Wehmütig
Gestern - am Samstag war ich, als einer von vielen bei der Beisetzung, dieser viel gerühmten Frau.
In jugendlichen Jahren war ich gelegntlich in ihrer "Kneipe", Dreißig Jahre später begeneten wir uns seltenst bei Veranstaltungen.
Wehmütig war mir bei der Feier natürlich auch, da ich an viele schöne Stunden zurückdenken konnte.
Ja, die Zeit vergeht.
Hier ein Auszug aus einem Pressetext. Näheres zum nachschauen gibt es auf den Internet-Seiten der Münchener Abendzeitung.
Trauerfeirer und Beisetzung für die Schwabinger Gisela.
In den 1950ern und 1960ern entwickelte sich Gisela Dialer zu einer Institution. Vor allem ihr 1952 eröffnetes Lokal "Bei Gisela" in der Münchner Occamstraße war beliebt und berühmt: Jeden Abend betrat die junge Rheinländerin die Bühne und sang mit ihrer dunklen, rauchigen Stimme Chansons.
Zu Gast waren auch Berühmtheiten, unter anderem der russische Kosmonaut Juri Gagarin, der Hollywood-Star Kirk Douglas und der amerikanische Senator Edward Kennedy.
Schlagersänger Udo Jürgens hatte "Bei Gisela" seine ersten Auftritte. 1991 musste sie ihr Lokal aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Ihr Lebensmotto: "Pflücke den Tag und gehe behutsam mit ihm um".
Für ihre Verdienste bekam sie den Schwabinger Kunstpreis sowie die 2004 die Medaille "München leuchtet" in Gold.
Über Umwegen nach München
1929 wurde Gisela Dialer als das älteste von sechs Kindern in Moers am Rhein geboren. Eine Ausbildung zur Ausdruckstänzerin in Essen brach sie aus finanziellen Gründen ab. Eigentlich wollte sie Rennfahrerin werden, machte deshalb eine Lehre zur Kfz-Mechanikerin, die sie aber nicht beendete. Auf Umwegen gelangte sie über Frankfurt, Heidelberg und Garmisch 1949 nach München.