Die Superlehrer und Jugendcoach Oliver Lück von Sat.1
RTL macht vor, wie gut erzieherisches Fernsehen funktioniert: Mehr als drei Millionen Menschen sehen regelmäßig zu, wenn
"Die Super Nanny" Kindern und Eltern gute Ratschläge gibt. Weitere Formate zogen nach: Streetworker Thomas Sonnenburg holt "Die Ausreißer" von der Straße und "Teenager außer Kontrolle" werden im "Wilden Westen" wieder umgangstauglich gemacht.
Jetzt versucht sich also auch Sat.1 mit zwei neuen Formaten am Projekt "Jugenderziehung" und hofft wohl, auf der Erfolgswelle mitzuschwimmen.
"Die Superlehrer"
Jedes Jahr verlassen rund 80.000 Kinder in Deutschland die Schule ohne Abschluss. In neun bzw. zehn Pflichtschuljahren erreichen viele von ihnen lediglich die siebte und nur wenige die neunte Jahrgangsstufe.
Mit diesem Bildungshandicap bleibt den Jugendlichen der Zugang zu einer Berufsausbildung verwehrt, denn der Hauptschulabschluss ist der Türöffner für den Einstieg ins duale Ausbildungssystem. Ohne ihn eine Lehrstelle zu bekommen, ist kaum möglich, für den Besuch vieler Berufsfachschulen ist er ohnehin Grundvoraussetzung.
15 Berliner Schulabbrecher im Alter von 16 bis 22 Jahren bekommen jetzt eine neue Chance: In dem Dokutainment-Format "Die Superlehrer" versucht ein Team erfahrener Pädagogen, den Jungen und Mädchen doch noch zum Hauptschulabschluss zu verhelfen.
Nur 14 Wochen haben "Die Superlehrer" Zeit, um aus perspektivlosen Hartz-IV-Aspiranten engagierte und motivierte Kandidaten für den Arbeitsmarkt zu machen, die eine Qualifikation vorweisen können.
Die zehnteilige Doku-Serie ist hautnah dabei und zeigt den Unterricht und den Lebensalltag der Jugendlichen unverfälscht und authentisch. Wenn 16 aus den unterschiedlichsten Gründen schwierige Persönlichkeiten im Klassenraum aufeinandertreffen, fliegen schon mal die Fetzen, nicht nur verbal.
Doch so leicht lassen sich "Die Superlehrer" nicht entmutigen...
"Jugendcouch Oliver Lück"
"Jugendcoach Oliver Lück" hat es im Anschluss mit richtig schweren Fällen zu tun. Die Jugendlichen, die er betreut, sind alle bereits durch Gewalt, Drogen oder Kriminalität aufgefallen. Der Konflikttrainer will ihnen helfen, ihre Aggressionen gezielt abzubauen und Konflikte gewaltfrei zu lösen. Dabei arbeitet er nicht nur mit den Jugendlichen alleine, sondern bezieht auch ihr Umfeld aus Freunden und Familie mit ein.
Der 42-Jährige kann selbst auf eine unrühmliche Vergangenheit zurückblicken: Er war eine Zeit lang drogenabhängig, hat den Absprung aber geschafft und will jetzt anderen helfen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Nach seinem Sozialpädagogikstudium gründete er 2003 das Anti-Gewalt-Zentrum in Berlin, wo etwa "Anti-Aggressions-" oder "Coolness-Trainings" angeboten werden.
