Harrald hätte niemals in dieses Haus gehen sollen.
Ich hab mal etwas gegoogelt und was interresantes gefunden, das vielleicht seine Motivation dafür aufzeigt:
Ich fühle mich schlecht und wertlos.
Das Leben hat für mich keinen Sinn mehr.
Nichts macht mir mehr Freude.
Ich habe Angst, von meiner Infektion/Krankheit zu sprechen.
Kontakte zu meinen Mitmenschen finde ich nur noch belastend.
Sex ist für mich vorbei.
Ich muss gegen aussen Gesundheit und Vitalität zeigen, obwohl ich mich
elend fühle.
Ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren, bin oft abwesend.
Nichts gelingt mir.
Ich fühle mich von meinem Partner, meiner Partnerin vollständig
abhängig.
Über Sterben und Tod kann ich nicht sprechen.
Ich weiss nichts mehr mit mir anzufangen.
Wie soll ich mit meinem Partner, meiner Partnerin, mit Eltern oder
Freunden und Freundinnen über die Infektion reden?
Der Schatten des Virus verfolgt mich immer und überall.
Alle meine Bemühungen führen zu keiner Verbesserung der
Befindlichkeit.
Ich fühle mich gestresst und gelange nie zu innerer Ruhe.Ich fühle mich mit meiner Angst isoliert.
Es ist ja so, das Menschen mit dieser Erkrankung jemand anders suchen, quasi einen Anker an dem sie sich festhalten können oder der Trost und Verständniss mit sich bringt.
Nun ist sein Partner ebensolchen Fragen ausgesetzt. Carlos muß sich diese gleichen Fragen stellen aber im Gegensatz zu Harrald, hat er noch die Kraft und Vernunft.
Hat Harrald nicht irgendwann mal kritisiert, das niemand im Haus über die Krankheit spricht?
Ich denke, das er eine superdicke Mauer um sich gebaut hat und er insgeheim hofft, das jemand mit ihm redet und weil dies niemand macht, begegnet er den Menschen mit Aggresivität.
Deswegen hätte Harrald, meiner Meinung, nie ins Haus ziehen dürfen sondern sich prof. Hilfe suchen müßen.
Ich wünsche ihm, für den Rest seines Lebens, alles Gute und die nötige Kraft, dieses Schicksal mit Würde zutragen.
P.S. Falls für das Zitat eine Quelle benötigt wird, diese kann nachgereicht werden.