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Zauberpflanzen

******s23 Frau
12.725 Beiträge
Gruppen-Mod 
Begeistert 😍
Deine genialen Beiträge liebe @*********ynter sind einfach *spitze* und spannender als manch Roman.. *bravo*

@*********ld63 eine super Idee mit dem Kräuterregister *top* und der Auszeichnung kann ich mich nur anschließen.

Dankeschön *blumenschenk*
*hexhex* *zaubertrank*
Vogelmiere und Beifuß
Vogelmiere
hatte ich sehr viel in meinem Garten und benutzte sie auch als Würzkraut beim Brötchen backen.

Beifuß
ist sicherlich eine gute Heilpflanze.

Leider auch eine Pflanze deren Blütenstaub Allergien hervor rufen kann.
Wer Allergiker ist, muss aufpassen, dass sich sein Spektrum nicht erweitert.
Es fängt mit Nießen / Schupfen an, dann kann Asthma dazu kommen.
Januar / Februar bei der Erle- und Haselstrauchblütenpollen, im
März / April mit Birkenpollen, wenn die Pappel blüht, dann ist es der blühende Roggen, dessen Pollen kilometerweit fliegen, da sie so winzig sind.
Ab Juli ist es der Beifuß, dessen Pollen leider sehr aggressiv sind.

Doch Allergiker wissen auch was sie nicht essen dürfen, weil es eine Kreuzreaktion gibt.
~~~~~~~~~
Markus ist solch einer, der rohe Möhre im Dezember verträgt, doch ab Januar schon mit Schnupfen und Stimmenverlust zu kämpfen hat.
Da muss ich schon sehr aufpassen, zum Glück kenne ich die Probleme, habe ich doch im Kkhs durch bzw. mit Allergikern mein Brot verdient *haumichwech*

Kein Äpfel, keine Möhren, keine Erdbeeren, keine Nüsse, inzwischen auch keine Mandeln usw. usw.

Beifuß benutze ich nur als Gewürz in getrocknetem Zustand.

Danke liebe Nina für Deine ausführliche Recherche.
*blumenschenk*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nun möchte auch ich mich endlich mal in aller Form für all diese wunderbaren Erläuterungen bedanken, liebe Nina. Sie sind zwar von Wolf-Dieter Storl inspiriert und/oder übernommen, aber von Dir sehr schön und vor allem lesenswert und informativ präsentiert. Vielen herzlichen Dank dafür!

Bei der Gelegenheit will ich aber auch gerne erwähnen, dass es von Storl noch eine ganze Reihe von überaus lesenswerten Büchern gibt, das hier verarbeitete aber sicher zu seinen besten Werken zählt. Nur noch "Borreliose natürlich heilen: Ethnomedizinisches Wissen, ganzheitliche Behandlung und praktische Anwendungen" kann aus meiner Sicht mit der Klasse dieses Buches mithalten (obwohl auch sämtliche anderen Bücher von Storl auf jeden Fall lesens- und empfehlenswert sind), vor allem auch, weil es darin keineswegs nur um Borreliose geht, sondern auch um zahlreiche spannende geschichtliche Informationen, die uns staunen und viele neue Zusammenhänge erkennen lassen.

Falls Du mal passende Lektüre in ähnlicher Weise verarbeiten und hier vorstellen möchtest (und weitere Infos zu all diesen Pflanzen suchst), kann ich Dir gerne zwei Werke von Margret Madjevsky ans Herz legen: "Lexikon der Frauenkräuter: Inhaltsstoffe, Wirkungen, Signaturen und Anwendungen" sowie das gerade auch für Frauen sehr wichtige "Alchemilla: Eine ganzheitliche Kräuterheilkunde für Frauen".

Ich kann mir vorstellen, dass die Fülle an Informationen in beiden Büchern für alle hier sehr spannend sein dürfte und viele noch gar nicht wissen, was eine Frau mit all diesen kostbaren Informationen Gutes für sich selbst und für andere tun kann.

Die Antagharin
*********ynter Frau
9.803 Beiträge
Themenersteller 
Gundermann
auch Donnerrebe, Engelskraut, Erdefeu, Gewitterblume, Guck-durch-den-Zaun, Gundelrebe, Heckenmännchen, Heilrauf, Totenkraut, Soldatenpetersilie, Heilreif, Huder, Zieckelkräutchen, Garten/Erdhopfen und noch viele mehr

Schon an den vielen volkstümlichen Namen kann man erkennen, wie bekannt diese Pflanze ist. Im germanischen Glauben gehörte Gundermann dem Donnergott Thor. Deswegen sollte dieses Kraut bei sich getragen auch bei Gewitter und vor Blitzschlag schützen. Unter seinen herb-balsamisch duftenden Blättern halten sich gerne die mit dem Hof verbundenen Geister und Heinzelmännchen auf.
Als Zeichen der Verbundenheit mit der beseelten Natur flocht man sich an besonderen Festtagen, wenn die Geister und Götter nähertraten als üblich, Kränzlein aus Gundermann ins Haar. Zur rechten Zeit getragen, etwa beim Sonnenwendfeuer, machte er den/die Träger/In sensibel, ja geradezu hellsichtig. Da das Kräutlein sich an jedem Knoten mit der Erde verwurzeln kann und selbst nicht in die Höhe wächst, konnte man damit verhindern, dass die Seele in der Sommerekstase zu hoch fliegt und nicht wieder herunterkommt.

Oft fand man die Heilkräuter bei den Hecken, die die Gehöfte umgaben. Dort suchten auch die heilkundigen alten Mütterchen, die für das gesundheitliche Wohl der ganzen Sippe verantwortlich waren, nach Heil- und Zauberpflanzen. Beim Sammeln und dem hineinkriechen in die Hecken und in die Natur, sahen die Frauen die ätherischen Wesenheiten, die Haus-und Hofgeister, die mit den Heilkräutern verbunden waren. Diesen alten Heckensitzerinnen (Alth. Hagesussen, heute Hexen) verrieten die Pflanzengeister ihre Namen, ihre Kräfte und die Zauberworte, mit denen sie aufgerufen werden konnten.
Für die Kelten und Germanen verkörperte die Gundelrebe, die mit Vorliebe solche Hecken besiedelte, denn sie sucht wie Holunder und Brennnessel die Nähe der Menschen, eines dieser magischen Wesen. Die Namen, die dem Kräutlein gegeben wurden erinnern an die Namen der Zwerge, Elfen und Elementarwesen: Guntermann, Gundelese, Huderich, Hedgemaid…etc.

Die Gundelrebe, das Kraut der Venus, das ein eher antipatisches Verhältnis zum griesgrämigen Saturn hat, ist dagegen ganz dem Jupiter, dem reichen Erntegott und Blitzkeilträger zugeneigt. Der joviale Götterkönig ist Herr der Tafelfreuden und der berauschenden Getränke. Den Völkern im kalten, rauen Norden erschien er in Gestalt des Donar/Thor. Wir kennen ihn als Schirmherrn des Bieres und der Bierkräuter.
Das Donnerkraut gehörte vor der Erfindung des Reinheitsgebots von 1516 zur Liste der Bierkräuter und wirkte aphrodisierend.
Gundermannbier war bei den Engländern derart beliebt, dass sie ihre Bierschenken als Gill-house (Gundermannhaus) bezeichneten. Erst durch die Mönche kam beim Bierbrauen der Hopfen ins Spiel, weil dieser den sexuellen Trieb beruhigt.
Seit dem Reinheitsgebot sind die anderen Bierkräuter verschwunden. In England war übrigens der Hopfen – „ein böses Kraut, das den Geschmack des Bieres verdirbt, die Menschen krank macht und ihr Leben verkürzt“ (John Evelyin, Pomona, 1670) – bis weit ins 14. Jahrhundert verboten, bis zur Zeit Heinrichs VI. (1556) verpönt und wurde erst im 17. Jhd. in größeren Mengen angebaut.
Haltbar machende Bierkräuter waren bis dahin: Heidekraut, Dost, Schafgarbe, Wermut, Mädesüß, Fieberklee, Ginster und so manches rauschsteigernde, aphrodisierende Nachtschattengewächs wie das Bilsenkraut.
Gundermann gehörte auch dazu.

Wollte man Gundermann sammeln, musste man den Geist der Pflanze vorher als Ritual ansprechen. Er wurde als „Ältester“, als „Mutter“ oder gar als Gottheit angerufen und, wie der Beifuß im angelsächsischen Neunkräutersegen an das Versprechen erinnert, das er den Menschen einst zu Anfang der Zeiten gegeben hatte.
Noch im MA, lange nachdem die Europäer Christen geworden waren, gehörte das richtige Ansprechen der Pflanze zum Ritual des Heilpflanzensammelns.

„Guntreben Ger (Ger = Speer oder Schössling), ich brech dich zu unserer lieben Frauen Ehr und zur Ehr unseres lieben Herrn Jesus Christ.“

Im Mittelalter verwendete man die Pflanze als Schutz gegen Hexen und schwarze Magie, besonders beim Melken von Kühen. Ein Zweig der Pflanze, den man bei sich trug, sollte einen dafür beschützen, von Feen geraubt zu werden. Ein Kranz aus Gundelrebe in der Walpurgisnacht getragen, konnte für den Träger Hexen enttarnen. Dadurch, dass Schemel, Milchkanne oder eine Kutschbank, die sie auf ihrem Kopf trugen, sichtbar wurden.
Eine thüringische Sage erzählt von einer Dienstmagd, die sich mit einem Gundermannkranz auf dem Kopf an einem Sonntag zu Walpurgis in die Kirche begab. Zu Ihren Entsetzen sah sie, dass fast alle Frauen, die brav in ihren Bänken beim Gottesdienst saßen, Hexen waren. Sie konnte sehen, wie sie dem Altar den Rücken gekehrt hatten und ihre Seelenleiber auf ihren Besen, Backschaufeln und in Trögen durch die Luft schwirrten. Die Hexen bemerkten, dass sie enttarnt waren und prügelten das arme Ding anschließend fast zu Tode.

Gundermann wurde über Jahrhunderte als Mittel für gute Milchzauber verwendet. Die Kuh war der wichtigste Besitz des Bauern als Nahrungsgeberin und liebe Hausgenossin zugleich. Erkrankungen des Euters und der Zitzen erforderten aufwändige Heilungsrituale.
In den frühen Morgenstunden ging der Bauer, dessen Kuh keine Milch mehr gab, zum Gundermann. Dreimal sprach er die Zauberpflanze mit bestimmten Worten an. Dann pflückte er das Kraut und übergoss es mit Milch, ließ den Gundermann trocknen und gab ihn dann mit Milch dem Vieh zu fressen.
„Guntreben, unser Herr hat dir Gnad gegeben, Gott gebe einen Streich auf die Milch und bring mir das mein und jedermann das sein.“

In einem Zauberbüchlein, verfasst von Albertus Magnus steht: Wenn einer Kuh das Euter verhext ist, so soll man 3 Kränzlein von Gundelreben winden und jeden Streich dreimal hinten durch die Füße melken. Danach gibt man der Kuh die drei Kränzlein zu fressen und spricht dazu: Kuh, ich geb dir Gundelreben, dass du mir die Milch wollst wiedergeben.

Der Gundermann stand unter der Herrschaft der Venus und des Jupiters, aber eine weitere planetische Signatur offenbart sich. Als Beschützer der Kühe und der Milch weist es auch die Signatur des Mondes auf. Den Alchimisten galt die frische Milch ebenso wie gefallener Schnee, Regen und die sich ständig neu formierenden Wolkengebilde als neu geschaffene Materie. Alles, was aus dem Unsichtbaren neu erscheint, alles, was noch rein und unschuldig, unverändert und unbearbeitet ist, hat seinen Ursprung in der lunaren Sphäre, im Mond.

Schon unsere steinzeitlichen Vorfahren kannten das Kraut als starke Heilpflanze.
Gund im Gundermann führen die Sprachkundler auf ein altgermanisches Wort zurück, das Eiter bedeutet.
Das Kraut wurde als Wundheilpflanze bei eitrigen Geschwüren und schlecht heilenden Wunden verwendet. Als Heilmittel bei Lungenentzündung erhitzten die alemannischen Kräuterfrauen schon in heidnischen Zeiten Gundelrebenkraut in Ziegenmilch. Im Gegensatz zu Wasser nimmt das Milchfett die flüchtigen ätherischen Öle auf. Diese werden – ähnlich wie Knoblauch – über die Lunge ausgeschieden, wobei sie antiseptische, schleimlösende Wirkung entfalten.

Noch bis in die Neuzeit war Gundermann Bestandteil der Gründonnerstagssuppe (hervorgegangen aus der Neunkräutersuppe der Germanen). Auch den Geißlein gab man davon zu fressen, damit sie kräftig wurden.
Der eigentliche Grund jedoch, warum man Ziegen die grüne Kraftsuppe vorsetzte, ist heute in Vergessenheit geraten. Die weiße Geiß, die in den ersten Frühlingstagen ihre Jungen zur Welt bringt, galt bei den indoeuropäischen Völkern als das Tier der Göttin, die die wonnige Jahreszeit wiederbringt und Feld und Wiesen ergrünen ließ. Im Alten Griechenland war die Ziege der Artemis, bei den alemannischen Vorfahren der Freya geweiht. Die Ziege ist die Göttin in Tiergestalt. Sie ist wie diese das Symbol der Wollust, der Fortpflanzungskraft und der Fruchtbarkeit.
Von Freya und ihrer Lüsternheit wird in der Edda berichtet:

„Du ranntest nach Od(in) immer lüstern, und andere schlüpften dir unter die Schürze; du läufst, edle Freundin, draußen zur Nachtzeit, wie den Böcken Heidrun (die Ziege) nachrennt.“

Der Ziegenbock war das Symbol für überschäumende männliche Lebenskraft, Geilheit und Fruchtbarkeit. Pan, der lüsterne Gott der Antike, und Dionysos, der Gott des Rausches, wurden mit dem Ziegenbock assoziiert. Donars Wagen wird von zwei Ziegenböcken gezogen.
Da die Gundermannpflanze sowohl der Ziegengöttin Freya als auch Donar/Thor, dem „Bock“ heilig waren, ist nun klar, warum die Zicklein in den Genuss kamen und auch warum der Gundermann in Ziegenmilch zu Heilzwecken gekocht wurde.

Selbstverständlich hatte Hildegard von Bingen (1098 – 1179) mit den alten Heidengöttern nichts im Sinn, dennoch verhalf sie den alten Kräutern wieder zur Ehre, denn am Anfang der christlichen Missionierung waren sämtliche Heilpflanzen verboten, die nicht in der Bibel standen. Sie galten als die Machtpflanzen der heidnischen Schamanen.

Tatsächlich ist das“ lästige“ Gartenunkraut eine große Heilerin: Aufgrund der Saponine und der ätherischen Öle wirkt Gundermann schleimlösend. Aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe, regt es die Verdauung an und stärkt in Maßen Herz und Leber. Die ebenfalls enthaltenen Gerbstoffe haben die Eigenschaft, wundes, verletztes, eiterndes, wässriges, gequetschtes und schlecht heilendes Gewebe zu festigen und zu trocknen. Auch bei eiternden Zähnen und wundem Zahnfleisch sowie bei leichten Durchfällen. ¬Noch eine wichtige Eigenschaft weist der Gundermann auf: Als Tee zubereitet oder als Salatbeigabe fördert das Kraut die Bleiausschwemmung aus dem Körper. Büchsenmacher und Maler verwendeten es traditionell zu diesem Zweck um einer Bleivergiftung vorzubeugen.

Vorsicht: Für manche Tiere ist Gundermann giftig. Menschen sollten ihn vorsichtig dosieren und nur in Maßen genießen, denn er schmeckt sehr intensiv.

Quellen: "Heilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor", sowie "Die Unkräuter in meinem Garten" - beide von Wolf-Dieter-Storl
Gundermann
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Gruppen-Mod 
*wow* Wiedermal grandios präsentiert liebe @*********ynter ... freue mich immer hier ein neues Kräutlein von dir vorgestellt zu bekommen *bravo*
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Gundermann mag und kenne ich schon lange (vor allem durch meine Kräuterhexe, die Antagharin) - und kann dem großartigen Beitrag von Nina nur beipflichten. Eine Pflanze mit ungemein viel Potenzial!

Vielen Dank für diese Vorstellung!

(Der Antaghar)
Me 2
*********ld63 Frau
8.533 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wow! *wow*
Ganz, ganz tolle, umfangreiche, lebendige Beschreibung des Gundermann-Krauts - eine so bekannte Unbekannte!! *bravo* Immer wieder ein großes Vergnügen, deine Erläuterungen zu lesen!

Danke dir ganz herzlich dafür, liebe @*********ynter! *roseschenk*
*********ynter Frau
9.803 Beiträge
Themenersteller 
Werzwisch
Es ist noch Zeit, die Haus und Hof schützenden Kräuter zu sammeln und zu einem Strauß zu binden. Beim Sammeln bitte den Artenschutz beachten.

Die Auswahl der jeweiligen Kräuter oder Gehölze ist jedem selbst überlassen, sie sollten heil- bzw. zauberkräftig sein und eine Königskerze im Mittelpunkt haben.
Die Anzahl der Stängel sollte durch drei (heilige Zahl in fast allen Kulturen) teilbar sein.
Idealerweise sind es 27 (3x9) Stängel.

Traumfänger: Fotos, die bewusst (oder unbewusst) anregen ... (Teil 2)

Mein Werzwisch besteht dieses Jahr aus:
Je drei Stängeln Beifuß und Schafgarbe, je einer Königskerze, Kamille, Ringelblume, Malve, Spitzwegerich, Gundermann, Rainfarn, Brennnessel, Bibbernelle, wilde Pastinake, Salbei, Pfefferminz, Zitronenmelisse, Johanniskraut, Dost, Taubnessel sowie
je ein Birken-, Holunder-, Schlehen-, Hundsrosen- und Haselzweig.

Am besten mit den Köpfen nach unten binden, in Haus oder Scheune aufhängen und ein Jahr lang - bis zum nächsten - hängen lassen.
Der alte kann vergraben oder verbrannt werden.
Werzwisch
Me 2
*********ld63 Frau
8.533 Beiträge
Gruppen-Mod 
Oh, wie schön! *love5*

Mir fällt gerade auf, dass ich schon sehr lange nicht mehr in einer bunten, usprünglichen Wiese unterwegs war... Sollte ich wohl bald mal nachholen.

Tolles Thema, danke dir, liebe @*********ynter! *blume*
*****169 Frau
6.194 Beiträge
Oh ... Kräuter-Büschel hat meine Oma auch immer gebunden - ich seit Kindheitstagen nicht mehr - es ist aber eine schöne und auch wohlduftende Tradition - danke dir, liebe Nina_de_Wynter für die Erinnerung *knuddel*

Muss eine Königskerze im Mittelpunkt sein? *nachdenk*

Bei mir im Garten wächst keine - und ich wüsste nicht, wo ich eine finden könnte *nixweiss*
*********ynter Frau
9.803 Beiträge
Themenersteller 
Für den magischen Werzwisch muss eine Königskerze im Mittelpunkt gebunden sein. Du findest sie normalerweise am Wegesrand, auf sandigen, lehmigen Böden, in Sandgruben, auf Schuttplätzen.
Königskerze
*****169 Frau
6.194 Beiträge
Herzlichen Dank dir, liebe Nina, für den Tipp mit der Königskerze ...

Dank deiner Inspiration *idee* habe ich dieses Jahr einen Kräuter-Buschen für meine Katzen und uns Menschlein angefertigt. Er besteht aus Königskerze, Ringelblume, Thymian, Oregano, Rosmarin, Basilikum, Petersilie, Katzenminze, Bergminze, Zitronenmelisse, Salbei, Pfefferminze, Lavendel und einem Haselzweig
*****169 Frau
6.194 Beiträge
Der Winter und die Ruhezeit ist vorbei, und viele Pflanzen sind schon wieder zu vollem Leben erwacht .
Manches wie der Holunder steht von allen beachtet in voller Blüte, doch auch nahezu unbemerkt von unserem Auge wächst und sprießt einiges.


Möchte Euch nun gerne drei Vertreter bildhaft ins Gedächtnis rufen, die - vor allem, aber nicht nur - dem Bäuchlein Gutes tun - sei es als Tinktur, Tee, im Salat, untergemengt als Wurzelgemüse etc.


- Bärlauch -
- Allium ursinum -
Heil-, Gemüse- und Gewürzpflanze,
Nutzung: Zwiebel, Kraut, Blüte, Blütenknospen, Samen

positiv für Verdauung, Leber, Galle, Darm, Magen, Atemwege



- Löwenzahn -
- Taraxacum -
Heil- und Gemüsepflanze
Nutzung: Wurzel, Kraut, Blüten für Sirup & Gelee

positiv für Verdauung, Niere, Leber, Galle, Darm



- Goldnessel -
- gelbe Taubnessel -
- Lamium galeobdonon -
Heil- und Gemüsepflanze
Nutzung: Wurzel, Kraut, Blüten

Primär wird die weiße Taubnessel (Lamium album) als Heilpflanze genutzt, aber auch die anderen ca 30 Arten an Taubnesseln können genutzt werden.

positiv für Niere, Magen, Darm, Atemwege, Schleimhäute

- gefleckte Taubnessel -
- Lamium maculatum -
Heil- und Gemüsepflanze
Nutzung: Wurzel, Kraut, Blüten

Die bunte Vielfalt der Blüten mit dem leicht süßlichen Geschmack sind jedenfalls nicht nur ein Bienen-Schmaus.


@*********ynter hat manche dieser Pflänzchen schon erwähnt, denn diese Pflanzen werden zumeist gemischt verwendet.
Mit Sicherheit weiss sie aber mehr von diesen Pflanzen zu berichten als meine Wenigkeit - mir sind sie bei meinen ausgedehnten Spaziergängen einfach nur ins Auge und somit vor die Linse gesprungen *gg*
******s23 Frau
12.725 Beiträge
Gruppen-Mod 
Thymian
ist auch gerade in voller Blüte ..
Nicht nur als Gewürz sondern auch im Heilbereich anwendbar. ( Erkältung-Husten - Bronchien)
Rezepte dafür kann man sicher googeln.
*****169 Frau
6.194 Beiträge
Thymian ist als Heilpflanze wirklich ein Tausendsassa aus dem heimischen Kräutertopf auf der Fensterbank.
Verwendet werden nur die Blätter.

Viele der Küchenkräuter haben eine Bandbreite an Heilwirkung, deren wir uns nicht mehr bewusst sind.
****ha Frau
6.263 Beiträge
*zaubertrank*
*****169 Frau
6.194 Beiträge
*haumichwech* sieh an, bei @****ala sprießt manch Zauberpflanze schon fertig im Glas und als Tinktur auf der Fensterbank *oha*

Bin gespannt *neck* ob sich derartig Verpacktes bei Spaziergängen durch Flora & Fauna finden lässt. *blumenwiese*




Die Pflanzen in unseren Wäldern und Wiesen zu entdecken, dazu von den Geschichten & Mythen zu erfahren, die sich um sie ranken, kombiniert mit dem umfassenden Wissen um die Heilkraft und vielfältige Anwendung, finde ich jedenfalls mehr als nur spannend.
****ha Frau
6.263 Beiträge
Bin gespannt, ob sich derartig Verpacktes bei Spaziergängen durch Flora & Fauna finden lässt.

Findet sich nicht fertig verpackt, Lucy. *nein*

Ist außerdem ein älteres Foto.
Ich hatte heuer noch keine Gelegenheit, irgendetwas zu sammeln. Und muss all das, was ich im Allgäu in Hülle und Fülle vor der Haustür hatte, erst mal vor meiner neuen Haustür wieder finden.
*****169 Frau
6.194 Beiträge
... auch in deiner neuen Heimat wirst du sicher viele Gemüse- und Heil-Pflanzen in freier Wildbahn finden, und mit Sicherheit auch einiges, was dir im Allgäu nicht begegnete ...
Es begegnet uns immer das was für uns gut ist.
****ha Frau
6.263 Beiträge
Na ja, wenn dem so wäre, dann müsste ich ja schwer krank sein, bei allem, was mir pflanzlich betrachtet begegnet ist.

Dann hätte ich Asthma Bronchiale, mindestens ein Ulcus Cruris, Depressionen, Warzen, Gallensteine, Leberverfettung, Colitis und viele Schmankerl mehr...

Ich denke, das hängt eher von Flora und Fauna ab.
Bekanntermaßen bevorzugt jede Pflanze bestimmte Umgebungen.
Wenn ich also beispielsweise mit einem Knochenbruch an einem Feldwegrand stehe, kann ich - Fraktur hin oder her - nicht erwarten, dass ich dort eine Beinwellpflanze finde. Die bevorzugt es nämlich schattiger und feuchter.
Keine Beschreibung angegeben.
**SK
7.791 Beiträge
ihr habt meine hochachtung. das ist etwas, was mir überhaupt nicht liegt. kräuterwissen und dann so tinkturen auch noch selber machen. ich fand schon in der mayrkur diese ganzen reinen kräutertees, etc. pp total spannend. habe sie genossen, ohne eine ahnung davon zu haben, was sie bewirken.

mein absoluter liebling war löwenzahntee und hafertee.

^^
Meine Triskele
*********_Arte Frau
14.040 Beiträge
Aus Löwenzahnwurzel lässt sich Kaffee herstellen: Muckefuck
Jedes Jahr stelle ich meine Spitzwegerichsalbe her. Mit Spitzwegerich aus meinem Beet. Als Geschenk ist sie heiss begehrt.
Diese Jahr mache ich Tinktur zusätzlich..
Für meine Neffen stellte ich im Herbst Hustensirup her, der dann meinem Bruder sehr schmeckte.
Vorbeugend trinke ich seit Jahren Cistustee. Ein natürliches Antibiotikum.
Aus Kräutern mische ich mir Teemischungen.

Ach ja, Kyttasalbe besteht zu 35% aus Beinwell. Warum nicht selber anbauen? Auf meine Beinwelllieferung freue ich mich jetzt schon *g*
*********ynter Frau
9.803 Beiträge
Themenersteller 
Schöne Beiträge, aber bitte lasst bei der Zubereitung von Tinkturen, Tees etc immer große Vorsicht walten.

Die pflanzlichen Wirkstoffe sind in zwei Pflanzen der selben Art niemals gleich. Es lommt auf den Standort an, auf Sonnenplatz oder im Schatten, magerer Boden oder Humus, Schädlingsbefall oder nicht.

Bei Löwenzahn ist das Ganze sicherlich nicht so kritisch, aber bedenkt immer: Die meisten
Pflanzen möchten nicht gegessen werden und sie möchten viele Nachkommen. Deshalb sind die meisten Pflanzen in Teilen oder komplett giftig.
Die Dosis macht das Gift - sagte schon Theoprast in der Antike.

Falls ihr also keine erfahrenen Kräuterfrauen oder - männer seid, keine gelernten Apotheker/Innen oder gute Heilpraktiker/innen - bitte vorsichtig sein.
*********ynter Frau
9.803 Beiträge
Themenersteller 
Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
Wird auch Elfenkraut (keltisch), Teufelshut, Schlangenblume, Waldglöckchen, Fuchskraut, Waldschelle u.v.m. genannt.


Alle Pflanzenteile sind sehr stark giftig. Er enthält starke Herzgifte und ist zugleich eine der wichtigsten herzwirksamen Heilpflanzen.
Die Spanne zwischen Medizin und Gift ist so gering, dass er als Hausmittel nicht geeignet ist. Bereits der Verzehr von 2 Blättern kann zu einer tödlichen Vergiftung führen.
Erst 1775 wurde die Heilkraft entdeckt. Ein Arzt benutzte ihn gegen Wassersucht und Herzprobleme.
Vorher wurde er gegen Bronchitis und Schwindsucht eingesetzt, sowie äußerlich als Abkochung bei Wunden.

Er findet sich wildwachsend auf Kahlschlägen, an Waldwegen und Lichtungen. Sonnig bis Halbschatten.

Sein Geschmack ist abschreckend bitter, dennoch stellt er besonders für Kinder ein großes Risiko dar.
Er blüht auch in weiß (selten) und in gelb. Giftig ist er in allen Farben.

In Irland wurde er, verbunden mit magischen Bräuchen, als Schutz gegen den "Bösen Blick" verwendet.
Man dachte, dass die Blüten die Kappen von Elfen seien.
Räuchert man mit Fingerhut, soll dies die Liebe vergrößern und vor schlechten Einflüssen schützen.
Verliebte gingen zum Fingerhut und versprachen sich die Ehe. Falls die Ehe nicht zustande kam oder zerbrach, musste dies vor dem Fingerhut erklärt werden, sonst drohte Ärger.
Das Elfenkraut im Feenwald (Farne als Wohnort der Feen)
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