Och - so arrogant wie dieser Journalist halt...
Da waren sicherlich noch so was wie Rechnungen offen - allerdings mehr seitens des Journalisten Christopher Keil in Richtung Raab wie umgekehrt.
Herr Keil hatte bereits beim Vorentscheid 2010 einen ziemlich polemischen Artikel über die in seinen Augen mangelnde Qualität des Castings, die vollkommen überzogenen Versprechungen Raabs und die vermeintliche Abhängigkeit der ARD von Raab geschrieben...
... und ist ja mit seiner Auffassung ziemlich auf die Nase gefallen. Dabei hat er es offensichtlich dann überhaupt nicht abhaben können, dass ihm seine damalige Fehleinschätzung nach Lena's Sieg von Raab süffisant unter die Nase gerieben wurde. Ist wohl a bisserl nachtragend und besser im Austeilen als im Einstecken
.
Und jetzt Raab als erstes mit "Herrn Muba-Raab" anzureden und ihm im laufe des Interviews vorzuwerfen, er hätte im Stile eines Kim Jong Il (der nordkoreanische Machthaber und Despot) mit der ARD verhandelt, hatte weder Stil noch war es ordnungsgemäß recherchiert. Die ARD ist ja Raab nachgehechelt, der nach dem überaus seltsamen und skurillen ARD-internen Zickenterror der Landesprogrammchefs darauf hingewiesen hat, dass a) die ARD ihn gefragt hat und nicht umgekehrt und er b) wenn er gefragt wird, das so macht, wie er es für gut befindet (und wer Raab kennt, weiß, dass er da kompromisslos ist - zu recht übrigens!) und c) er damit aus der geschichte aussteigt. Und dann ist die ARD erneut auf ihn zugekommen, nachdem sich die "Vernünftigen" unter den hyperkonservativen ARD-Obersten durchgesetzt haben.
Damit hat sich Kollege Keil natürlich keine gute Gesprächsbasis für das Interview verschafft
und Raab hat ordentlich eingeschenkt
.
Wäre das ganze als Glosse publiziert, dann wäre es ja noch okay gewesen... aber der Journalist ist wohl der Meinung gewesen, dass er die ultimativ richtige Sicht der Zusammenhänge und Stimmungen hat und hat das Interview im Medienteil der SZ platziert.