dank eines Tips meines Therapeuten habe ich inzwischen gelernt mich so zu berühren als hätte ich bereits eine Vagina und seitdem sind meine Orgasmen nicht nur intensiv sondern auch multible.

Beim Gedanken dass mich eine Person beim Sex vorne berührt, empfinde ich noch immer Unbehagen, aber ich bin zuversichtlich dass ich auch das noch überwinde.
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