Na - sag ich doch!
Es hätte sich gelohnt, das Casting DSDS vorzuziehen. Dort turnt ja eh nur die von RTL speziell ausgewählte "Ich-bin-in-meinem-Privatleben-ziemlich-verkorkst-bzw-verkokst-und-deshalb-die-ärmste-nicht-wirklich-singen-könnende-aber-vom-Sender-versklawte-Existenz" rum, wohingegen bei "Unser Star für Oslo tolle Stimmen, charismatische Persönlichkeiten und einfach normale Kandidaten zu sehen und zu hören waren.
Das die beiden Finalistinnen allerdings so hammermäßig in die Charts einsteigen, das hätte ich nicht gedacht. Hoffentlich bleiben die Beiden auf dem Boden... wofür allerdings Stefan Raab schon irgendwie sorgen wird. In der Beziehung ist er ja nachweislich völlig anders unterwegs als die Kollegen von DSDS.
Auch wenn ich nicht glaube, dass Lena Meyer-Landrut ganz oben stehen wird, so ist sie eine würdige und sicherlich erfolgreiche Vertreterin Deutschlands beim ESC und das erklärte Ziel von Raab "unter die Top10" dürfte sehr wohl machbar sein. Jedenfalls hat die Süddeutsche Zeitung sinngemäß so schön geschrieben, dass selbst die größten Kritiker des ESC und der deutschen Beiträge zwar keine Chancen für den Song sehen, aber dies dieses mal alles andere als eine Blamage sein wird, sondern man durchaus stolz auf "unsere Kandidatin" sein kann.
Jedenfalls war das Casting dank Raab aller Kritiken (z.B. "zu brav", "gegen Ende hin zu langatmig" u.ä.) zum Trotz ein voller Erfolg und ein mehr als eindeutiger Beweis, dass musikalische Castings durchaus weit über dem Niveau von DSDS ablaufen können und ohne Sensationsgehabe à la Bohlen und koksende Skandaltypen ablaufen kann.