Sterben, damit der Frühling beginnen kann....
Zur Zeit erleben wir alle das langsame Erwachen der Natur. Überall stecken die ersten Blümchen ihren Kopf ans Licht. Teilweise sogar noch durch die letzten Schneereste. Die ersten Stürme pusten uns das Laub des vergangenen Jahres vor die Füsse, vorbei, wir brauchen es nicht mehr. Schieben es zu einem Berg zusammen, um Platz zuschaffen für das Neue, das nun beginnen will.
Ich säe um diese Zeit Sommerblumen auf der Fensterbank aus, Astern, Löwenmäulchen. Manchmal auch Zierkürbisse, in der Vorfreude auf den Herbst, wenn ich dann ernten kann, den Sommer noch ein bisschen konserviere, bevor sich im Herbst und Winter alles wieder zur Ruhe begiebt.
Der Lebenskreis schließt sich. Und auch unser Leben verläuft in einem solchen Kreis. Manches überdauert den Winter, manches ist nur für einen kurzen Zeitraum gedacht. Wie auch mit den Menschen, die wir lieben.
Ich habe seit ein paar Wochen ein tröstliches Bild für mich gefunden. Mein Seelenträumer hat Samen in meine Seele gelegt, Samen, die ich behüte und pflege. Und aus vielen sprossen nun neue Triebe, erinnern mich an ihn , lassen mich seine Gegenwart spüren. Manches Pflänzchen wird bestimmt irgendwann so stabil werden, dass es mich den Rest meines irdischen Lebens tragen wird. Manches wird einfach an meiner Seite bleiben, mir die Gegenwart verschönern.
Ich werde dieses Jahr wieder einen Garten anlegen, der noch ganz verwildert und heruntergekommen ist. Irgendwann wird er blühen, so wie seine Liebe zu mir in meinem Herzen.