learning by doing tut's nicht alleine
Freilich ist es wichtig, eine Sprache zu praktizieren und Gott sei Dank sind alle modernen Sprachlehrer so motiviert, Sprachen möglichst in der Zielsprache selbst zu vermitteln.
Jedoch möchte ich immer das systematische Lernen bei einem persönlich anwesenden Lehrer empfehlen.
Beobachte Dich selbst wenn Du z.B. mit einem Türken sprichst: wie wird Dein Deutsch? Wirst Du mit ihm in klar verständlichen aber immer noch korrekten Sätzen sprechen???
Wirst Du einen Türken freundlich und sachlich korrigieren, wenn er einen Fehler macht???
Dabei sind wir Deutsche als extrem rüde verschrieen international. Besonders Engländer in ihrer zurückhaltenden Art werden Dich
nie korrigieren.. Du wirst also nichts "learn"-en wenn Du "do" st!
Ganz im Gegenteil: Engländer und ganz besonders Amerikaner (auch Australier) werden Dich loben für Dein Englisch, und Du wirst geflissentlich überhören, dass sie im Beisatz leise erwähnen dass Du (lediglich) besser englisch sprichst als sie selbst deutsch sprechen.
Die Fehlinterpretation dieser Freundlichkeit begegnet mir im Berufsleben immer wieder, wenn radebrechende Deutsche ihr eigenes Englisch karrierefördernd loben.
Noch etwas:
wie gut sprichst Du selbst Deutsch? wie wichtig ist Dir z.B. die Grammatik und wieviel Ausdruck legst Du selbst z.B. in ein gelungenes Konditional? oder die richtige Vergangenheitsform? Als ich selbst einmal Spanisch "por practicar" lernte, nervte mich nach einiger Zeit meine Unfähigkeit in mehreren Sprachebenen zu kommunizieren.
Ich habe dann beste Erfahrungen mit den Allerteuersten gemacht: mit der Berlitz-school. Dort werden die Klassen klein gehalten (typisch 4 Teilnehmer je Lehrer) und in jedem Klassenzimmer hängt deutlich sichtbar ein Mikrofon über dem Tisch, das sich der Direktor unerkannt zuschalten kann um zu überprüfen, dass nur in der Zielsprache gesprochen wird. Ausserdem ist dort der Unterricht derart systematisiert, dass ausschweifende Urlaubsberichte unterbleiben. Der Lehrer ist lediglich ein Gleichberechtigter in einem Team welches versucht sich die Zielsprache zu erarbeiten. Die Berlitz Methode ist ausgesprochen sprechorientiert. Die Schüler selbst sind diejenigen die die überwiegende Zeit reden!
Ausserdem werden in der Berlitz school keine Vokabeln gepaukt. Ein neuer Begriff wird zunächst angesprochen und vielleicht anhand eines Bildes erklärt. Dann folgen in den nächsten Lektionen Wiederholungen dieses Begriffs unter anderen Zusammenhängen: wie Kinder in eine Sprache rutschen! Irgendwann sitzt die Vokabel, ganz ohne pauken!
Allerdings ist ein Berlitz-Kurs sehr, sehr teuer...
BFlat
deutsche Sprache - schwere Sprache! Wieviele Fehler habe ich gerade in meinem Beitrag gemacht? ... nun, ich bin ja auch kein Deutschlehrer! Daher: gehe zum Schuster wenn Du gute Schuhe brauchst und bezahle einen Lehrer, wenn Du gut englisch reden möchtest!