Emmys 2008 verliehen.
Gestern abend/heute morgen wurde der internationale Fernsehpreis Emmy verliehen! Hier eine kleine Zusammenfassung der Preisträger:Insbesondere britische Fernsehproduktionen haben bei der Verleihung der diesjährigen Internationalen Emmys kräftig abgeräumt. Sieben der zehn begehrten TV-Preise gingen in der Nacht auf Dienstag bei einer Gala in New York nach Großbritannien, unter anderem für die Polizeiserie «Life on Mars» und für die liebenswerten Kinder-Trickfilme über «Shaun das Schaf». Erstmals überhaupt konnten Argentinien und Jordanien einen Emmy einheimsen. Deutschland ging trotz drei Nominierungen leer aus.
So konnte sich Roland Suso Richters Mauerfall-Drama «Das Wunder von Berlin» nicht wie erhofft in der Kategorie «Bester TV-Film» durchsetzen. Gewinner war hier das argentinische Politdrama «Television por la identidad». Die Miniserie erzählt von einer Gruppe von Großmüttern, deren Kinder der Diktatur zum Opfer fielen und die jetzt um ihre zur Adoption freigegebenen Enkel kämpfen.
Auch die RTL-Comedy-Serie «Geile Zeit» und der deutsche Dokumentarfilm «Richard Serra - Sehen ist Denken» von Maria Anna Tappeiner mussten gegen die Konkurrenz zurückstecken. «Geile Zeit» unterlag der britischen Sitcom «The I.T.Crowd» (Channel 4), in der es um die beruflichen und privaten Probleme eines schrägen Technikerteams geht. In der Kategorie Kunst siegte die britische Dokumentation «Strictly Bolshoi», die ebenfalls vom Privatsender Channel 4 stammt.
Als bester Schauspieler wurde der Brite David Suchet für sein Porträt des skandalumwitterten britischen Medienmoguls Robert Maxwell geehrt («Maxwell», BBC). Landsmännin Lucy Cohu erhielt den Darstellerpreis für ihre Rolle in dem Familiendrama «Forgiven» (Betty TV). Für die Polizeiserie «Life on Mars - Gefangen in den 70ern» war es bereits der zweite Emmy: Die Mystery-Geschichte um einen Polizisten, der sein Gedächtnis verloren hat, war 2006 schon einmal ausgezeichnet worden. In Deutschland lief die erste Staffel 2007 mit nur mäßigem Erfolg auf Kabel eins.
Gegen die Vorherrschaft der Briten setzte sich in der Kategorie «Entertainment ohne Drehbuch» die umstrittene niederländische Dokusoap «The Big Donor Show» («Die große Spendershow», Endemol TV) durch. Eine angeblich todkranke Frau sollte darin entscheiden, welchem von drei Patienten sie ihre Niere spenden will. Die Sendung sorgte für Aufsehen, weil die Frau in Wirklichkeit kerngesund war - die Macher wollten mit dem «psychologischen Experiment» für eine Reform des niederländischen Organspendegesetzes werben.
Die Jordanier holten ihren Preis in der neuen Kategorie «Telenovela» mit der Serie «The Invasion», die eine palästinensische Liebesgeschichte während der israelischen Militäroperationen 2002 erzählt. Dick Wolf, der Erfinder und Produzent der Krimiserie «Law & Order» («Die Aufrechten»), wurde für seinen weltweiten Erfolg mit einem Emmy-Ehrenpreis ausgezeichnet. In Deutschland ermitteln die Cops der New Yorker Mordkommission seit 1992 bei RTL.
Der Internationale Emmy Award wird seit 1969 jährlich von der International Academy of Television Arts & Sciences an nicht-amerikanische Fernsehproduktionen verliehen. Dieses Jahr waren 40 Filme oder Serien aus 16 Ländern für die Endausscheidung nominiert.
(dpa)
In diesem Sinne:
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