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Trans* in der Sprache

*********6_nw Mann
116 Beiträge
Themenersteller 
Trans* in der Sprache
Hallo Ihr's
was mich interessiert ist eine Sprache zu finden, in der keine Diskriminierung stattfindet.
Da hat sich schon was getan mit * oder -i(s) als schriftliche Stolpersteine.
Doch ich habe letztes Wochenende Zeit mit einem Menschen verbracht, bei dem mir fehlte mich 'neutral' auszudrücken.

Erst fand ich mich selber doof, da ich kategorisierte.
Dann habe ich mich lange nicht mehr getraut was zu sagen.

Mir geht es nicht um diesen Apell-Anspruch, also durch das Stolpern zum Nachdenken anzuregen, sondern ich will reden.

Habt ihr Formulierungen, Umschreibungen die euch gefallen und passen?
Wie geht es euch damit?
Was verletzt oder regt euch auf?


Vielen Dank
*****060 Frau
185 Beiträge
Hallo

Ich denke, auch das ist wieder für jeden Menschen anderst, es wird für dich schwierig werden jedem gerecht zu werden.
Da hier im Forum sowohl Transgender als auch DWT und TV und TS sind, hab ich noch was vergessen, dann entschuldigt bitte.

Für mich gilt einfach: Ich bin ein transidenter Mensch, keine Transe oder sonst irgendetwas.
Solltest du mich einmal sehen, dann sprich mich so an wie ich erscheine, als Mann, oder als Frau.

Gruß Piri
*******a_56 Mann
2.600 Beiträge
re Freiheit
Sorry ich steh grad auf dem Schlauch und versteh nicht ganz worum es dir geht?
*****ara Frau
133 Beiträge
Unsere Sprache...
... ist unzulänglich. Das merkt man an allen Ecken und Enden. Dazu kommt, dass wir fest in gesellschaftliche Normen eingebunden sind, auf die wir konditioniert wurden und werden. Für alles, was nicht in diese Normen passt hat diese Gesellschaft diskriminierende Beschreibungen oder Begriffe. Sicher hat sich vieles geändert, vor allem in den letzten zwanzig, dreißig Jahren. Immer mehr Menschen bemühen sich aus einer tiefen Überzeugung heraus um sprachliche Gleichstellung. Nur bei den Betroffenen kommt wenig davon an. Es nützt zum Beispiel einem behinderten Menschen gar nichts, wenn sich sein Gegenüber als Nichtbehinderter zwar um sprachlich korrekte Ausdrucksweisen bemüht, dies aber so gestelzt herüber kommt, dass eine normale Konversation kaum möglich ist. Was sag ich denn zu einem Rollstuhlfahrer, wenn ich mit ihm einkaufen will? "Komm, lass uns einkaufen fahren!" Meine Erfahrung ist, dass Rollis überhaupt kein Problem damit haben, wenn ihr Gesprächspartner das Wort "gehen" verwendet. Wichtig ist ihm vielmehr, dass er in der Gesellschaft wegen seiner Behinderung nicht benachteiligt wird. Eine barrierefreie Innenstadt zeigt viel eher die richtige Einstellung zur Gleichstellung von Gehbehinderten.

Genauso sehe ich das auch in Bezug auf andere, die zurecht einfordern, nicht benachteiligt zu werden. Die beste sprachliche Gleichstellung nützt nichts, wenn sie eine leere Hülse bleibt. Und wer Gleichberechtigung lebt, braucht eine aufoktruierte sprachliche Gleichstellung nicht. Was hat uns die sprachliche Gleichstellung von Frau und Mann tatsächlich gebracht? Männer werden in vielen Bereichen immer noch bevorzugt eingestellt, besser bezahlt. Gesetzestexte werden noch unübersichtlicher oder geraten zur Farce. Das hat nichts damit zu tun, dass ich andere begrifflich als das bezeichne, anspreche oder einordne, als was ich sie wahrnehme...

Und am ehesten löst man ein sprachliches Problem, indem man mit dem Betroffenen spricht und ihn fragt, wie er angesprochen werden möchte.

Das ist meine Meinung. Wie immer diskutabel und hoffentlich sachlich.
*******tch Frau
14.834 Beiträge
Ich kenne mehrere TV, DWT, CD und auch TS. Je nachdem, ob sie mir in ihrer Rolle als Frau oder als Mann gegenüberstehen, spreche ich meine Bekannten mit ihrem weiblichen oder männlichen Vornamen an (in der dritten Person dementsprechend mit sie bzw. er). Ich kam bisher nicht auf die Idee, irgendjemanden "neutral" anzusprechen.
Es hängt einfach damit zusammen, ob mein Gegenüber gerade seine/ihre weibliche oder männliche Seite nach außen trägt und somit zeigt, als was er oder sie wahrgenommen werden möchte *zwinker*
Bei neuen Bekanntschaften löst ein einfaches "Wie heißt Du?" oder "Wie darf ich Dich ansprechen?" meist jegliche Zweifel *g*
*****kos Mann
27 Beiträge
Ich finde Nylonara und sugarwitch habe es mit den Schlusssätzen ihrer guten Beiträge auf den Punkt gebracht.

Wie fühlt man sich wohl? Wie möchte man angesprochen werden?

Ich zumindest weiß für mich sehr genau, wann ich Andrikos und wann ich Lydia bin, und für mein Gegenüber ist es dann auch offensichtlich.

Allerdings hab ich im Moment den Drang, mal in der Zwischenwelt zu bleiben.
D.h. ambivalentes Wesen zu sein, dessen Pendel situationsbedingt in Weib- oder Mannrichtung ausschlagen kann, oder auch nicht.
Androgynes Switchwesen oder wie auch immer man das nennen mag.
Konsequenter Weise bin ich dann "es", das fühlt sich zunächst befremdlich an, weil ich geschlechtlich polare Denke gewohnt bin, aber andererseits auch spannend, wenn man mal versucht diese eben abzuschalten.
Frage ist auch -aber das ist eher philosophisch- bewege ich mich dann zwischen oder über den Geschlechtern, ist es eine Synthese oder eher ein Ausschluss, ein getrennt existierendes Drittes - neben Lydia und Andrikos?

Ich werde es rausfinden.
Bis dahin nennt mich, wie ihr es empfindet. Ich mag mich so oder so... oder so....

Schönen Tag euch allen!

Lydia/ ??? / Andrikos
*******_by Frau
409 Beiträge
ansprechen .....
hallöchen allerseits !

ich bin transgender ..... d.h. also meine selbst-definition ("identität") ist weder auf der männlichen seite zuhause (die "rolle" als mann habe ich im grunde immer nur "gespielt", also nach aussen abgeliefert, da von geburt her von mir so erwartet) -- noch aber bin voll und ganz auf der weiblichen seite anerkannt (da passt die anatomie nich voll und ganz ins lehrbuch) ... und je nach situation, je nach anlass und je nach "umgebung" trete ich mal in männlichem, mal in weiblichem erscheinungsbild auf .....

ANGESPROCHEN möchte ich BITTE stets so werden, wie mein auftreten, meine erscheinungsbild gerade ist .....

und wer ÜBER MICH spricht möge das bitte SO tun, wie er/sie mich kennt ..... und da viele mich sowohl so wie auch anders kennen mögen sie die form (er oder sie) wählen, wie sie mich gerade meinen und auch wie sie mich am liebsten haben ....

na ja, alle klarheiten beseitigt ???
grüße dazu !
krissie
********er69 Mann
361 Beiträge
also
es ist nicht die Sprache, die unzulänglich ist, sondern das "Vorwissen" eines jeden Menschen, also seine Erfahrung zu einem bestimmten Begriff
****50 Frau
9.302 Beiträge
im klub
habe ich die erfahrung gemacht, dass die meisten ganz genau wissen wie sie angesprochen werden wollen. sind sie im männlichen outfit dort, mit ihrem ganz normalen namen. sind sie im fraulichen outfit dort, wollen sie auch als frau angesprochen werden, einzig und allein mit meinem schatz konnte ich das problem noch nicht klären. er selbst bezeichnet sich als DWT. für ihn sind die vorbereitungen das schönste. das schlüpfen in die andere rolle. ich habe mir vorgenommen, ihn in zukunft schonwährend dieser Phase mit dem weiblichen namen anzusprechen.
**mo Paar
4.448 Beiträge
Ich habe heute mit einem Kuenstler gesprochen und er fragte mich, was das besondere an mir sei.Ich sprach darueber, dass ich fotografiere..., Schmuck entwerfe , naehe und Transgender bin.Ich gab kurz eine Erklaerung ab und nannte meinen Maenner - und Frauenname.Ich sagte, ich hoere auf beide Namen, weil Gabi stets in mir ist und er sagte dann, er nenne mich Gabi.
Er gehoert zu der Sorte Mensch, die wissen, dass unsere Welt bunt ist und nicht nur schwarz und weiss.

Generell werde ich aber mit dem Namen angesprochen, der zu meinem Aussehen passt.
*****ara Frau
133 Beiträge
Unterscheidung
Vielleicht sollte man unterscheiden, ob man mit einer oder über eine transidenten Person spricht. Wie man mit einer solchen Person spricht, ist hier bisher ausführlich erörtert worden. Und ich denke, dass man alles Äußerungen auf den Nenner bringen kann, dass die Ansprache zum Erscheinungsbild der Person passen sollte.

Weniger erörtert, sicher weil auch vom Themenersteller nicht direkt thematisiert, jedoch nicht ganz unwichtig für den allgemeinen nicht diskriminierenden Umgang mit Transgendern (TS/TV/DTW) ist sicher auch eine sprachlich klare Ausdrucksweise, soweit über diese Gruppe gesprochen oder geschrieben wird.

Ich habe festgestellt, dass viele Betroffene selbst nicht genau wissen, wie sie sich bezeichnen sollen. Bin ich Transgender? Bin ich Tansident? Oder ist das ein und das selbe? Wo sind die Grenzen zwischen einem Transvestit und einem Damenwäscheträger? Und an welche Stelle passt der Crossdresser hinein? Geschweige denn, ab wann man sich selbst als transident bezeichnet.

Erstaunlich finde ich dabei, mit welcher Selbstsicherheit manche diese "Einteilung" vornehmen. Festgestellt habe ich auch, dass diese Einteilungen teilweise auch dazu genutzt werden, die einen gegen die anderen hinauf zu setzen.

Zum Beispiel:
Transgender: Namen

Ich selbst kann mich nicht einer bestimmten Kategorie zuordnen. Allein weiß ich, dass ich keine geschlechtsangleichende OP will. Ich habe für mich zwei Ebenen akzeptiert, mein erstes, männliches Leben und mein zweites, weibliches Leben. Ich trage Frauensachen nicht einfach so. Ich schlüpfe in meine weibliche Rolle, lebe meine Weiblichkeit. Hin und wieder jedenfalls. Bin ich jetzt transirgendwas? Mir fehlt jedes Gefühl für eine sachliche Einordnung.

Da ist es schwierig mit der sprachlichen "Neutralität" oder der Gleichstellung. Oder mache ich es komplizierte, als es ist?
*****060 Frau
185 Beiträge
Hallo Nylonara

Nein ich denke nicht das Du es komplizierter machst als es ist, es ist tatsächlich sehr schwierig.

Mir geht es ähnlich wie dir, ich sehe mich als transsexuell, doch eine GA-OP werde ich wohl auch nicht machen.

Wenn wir selbst schon nicht so genau wissen was wir eigentlich sind, wie sollen es dann aussenstehende verstehen ?

Eins ist sicher, wir sind alle Menschen, mit Gefühlen, mit Ängsten und allem was dazu gehört, so wie die " normalen " auch.

Ich denke, es gibt keine einfache Lösung, am besten einfach die betreffende Person fragen, ich glaube nicht, das man damit jemand beleidigt.
*********6_nw Mann
116 Beiträge
Themenersteller 
Danke
euch allen.
****50 Frau
9.302 Beiträge
Mein Schatz ist DWT
er lebt es nicht allzu oft aus, aber wenn ihn jemand danach fragt, gibt er neuerdings klipp und klar die Antwort: Ich lebe ein Leben als Mann und möchte das auch weiterhin . Und außerdem bin ich hin und wieder DWT. Heute bin ich SASKIA und fühle mich als Frau. Und diese Fraulichkeit will ich heute für mich ausleben und euch auch zeigen. Morgen bin ich dann wieder Mann und hole die Attribute meiner Weiblichkeit erst dann wieder hervor, wenn mir danach ist.
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