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Themenersteller Gruppen-Mod
Framersheimer Labyrinth-Platz
Am letzten Dienstag war ich mit einer Freundin auf dem Framersheimer Labyrinth-Platz. Bei bestem Wetter erstiegen wir den Hügel inmitten rheinhessischer Weinberge, umgeben von einer Gruppe mächtiger Windräder. Mitten in dieser lieblichen Landschaft liegt die Labyrinth-Anlage, mit vielen schönen Kunstwerken wie einem "Kult-Ur-Baum", einem "Sinnenhocker" und einem Orientierungsbaum.
Ich zitiere mal die Künstlerin Rita Breuder, die ihre Vision dort mit Hilfe anderer Künstler umsetzen konnte:
"Der Labyrinth-Platz wurde im Jahre 2000 nach ca. zwei Jahren Bauzeit mit einem Fest eingeweiht. Dieses 7-Wege-Labyrinth hat einen Durchmesser von ca. 34 m und eine Gesamtlänge von etwa 700m. Es wurde großenteils aus mehr als 350t Kalksteinen gebaut, die Menschen in die nähere Umgebung weggeworfen hatten. Die Gesamtfläche des Labyrinth-Platzes beträgt etwa 1ha.
Es liegt am Osthang des Hornbergs in ca. 283m Höhe mit sehr schöner Aussicht auf Odenwald (Osten), Kloppberg (Süden), Donnersberg (Westen) und Taunus mit Rheinebene (Norden). Beim Aufbau dieser meiner Vision wurde ich unterstützt von etlichen staatlichen Einrichtungen, vor allem aber von tatkräftigen begeisterten Menschen, Künstlern und Künstlerinnen. Sie gestalteten mit mir gemeinsam die labyrinthischen Kunstobjekte."
Quelle: https://www.framersheim.de/fa/tourismus/labyrinth.php
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Das Labyrinth zu erlaufen und die vielen, unterschiedlichen Steine zu betrachten, erfordert etwas Zeit und ist sehr meditativ. Danach lässt es sich unter dem Apfelbaum hervorragend ausruhen und picknicken.
Zur Geschichte des Labyrinths schreibt Rita Breuder:
Das ursprüngliche Labyrinth hat im Wesentlichen immer die gleiche Form. Von einem Kreuz ausgehend werden anfangs sieben, später mehrere Kreise gezogen, die einen verschlungenen Weg bilden. Dieser Weg hat keine Abzweigungen und bildet keine Sackgassen oder Irrwege. Es führt hin und her, biegt immer wieder nach innen und nach außen ab und gelangt schließlich zur Mitte. Dort ist der Ort der Umkehr. Es führt der gleiche Weg wieder nach außen zurück.
Der Ursprung des Labyrinths
Das Labyrinth entstand im Mittelmeerraum. Das älteste Labyrinth fand man bei Ausgrabungen in Pylos in Griechenland. Beim Brand in einem Palast waren dort vor 3200 Jahren Tontäfelchen gehärtet worden. Auf einer dieser Tafeln war ein Labyrinth eingeritzt.
Im gesamten Mittelmeerraum finden sich viele Felsritzungen von Labyrinthen, die noch älter als das Labyrinth von Pylos sein könnten. Aber während man in der Archäologie Brände sehr leicht datieren kann, ist eine Altersbestimmung bei Felsritzungen nahezu unmöglich.
Welche Kultur das Labyrinth erfunden hat, weiß man nicht. Auch nicht, was das Wort Labyrinth bedeuten könnte. Aber es gibt eine berühmte alte Geschichte von einem Labyrinth auf Kreta (Die Sage vom Minotaurus im Labyrinth) und deshalb wird der Ursprung des Labyrinths oft nach Kreta verlegt und die älteste Labyrinthform auch als kretisches oder klassisches Labyrinth bezeichnet.
Geschichten der Seele
In Mythen, Sagen und Märchen geht es nie um genaue Geschichtsschreibung, sondern um Geschichten, die das Seelenleben widerspiegeln. Sie handeln von Ängsten, Kämpfen und inneren Erlebniswelten, die sich bei vielen Menschen ähnlich abspielen.
Das Labyrinth ist ein Spiegel, ein Bild, ein Symbol für den schwierigen und verschlungenen Lebensweg des Menschen. Er spricht von den Wahrheiten des Lebens, von den Schwierigkeiten und den Kämpfen, aber auch vom Ankommen, von der Mitte und von der neuen Freiheit, wenn man aus dem Labyrinth wieder heraus ist.
Quelle: https://www.framersheim.de/fa/tourismus/labyrinth.phpBlick auf das Labyrinth mit Infotafel und Orientierungsstein.
Labyrinth von oben gesehen.
Quelle: https://www.framersheim.de/fa/tourismus/labyrinth.php
https://www.framersheim.de/fa/tourismus/labyrinth.php
Der Sinnenhocker von Rita Breuder
Ausblick auf die Landschaft mit Windrädern