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Positives!

******rot Frau
13.137 Beiträge
Themenersteller 
Positives!
Zum Leben gehört das Sterben - umgekehrt gilt das aber auch.

Ich möchte hier einen kleinen Hoffnungsschimmer in all der Trauer setzen und vielleicht habt ihr ja das ein oder andere beizutragen.

Vor ein paar Wochen traf es meine Arbeitskollegin, ihr Vater, ein Baum von einem Mann, knapp über die sechzig erlitt in der Nacht einen Herzanfall, ihre Sorge war groß, sie arbeitete um sich abzulenken.

Er wurde gefangen und kam auf eine Kur, wo er sich für eine schwere OP an der abgestorbenen Herzklappe vorbereiten sollte, dort überschlugen sich dann die Ereignisse, erste Untersuchungen ergaben, das es so garnicht gut ausschaut und es viel schlimmer ist als gedacht.

Sehr schnell kam er dann auf die Intensivstation. Dann die erschütternde Nachricht, eine Gehirnhälfte ist bereits abgestorben, sie sollten in den nächsten zwei Tagen damit rechnen daß er geht. Sie war, wie ihr euch denken könnt fassungslos, ohnmächtig, konnte und wollte das nicht wahr haben. Wir haben lange geredet und ich war in Gedanken bei ihr, neben dem Kind ist das verlieren eines Elternteils sehr hart. Ich hab ne Kerze angezündet und ihr Kraft gewünscht.

Heute eineinhalb Wochen später hat sie mich angerufen, ich habe mich auf das schlimmste vorbereitet ...

"Er ist da, und er sitzt!" war die Botschaft - was keiner für möglich gehalten hat ist passiert, er hat sich aufgerappelt und kämpft sich nun ins Leben zurück.

Er wird nicht mehr der Alte, aber Abschied nehmen ist erst mal abgesagt, nun gilts die Zeit zu nutzen ...
.. Danke Dir für diese schöne Geschichte... und:

.. welch großartiges Geschenk für die Beteiligten... *g*
*******der Frau
70.780 Beiträge
Es ist wie ein kleiner Tod
Dazu möchte ich was erzählen ....

An einem Sonntagmorgen klingelte mein Telefon. Meine Mutter wurde bewußtlos auf dem Badezimmerboden gefunden. Ich fuhr direkt zu ihr. Sie lag auf dem Bett, halbnackt und zitterte. Der Notarzt war schon bestellt. Als ich zu ihr ging bemerkte ich, dass sie links weder Arm noch Bein bewegen konnte. Ich wußte, dass muss ein Schlaganfall sein.
Ich versuchte sie so gut es geht anzuziehen bevor der Notarzt eintraf.Während dessen began das zittern in einen Krampfanfall umzuschlagen, die Augen verdrehten sich, Schaum trat aus dem Mund. Da war sicher, es muss ein Schlaganfall sein. Aber es kam viel schlimmer.
Notarzt, Krankenhaus, Not-OP. 9 Stunden wurde sie operiert. Geplatztes Aneurysma und die rechte Gehirnseite war schon weitgehenst abgestorben, das Auge eingeblutet.
Die Ärzte sagten, sie würde es nicht schaffen. Schädelhirntrauma im schlimmsten Stadium. Eine solche Nachricht lähnt. Sie lähmt alles. Man hat das Gefühl, die Welt bleibt stehen und man erlebt gerade seinen schlimmsten Alptraum. Da ist in dem Moment niemand, an dem man sich festhalten kann, weil sich jeder in diesem Zustand befindet.

Sie überlebte nach 9 Monaten Koma, danach zahlreiche Rehas, Aufenthalt in einem Seniorenheim und schließlich wieder zu hause. Es kam eine kleine Rückkehr ins Leben. Sie ist wach, sie kann sich mitteilen aber vieles ist "gestorben". Vor allem ihr Muttersein ist gestorben. Aber das wäre jetzt zuviel zum schreiben.

Sie ist nicht mehr die Alte, die Mutter, die Ehefrau oder die Oma die sie mal war. Aber sie lebt. Positiv ja ..... aber für wen?
*****177 Paar
2.889 Beiträge
Liebe Kirschrot ,

eine tief ergreifende Geschichte, so das es mir beim Lesen - Tränen in die Augen drückte. Ich bin gerührt.



******rot:
"Er ist da, und er sitzt!" war die Botschaft - was keiner für möglich gehalten hat ist passiert, er hat sich aufgerappelt und kämpft sich nun ins Leben zurück.

Es ist schön zu lesen , das es solche Momente im Leben gibt. Auch wenn der Vater schwer gezeichnet sein wird , durch diesen Schicksalsschlag.
Die Arbeitskollegin von Dir , trotz des grossen Medizinischen Erfolges , soll jede Minute nutzen und ihren Vater zur Seite stehen.

Es ist immer bewundernd , was in der Medizin und Gesundheitswesen heutzutage möglich ist. Aber war es in diesem Falle ein Zufall ? War es die Kondition , was ihm das Leben rettete? Ein anderer Mensch hätte diesen Herzanfall nicht überlebt.

Ich wünsche für ihn auf jedenfall das Beste. Und jede Minute in seinem weiteren Leben dieses Glück , was er jetzt hatte.

LG Er von den minis
******rot Frau
13.137 Beiträge
Themenersteller 
Danke - ich denke auch, das ist das positive, sie haben eine zweite Chance erhalten sich noch Dinge zu sagen, die unbedingt noch raus sollten - als er da lag hat er nicht mehr reagiert und das war für sie und die Familie mit am schlimmsten, das Gefühl er kann sie nicht mehr hören und sie hätten doch noch soviel sagen wollen.

Nun nutzen sie es, natürlich wäre es noch schöner, aber er muss nicht der Vater, Mann, Opa sein, es reicht ihnen, das er es spürt, wenn sie ihn drücken und herzen

Was zurückbleibt muss man sehen.
*******der Frau
70.780 Beiträge
******rot:
als er da lag hat er nicht mehr reagiert und das war für sie und die Familie mit am schlimmsten, das Gefühl er kann sie nicht mehr hören und sie hätten doch noch soviel sagen wollen.

Oh mein Gott diese Situation ist so dermaßen schlimm. Und jetzt sitz ich hier und heule Rotz und Wasser.
Es fallen einem auf einmal so viele Dinge ein, die man noch sagen wollte, weil sie im Alltag leider viel zu sehr untergehen. Da kommen Gedanken, die man sonst nie hatte. Ich erzählte ihr jeden Tag alles was passiert ist. Stellte ihr Fragen und erhoffte das sie die Augen aufmacht und mir antwortet.
Ich erinnere mich an eine Frage die ich ihr immer gestellt habe. Viele denken jetzt, dass man das doch weiß, das es davon doch bestimmt Fotos gibt. Nein es war aber nicht so dabei war die Frage nicht mal wichtig. Ich wollte wissen, was sie damals getragen hat als sie meinen Vater geheiratet hat. Bis heute weiß ich nicht, warum mir das so wichtig war.
******rot Frau
13.137 Beiträge
Themenersteller 
*knuddel*
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