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Erotisches Wien

*******W22 Mann
6 Beiträge
Themenersteller 
Erotisches Wien
Hallo, liebe Moderatoren und Gruppenmitglieder!

Ich weiß ja nicht genau welche Art von Geschichten ihr hier haben wollt, aber ich erzähle euch mal eine aus den frühen Anfängen von Wien, die mir bekannt ist.

Auch Wien gehört zu jenen europäischen Städten, deren Ursprünge auf die Römerzeit zurückgehen. Schon im ersten Jahrhundert nach Christus schützte das Lager VINDOBONA die nördlichen Grenzen des Römischen Reiches. Mehrere tausend Soldaten versahen in VINDOBONA ihren Dienst. Und die wollten auch unterhalten werden.

Aus Sicht von Rom, dem Zentrum des Römischen Reiches, war alles nordlich der Alpen - also auch VINDOBONA - eine eisig kalte Gegend. Die hier stationierten Soldaten wurden folgedessen wenig bis gar nicht beneidet. Die römischen Kaiser etablierten daher einen besonderen „Service“ für sie.

Sie ließen ihren Soldaten den Sold auch in eigens geprägten „Bordellmünzen“ ausbezahlen. Mit diesen speziellen Münzen konnten sich die von Kälte geplagten Soldaten ein wenig weibliche Wärme kaufen. Bordellmünzen gab es in fast 50 verschiedenen Varianten, stets jedoch mit eindeutigen, erotischen Abbildungen darauf, die keinen Zweifel daran ließen wofür sie gedacht waren.

Die Damen, die den Soldaten Wärme und wohl noch ein wenig mehr spendeten, nahmen die Münzen als Bezahlung und tauschen sie in den Garnisonen gegen normales Geld ein. Eigene Münzen gab es angeblich deshalb, weil es die römischen Herrscher als unangemessen ansahen, dass die niederen Dienste der Damen mit jenen sonst üblichen Münzen bezahlt werden, auf denen ihr kaiserliches Konterfei abgebildet war.

Naja, JC gab es damals ja noch nicht ... *zwinker*

Liebe Grüße, Andreas
*****aar Paar
877 Beiträge
Noch ein Schmankerl dazu: die Bordelle waren damals oft über den Stallungen. Da gab es die entsprechenden Gerüche. Das Geld aus den Bordellen, unmoralisch und dreckig, wie es nun mal war, wurde dennoch gerne genommen. Weil "Geld stinkt nicht"
****os Paar
2.409 Beiträge
Gruppen-Mod 
Lieber Andreas
Herzlichen Dank für deine Geschichte/Erzählung!

Wir wollen uns hier nicht unbedingt festlegen, Geschichten, Erzählungen und Anekdoten aus früherer Zeit können genauso interessant und erotisch sein wie welche die gerade erst geschehen sind.

Je nach Lust und Laune kann jeder Berichten worüber er will, ob aus Überlieferungen, vom Hörensagen oder selber erlebt. Einzig der Bezug zu Wien und Erotik sollte erkennbar sein.

Alles Liebe,
Wolfi v. Volvos *blume*

*******W22 Mann
6 Beiträge
Themenersteller 
Kleine Ergänzung ...
Bordelle trugen im Römischen Reich die Bezeichnung LUPANARIUM. In Vindobona waren es zumeist Einrichtungen, die neben ihren eigenen auch sexuelle Leistungen anboten, also zum Beispiel Wirtshäuser und Kneipen.

Und auf das Folgende nagelt mich bitte nicht fest, aber angeblich ist es so:

Eine Kneipe, die erotische Extras anzubieten hatte, erkannte ein Soldat u.a. an den grünen, in den Wänden eingelassenenen Ornamenten. Solche Ornamente sind in den Ausgrabungen hinter der Wiener Hofburg am Michaelerplatz zu sehen, und zwar an der einzigen Stelle, die mit einem kleinen Dach aus (Plexi-)Glas geschützt ist. Dies lässt darauf hindeuten, dass es sich um so ein LUPANARIUM gehandelt hat.

Apropos LUPANARIUM ... abgeleitet von LUPO, lateinisch für den Wolf. Der Legende nach waren bekanntlich Romulus und Remus die Gründer der Stadt Rom. Nach ihrer Geburt wurden sie in einem Weidenkorb auf dem Tiber ausgesetzt, von einer Wölfin entdeckt und großgezogen.

Wenn sich allerdings das römische Bordell LUPANARIUM vom Wolf bzw. der Wölfin ableitet, könnte man auch darauf schließen, dass die "Wölfin", die Romulus und Remus aufgezogen hat, eine Prostituierte war. Aber diese wenig schmeichelhafte Theorie passt nicht zur heroischen Geschichte von Romulus und Remus ...

Liebe Grüße, Andreas
***er Mann
2.550 Beiträge
Im alten Griechenland waren Dirnen zumindest teilweise hoch angesehene Damen, die Politikern unter ihren Gästen wertvolle Tipps bzw. die Meinung des Volks weitergaben. Daher stammt ja auch der Begriff der "Pornokratie", Herrschaft der Huren *zwinker*.

Im alten Rom hingegen war der gute Ruf der antiken Prostituierten offenbar dahin, wie man Deinen Ausführungen entnehmen muss, AndreasW22. Danke trotzdem für Deine detaillierten Erzählungen über die Anfänge von Wien als "Stadt der Liebe", die sie für mich tatsächlich ist.
*******W22 Mann
6 Beiträge
Themenersteller 
Die Wertschätzung gegenüber den Damen des horizontalen Gewerbes schwankte meines WIssens während der Geschichte von Wien. Mal waren sie hoch angesehen und dienten sogar als "Empfangs-Commitee" für adelige Gäste, mal wurden sie abschätzig in die Vorstadt (damals z.B. in die Gegend rund um den Spittelberg) verbannt. Dorthin mussten sich dann auch die Kaiser bequemen, um ihrem Vergnügen nachzugehen.

Spannend finde ich daran, dass einige bekannte Begriffe unseres heutigen Alltags ihren Ursprung in diesem erotischen Umfeld haben sollen. "Etwas auf dem Kerbholz haben", oder auch "auf den Strich gehen" und "ihr steht das Böse ins Gesicht geschrieben". All das lässt sich dem historischen Leben der Dirnen zuschreiben.

Vielleicht kram ich ja noch die eine oder andere Anekdote hervor ... *zwinker*
***er Mann
2.550 Beiträge
Woher stammt eigentlich der Begriff "auf den Strich gehen"?
*******W22 Mann
6 Beiträge
Themenersteller 
Das ist eine lange Geschichte ... *zwinker*
Ein wenig zu lang für meine knappe Zeit heute. Aber ich kram sie bei nächster Gelegenheit hervor. Zumindest die Version, die ich kenne.
******ica Frau
7 Beiträge
Bordellmünzen und Wein
Lieber Andreas,
sehr schön erzählt hast du die Geschichte der Bordellmünzen (da geht ja ein Stadtführer an dir verloren). Aber wer weiß schon genau, wie es wirklich war vor so vielen Jahren?

Dass die Römer hier gefroren haben, kann man bis heute gut nachvollziehen. Das imperiale Gegenmittel war die bis heute beliebteste Droge Österreichs: der Alkohol. Dem Kaiser Probus, welcher den Weinanbau hier gestattete, danken wir bis heute dafür mit einem Gassennamen (dort schrieb Beethoven sein Heiligenstädter Testament) und ein Hausrelief in Grinzing.

Dass die Römer das Service von Bordellmünzen erhielten, so hat man mir erzählt, hing damit zusammen, dass die Soldaten im aktiven Dienst nicht heiraten durften, so nach dem Motto. wenn du in der Schlacht fällst, muss ich für deine Witwen und Waisen sorgen.

Liebe Grüße Eva
******ica Frau
7 Beiträge
Bordellmünzen oder Spielmarken
Sollten sie wirklich als Bordellmünzen eingesetzt gedient haben, würde mich die Liste der Wertigkeiten interessieren. Blasen: 4, normaler Sex: 12, von hinten (streng?): 15… was war dazwischen und danach?....

Einer anderen Interpretation wurden sie anders eingesetzt:
Je nachdem was auf der Vorderseite dargestellt war, wusste der Benutzer, welche Spezialität die Schöne der Nacht hatte, deren Nummer über einer Kammer stand. Je nach Münze wusste der Soldat, was er hinter welcher Nummer zu erwarten hatte.

Beide Versionen sind für mich nicht glaubwürdig. Wer entscheidet beim Auszahlen des Soldes, welcher Soldat welche Nummer bekommen sollte….? Und dass es so viele Spezialisierungen gab….?

Eine andere Interpretation der dieser Münzen (Spintrien) ist ja auch, dass es sich um Rechenpfennige oder Spielmarken gehandelt hat, bei denen nur der Zahlenwert eine Bedeutung hatte, nicht die Aktdarstellung.

Die Interpretation als Bordellmarken wurde verbreitet im 19. Jahrhundert, als die Numismatik ihren großen Aufschwung nahm, als aber auch Verdrängung und Kriminalisierung der Sexualität auf ihrem Höhepunkt waren.

lg Eva
***er Mann
2.550 Beiträge
Die Interpretation als Bordellmarken wurde
verbreitet im 19. Jahrhundert, als die
Numismatik ihren großen Aufschwung nahm, als
aber auch Verdrängung und Kriminalisierung der
Sexualität auf ihrem Höhepunkt waren.

Guter Punkt. Von den Römern weiß man ja, dass sie zu leben wussten. Dass Prostitution derart verpönt war, passt da nicht so richtig ins Bild. Ins viktorianische Zeitalter passt so eine Interpration hingegen schon *zwinker*.
*****aar Paar
877 Beiträge
wenn man vom erotischen Wien spricht
darf man nie auf Josefine Mutzenbacher vergessen, der Name einer Wiener Prostituierten, die 1852–1904 gelebt haben soll. Ihre erotischen Lebenserinnerungen erschienen erstmals 1906 in kleiner nummerierter Auflage von 1000 Stücken in Wien unter dem Titel Josefine Mutzenbacher oder Die Geschichte einer Wienerischen Dirne von ihr selbst erzählt.

Dieser Roman gilt seit seinem Erscheinen als ein Meisterstück erotischer Literatur, fand aber erst in den 1970er Jahren nach seiner Verfilmung durch den Regisseur Kurt Nachmann mit Christine Schuberth als Josefine im deutschsprachigen Raum größere Verbreitung.


***er Mann
2.550 Beiträge
Ich kann den Film mit dem Handy leider nicht öffnen ... aber ist das nicht die Porno-Version mit der wunderbaren Patricia Rhomberg? *zwinker*
*****aar Paar
877 Beiträge
nein, das hier ist die Version aus 1970 mit Christine Schuberth, die ist fast fernsehtauglich....
******ica Frau
7 Beiträge
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
Zur Freischaltung

Bild ist FSK18
******ica Frau
7 Beiträge
Preise und Leistungen der Prostituierten 1873
die letzten beiden Angaben fehlen in obiger Liste:
-,05 Brunzen alleine
6,00 nackt vögeln in 15 verschiedenen Arten
***er Mann
2.550 Beiträge
nein, das hier ist die Version aus 1970 mit
Christine Schuberth, die ist fast
fernsehtauglich....

Ok, danke und sorry *top*.
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