Toleranz = Gegenseitige Achtung und Respekt
Ihr Lieben,Ich bin der Meinung, dass dieses Thema viel zu wichtig ist, um nicht gründlich diskutiert zu werden.
Ich habe die Petition zur Ergänzung des Art. 3 GG mitgezeichnet und mich im angeschlossenen Forum beteiligt.
Dabei ist mir aufgefallen, dass sich einige gegen die Zeichnung aussprachen, um sich z.B. gegen Pädophile abzugrenzen, weil sie befürchteten, wegen ihrer sexuellen Identität mit jenen in einen Topf geworfen zu werden.
Ich denke zwar, dass dieses nicht unbedingt der Fall sein muss, nun mache ich mir aus aktuellem Anlass meine Gedanken über Toleranz.
Also habe ich mich durch diverse Forenbeiträge auch in anderen ausserhalb des JC gewühlt, auf der Suche nach dem, was eigentlich Toleranz bedeutet.
Gerne wird ja Toleranz als "Nachgiebigkeit" bezeichnet, was mir etwas "sauer" aufstösst, denn ich nehme nicht alles hin oder dulde es:
Soweit es geht, versuche ich Anderen zu zu hören und ihre Eigenarten, Denk- und Handlungsweisen ersteinmal unvoreingenommen zur Kenntnis zu nehmen.
Da ich selber Einordnungen und schnelle Beurteilungen ablehne, weil ich auch nicht möchte, dass mir solches wiederfährt, bemühe ich mich um eine differenzierte Betrachtung.
Allerdings reagiere ich reichlich sauer, wenn ich bemerke, dass mich Andere weder respektieren noch achten und auch meine Gefühle verletzen, indem sie jene nicht beachten, über sie hinwegtrampeln, oder sagen, ich solle mich nicht so anstellen, anstatt ernsthaft zu fragen, warum ich so empfinde.
Das gleiche beziehe ich auch auf Denk- und vorallem auf Verhaltensweisen.
Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, wo ich mit Ausnahme meiner
Mutter und später in Schule, wie kirchlichem Internat von einigen Lehrern diese Respektlosigkeit und Mißachtung bis zur Mißbrauchsgrenze erfahren musste, deren Folgewirkungen mir erst reichlich spät immer bewusster wurden.
Erst nach einer Therapie und diversen Gesprächen mit Psychotheraputen , nach Rückfällen und fast Alkoholismus wurde mir das Ausmaß richtig deutlich.
Auf Grund dieser Erfahrungen beurteile ich, nicht vorschnell, andere Mitmenschen nach diesen Kriterien.
Wer von mir Respekt und Achtung erwartet, kann dies nur, wenn er mir das gleiche zurückgibt, egal wie alt oder jung er/sie ist.
Es muss nicht das vorbehaltlose Laissez faire sein, und ganz und gar auf das Zuweisen von Grenzen verzichtet werden, doch klare Ansage funktioniert auch ohne physischen Zwang oder Zuwendungsentzug, gerade bei Kindern.
Dass dies funktioniert, habe ich im Umgang mit meinem Sohn aus erster Ehe erfahren, mit dem ich nach wie vor guten Kontakt habe und der keine Schwierigkeiten hatte, als ich mich ihm gegenüber als Christina outete.
Das aber am Rande, aber mit Sicherheit hängt dass damit zusammen, dass er auf Grund dessen, dass ich ihm von Anfang an vermittelte, dass ich ihn, was auch immer geschah, respektierte und wohl erfolgreich vermittelte, nur diejenigen zu respektieren, die ihn als vollwertig ansehen und nicht auf ihrer "Autorität" bestehen und dieser mit "handfesten" Argumenten, oder sonstiger Mißachtung Ausdruck verleihen.
Daher kann ich nur denjenigen Toleranz entgegenbringen, die mich respektieren, achten, also nicht abwerten, auch meine Gefühle nicht verletzen oder versuchen mich physisch und psychisch anzugreifen, oder anderen gegenüber dieses Verhalten an den Tag legen.
Darüber definiere ich auch die Formen der sexuellen Praktiken, die ich tolerieren kann, oder nicht toleriere.
Das gilt auch für Religionen, sonstige Weltanschauungen, das soziale Umfeld, inclusive der Familie,sowie die Gesellschaft.
Toleranz beinhaltet für mich Achtung, Respekt und das Recht zur Selbstbestimmung und beruht auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit.
Meines Erachtens nach sind das, abgesehen von materiellen Belangen, die Grundprinzipien gesellschaftlichen Zusammenlebens
und da Bedarf es auch keiner Religiösen Ge- oder Verbote oder sonstiger ideologischer Vorschriften.
Liebe Grüße
Christina