Zitronenmelisse - Mellisa officinalis
Meine Lieben
- die Jahreszeit des Kräutersammelns hat Hochkonjunktur nun, denn der Hoch-Sommer geht zu Ende, und der Altweiber-Sommer geleitet uns und viele Kräuter sanft hinüber zum farbenfrohen Herbst
Eine Pflanze, die uns in dieser Zeit wohltuend und belebend begleitet, ist die Zitronenmelisse - Melissa officinalis - auch bekannt unter Namen wie
Bienenaug, Bienenkraut, Citronella, Englische Brennessel, Frauenwohl, Gartenmelisse, Herzkraut, Mutterkraut, Pfaffenkraut, Wanzenkraut, etc
Die Melisse ist seit jeher ein sanfter Begleiter und wir nutzen schon seit Jahrhunderten die vielfältige Heilwirkung dieser Pflanze sowohl innerlich wie äußerlich - somit ist es auch nicht verwunderlich, dass die Quellen teils Widersprüchliches in sich bergen, ob nun zur Namensherkunft, zum Weg, den die Pflanze nahm, um aus dem östlichen Mittelmeer-Raum und Westasien Einzug in die Klostergärten zu finden oder zur Anwendung.
Name:
Wikipedia
Der Gattungsname Melissa der erstmals im Kräuterbuch des "Pedanios Dioskurides" und in der "Naturalis Historia" von "Plinius dem Älteren" als "melissophyllon" beschriebenen Pflanze leitet sich vom griechischen "meliteion = Zitronenmelisse" ab, das mit meli = Honig (Genitiv melitos) zusammenhängt
Andere Quellen geben die Ableitung "Melisse" aus dem griechischen Wort "Mélitta" an, was soviel wie "Honigbiene" bedeutet.
Unabhängig von der tatsächlichen Ableitung ist damit aber jedenfalls klar - die Nutzung der Zitronenmelisse durch Bienen wurde schon sehr früh beobachtet und spiegelt sich deswegen in ihrem Namen wieder.
... und
1988 wurde die Zitronenmelisse zur Arzneipflanze des Jahres gekürt !
Eigentlich a bisserle spät, denn Mönche des Karmeliter-Ordens haben schon Teile der Heilkraft der Melisse 1611 in Form des "Melissengeist" an den "Mann" gebracht.
1775 wurde der "Klosterfrau Melissengeist" von der Nonne Marie Clementine zusammengestellt, eine Mischung aus 13 Heilpflanzen in alkoholischer Basis.
Allerdings sei angemerkt - die Zitronenmelisse verliert sehr an Wirkung, wenn sie nicht frisch verwendet wird.
Deswegen sind relativ hohe Konzentrationen erforderlich, wenn sie als Tee, Tinktur oder Räucherwerk noch ihre Gewürz- und Heilkraft entfalten soll.
Die Nutzung der Zitronenmelisse ist sehr vielfältig - wir finden sie auch heute noch sowohl in der Küche bei der Zubereitung von
z. Bsp. Tees, Limonaden, Süßspeisen ebenso wie in Fischgerichten und auch in manchen Cocktails hat sie mittlerweile ihre Heimat gefunden,
ebenso wie in der Naturkosmetik, als Badezusatz und natürlich auch in der medizinischen Anwendung - hochgeschätzt wegen der hauptsächlich entspannenden, beruhigenden, harmonisierenden und damit kräftigenden Wirkung.
RäucherGuru
Die Zitronenmelisse zählt zu ältesten Heilpflanzen, die schon Paracelsus als Lebenselixier betitelte, und gilt als Mittel gegen vielerlei Beschwerden.
Besonders als Mittel zur Beruhigung des Nervensystems und der Verdauung sowie aufgrund ihrer antiseptischen Wirkung wird die Melisse hoch geschätzt.
Daneben werden die Melissenblätter als Volksmedizin zur äußerlichen (als Bäder und Einreibungen) und innerlichen (als Tee) Anwendung bei den unterschiedlichsten Beschwerden als Medizin empfohlen, so u.a. bei
Allergien, Angstzuständen, Appetitlosigkeit, Asthma, Blähungen, Blutergüssen, Erkältungskrankheiten wie Bronchitits und Grippe, Fieber, Gicht, Herpes, Herzbeschwerden (stärkt das Herz), Insektenstichen, Ischias, Kopfschmerzen/ Migräne, Magenbeschwerden (u.a. Magenkrämpfe, Sodbrennen), Menstruationsproblemen, Neuralgien, Ohrenschmerzen, Rheuma, Schlafstörungen, Unruhezuständen, Wechseljahresbeschwerden, Wunden oder Zahnschmerzen.
Melissa officinalis
Auch im Bereich des Räuchern hat die Zitronenmelisse ihren festen Stammplatz.
Räucherungen dienen nicht nur der Verbreitung von wohlriechenden Düften; ihr Zweck ist eigentlich medizinischen Ursprungs, denn durch das Verbrennen von Pflanzen entfaltet sich eine andere medizinische Wirkrichtung, welche oftmals auch für rituelle, spirituelle oder magische Räucherungen eingesetzt wird.
@*********ynter hat uns den Werzwisch vorgestellt - ein Kräuterbüschel, welcher im Herbst gebunden und für 1 Jahr aufgehängt wird.
Eine weitere Tradition für die Verwendung von Kräuterbüschel ist das Verbrennen zur Rauhnachtszeit.
RäucherGuru
Melisse wir traditionell als Schutz vor negativen Energien geräuchert. Außerdem zählt zu jenen Heilpflanzen, die seit alter Zeit als Bestandteil von Kräuterbuschen Verwendung finden. Diese gebundenen Kräutersträuße werden alljährlich an Mariä Himmelfahrt (15. August) in der Kräuterweihe gesegnet und dann im weiteren Verlauf des Jahres in den sogenannten Rauhnächten (Nächte zwischen Weihnachten und Neujahr) zum Schutz von Haus und Hof vor bösen Geistern, Unglück sowie Katastrophen jeglicher Art in Räucherpfannen auf glühender Holzkohle verräuchert.
Die Melissenblätter lassen sich pur oder in Räuchmischungen zusammen mit Harzen (z.B. Dammarharz oder Mastix) und anderen Räucherstoffen wie u.a. Beifuß, Cassia, Eisenkraut, Jasmin, Johanniskraut, Lavendel, Kamille, Königskerze, Nelke, Rainfarn oder Rose räuchern.
Der Rauch von verräucherten Melissenblättern hat eine aufhellende und beruhigende Wirkung auf Körper und Geist. Er hilft bei Stress und stärkt die Abwehrkräfte.
Zitronenmelisse
@*****gar und @*********ynter können mit ihrem Wissen sicherlich die Anwendung der Zitronenmelisse noch viel weiter ausdehnen - mir fehlen dazu die entsprechenden Fachbücher - aber trotzdem sei gesagt: so sanft die Melisse auch erscheint, die therapeutische Anwendung gehört in die Hände von Ärzten, Heilpraktikern und Apothekern.