Beltaine - die Nacht auf den 1. Mai
Beltaine, hergeleitet von bel („helles Feuer“) oder nach dem keltischen Licht- und Feuergott Belenos (Belenus, Belinos) benannt, ist dies ein kraftvolles Feuerfest mit Aufbruchstimmung! Volkstümlich ist Beltaine als Feuerfest überliefert, bei dem traditionell die Herden zur Segnung und Reinigung zwischen zwei Feuern hindurch zurück auf die Weide getrieben wurden.Beltaine war ursprünglich auch der Beginn des keltischen Jahres. Die Feierlichkeiten zeigen viele Analogien zu Traditionen wie dem „Tanz in den Mai“ und auch der traditionelle Maibaum hat vermutlich hier seinen Ursprung. Die Kelten schmückten zu Beltane die Häuser und Ställe mit frischem Grün und besonders den Blüten des Weißdorns. Die noch heute vielerorts praktizierte Wahl einer Maikönigin ist wohl eine letzte Erinnerung an die Verehrung einer Göttin, die dem Land die Fruchtbarkeit schenkte.
Beltaine steht für die Fruchtbarkeit der Erde nach dem kargen Winter. Ein echtes Fruchtbarkeitsfest, nicht nur im Sinne der Fortpflanzung, sondern auch für die Kreativität, den Beruf, für Ideenreichtum oder neue Beziehungen.
Aber nicht nur die Götter vereinigten sich in der Beltane- Nacht, sondern auch die Menschen taten es ihren Gottheiten in freier Natur gleich. Für die Kelten war dies alles natürlich - das Leben war heilig, der Körper war heilig und auch die Vereinigung zwischen Mann und Frau war heilig. Beim Maitanz tanzten die jungen Menschen die ganze Nacht um das große Feuer, sangen und jubelten und erfreuten sich des Lebens. Der Bändertanz war der Beginn des Fühlung Aufnehmens mit dem anderen Geschlecht. Nach alter Tradition muß der Tanz um den Maibaum allerdings "widdershins", also gegen den Uhrzeigersinn (retrograd) durchgeführt werden, weil der Mond ebenfalls dieser Richtung folgt.
Zu einem Fest gehört das Essen, das Trinken und das Tanzen. Umso mehr gilt dies von einem Fest, bei dem es um die Liebe geht. Essen und miteinander Schlafen sind seit eh und je Zwillingskinder der Liebe, die Lust ist mit der Mahlzeit verschwistert:
"Bräutigam lass mich Dich liebkosen, meine köstliche Liebkosung schmeckt besser als Honig, im Bettgemach voller Honig, wollen wir uns deiner Schönheit erfreuen!"heißt es in einem dreitausend Jahre alten Hymnus der Göttin Innana.