Unterwegs krank...
Und hier wieder das beliebte Spiel "Wie würden Sie entscheiden?" Ja ich weiß, das Thema "Unterwegs krank" gab es schonmal, aber das liegt begraben imArchiv...
Also... Bei meiner Leermeldung heut vormittag bekam ich vom Dispo den dringenden Auftrag, nach einem Fahrer von uns zu schauen (selbständiger Aushilfsfahrer). Dieser hatte letzte Nacht einen Schwertransport mit 4m Breite abgebrochen, weil es ihm irgendwie nicht gut ging. Er hatte auch gesagt bekommen, er solle sich vom Begleitfahrzeug ins nächste Krankenhaus fahren lassen, seitdem wurde von ihm nichts mehr gehört, keine Reaktion auf anrufe und SMS. Auch der Begleiter war nicht zu erreichen.
Als ich dann vorhin an dem Parkplatz ankam, lag er in der Kabine und war auch nicht beim Arzt. Angeblich würde es ihm wieder gutgehen, er sei nur ein wenig erkältet. Allerdings sah er total fertig aus und hat geatmet, als wäre er 10 Runden ums Auto gerannt!
Dies hab ich dann unserem Cheffe am Telefon gemeldet und der sagte, er übernimmt die Verantwortung nicht, ich solle die 112 rufen. Dagegen sträubte sich nun besagter Kollege wieder, er wolle daheim zu seinem Hausarzt gehen. Wenn eh ein Ersatzfahrer kommen muss, könnte er ja mit dem PKW wieder mit heim fahren.
So gesehen, hat er ja recht, aber sowas ähnliches hatte unser Chef schonmal und sich dann Wochen lang Vorwürfe gemacht, was hätte passieren können... (Damals war ein anderer Fahrer mit 2 gebrochenen Wirbeln, nach einem Sturz vom Planengestell, noch aus Österreich 9h heim gefahren und wurde dann vom Chef ins Krankenhaus gefahren)
Nun kommt ein Ersatzfahrer rüber und bringt auch die Frau des Erkrankten mit, die ihn dann nach Hause bringt.
Klar kann jeder selbst entscheiden, ob er auswärts in ein Krankenhaus geht, und mein Vater ist auch damals nach seinem Schlaganfall noch 2h mit dem LKW nach Hause gefahren, aber wie verhält man sich als Außenstehender in so einer Situation richtig? Klar hätte ich die 112 anrufen können, doch was bringt das, wenn der Betreffende sich sträubt?
Meinen Chef kann ich auch verstehen, dass er die Verantwortung nicht auf sich nehmen will.