Porzellanfahrt im Fiaker
Guten Abend, liebe Gruppenmitglieder!Zur guten Nacht noch eine Geschichte aus der erotischen Vergangenheit Wiens ...
Wie hier in der Gruppe schon erzählt, besuchten in der Zeit des Wiener Kongresses (September 1814 bis Juni 1815) bis zu 100.000 Gäste die Stadt Wien. Das ist insbesondere bemerkenswert, weil Wien damals gerade einmal etwa 250.000 Einwohner hatte. Der Wiener Adel räumte seine innerstädtischen Palais und übersiedelte in die Sommerresidenzen, um den hochwohlgeborenen Besuchern angemessenen Wohnraum zu bieten.
Man schätzt, dass damals etwa 15.000 (!) Prostituierte in der Stadt ihre Dienste anboten. Bis zu 8% der weiblichen Bevölkerung Wiens gingen angeblich der Prostitution nach.
Während des Wiener Kongresses waren so genannte PORZELLANFAHRTEN üblich. Wenn der Herr seine Wahl getroffen hat, geleitete er seine Dame zum nächsten Fiaker. Er flüsterte dem Kutscher das Wort „Porzellanfahrt“ zu, und der Kutscher wusste Bescheid. Es war vollkommen egal wohin die Fahrt ging, denn die Fahrt diente nur dazu, dass sich der Herr mit der Dame eine zeit lang vergnügen konnte.
Das Wort "Porzellanfahrt" war für den Kutscher auch die klare Aufforderung, dass er um Schlaglöcher nach Möglichkeit einen Bogen machen sollte.
To be continued ...
Euer Andreas