Rijeka - Sie ist klein, durchsichtig und zart – und wird von Fischern und Gastronomen gefürchtet. Seit die ursprünglich an den Küsten Nord- und Südamerikas beheimatete „Meerwalnuss“ vermutlich am Rumpf von Frachtschiffen in den 80er Jahren nach Europa gelangte, ist die Rippenqualle nicht mehr aufzuhalten. Mit Bangen blicken Kroatiens Adriagastronomen ihrer zweiten Coronasaison entgegen. Zur Sorge um das Fernbleiben der Besucher gesellt sich nun auch noch die Furcht vor der Qualle. „Die Tiere bedrohen den Fischbestand und den Tourismus in der nördlichen Adria!“, titelt aufgeregt die Zeitung „Novi List“ in Rijeka.
Das Wasser wird schleimig
Tatsächlich sind die gefräßigen Meerwalnüsse wegen ihres enormen Bedarfs an Plankton, Krebstierchen und Larven vor allem für kleinere Adriafische wie Sardinen oder Sardellen ein Nahrungskonkurrent. Im Schwarzen Meer sorgten die Meerwalnüsse für Ertragseinbrüche von bis zu 90 Prozent bei der Sardellenfischerei. Badegäste haben bei der Berührung der Meerwalnüsse zwar keine Ausschläge oder Verbrennungen zu fürchten. Doch die täglich bis zu 10 000 gelegten Eier machen das Wasser dickflüssig. Darauf dürften auch hartgesottene Badegäste angeekelt reagieren. An der Adria wurden die Meerwalnüsse zum ersten Mal 2016 gesichtet. Wenn es künftig durch den Klimawandel zur spürbaren Erwärmung des Meeres komme, sei mit dem „massenhaften Auftreten der Quallen an der Westküste Istriens“ zu rechnen, warnt der Meeresbiologe Paolo Paliaga von der Universität Pula.
Die Rippen- oder Kammquallen (Ctenophora von Altgr. κτείς Genitiv κτενός ktenos ‚Kamm‘ und φέρω pherō ‚tragen‘) sind ein Stamm des Tierreichs. Ihr wissenschaftlicher Name bezieht sich auf die kammartigen Plättchen, mit denen die im Deutschen namensgebenden „Rippen“ bedeckt sind.
Auch wenn sie oberflächlich betrachtet wie Quallen aussehen, gelten sie zoologisch nicht als echte Quallen; nicht zuletzt weil ihnen die für diese charakteristischen Nesselzellen fehlen.
der von uns verursachten klimaerwärmung sei dank werden sie immer mehr.