Kompassqualle
(Chrysaora melanaster). Gilt als weniger gefährlich, hat aber ebenfalls nesselnde Tentakeln, die recht lang werden.
Im Atlantik, im Mittelmeer, der Nordsee und im Kattegat vorkommende Schirmquallenart.
Obwohl sie eine relativ seltene Art ist und sich am häufigsten im Frühsommer der Küste nähert, ist sie in den letzten Jahren zu einem immer häufigeren Bewohner der Adria geworden.
Im Durchschnitt bis zu 20 cm lang und bis zu 6 cm im Durchmesser.
Diese Quallenart lebt in Tiefen von 0-10 m unter der Oberfläche, wo sie schwebt und gelegentlich schwimmt. Es zeichnet sich durch einen gelbbraunen Hut, der einem Kompass ähnelt und einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern erreichen kann, und Tentakeln von bis zu 1 Meter Länge aus. Es gibt 24 Tentakel, die in drei Gruppen von 8 unterteilt sind.
Die Kompassqualle im Meer orientiert und hält das Gleichgewicht mit Hilfe von Sensorzellen, die Statozysten genannt werden, und pigmentierte Flecken ermöglichen es der Qualle, Lichtveränderungen wahrzunehmen. Sie ernähren sich von Zooplankton, und seine natürlichen Feinde sind Meeresschildkröten und die Fische Mola Mola, die sich davon ernähren.
DURCH DEN LIEBEN MENSCHEN SIND DIE NATÜRLICHEN FEINDE BEINAHE AUSGEROTTET - ALSO DÜRFEN WIR UNS ÜBER DIE FOLGEN NICHT WUNDERN!
Maßnahmen – Erste Hilfe
Bei Vernesselung zuerst raus aus dem Wasser! Sonst ertrinken Sie womöglich, obwohl Sie die Vernesselung selbst überleben könnten!
In seltenen Fällen kommt es zu einer allergischen Überreaktion, die manchmal tödlich endet. Dabei wird nur in ein Prozent aller Fälle überhaupt Gift freigesetzt, wenn sich die Tentakel auf die Haut legen – dennoch gehen allein in Australien (wofür relativ gesicherte Daten vorliegen) etwa 10 000 medizinische Behandlungen auf die Nesseltiere zurück. Um die schlimmsten Folgen schon am Strand einzudämmen und Schmerzen zu mindern, empfehlen Wilcox und Co strikt eine einzige Methode: Ersthelfer sollten die Haut großflächig mit handelsüblichem Essig (nicht Essigessenz!) abspülen und anschließend die betroffenen Stellen mit 45 Grad Celsius heißem Wasser oder entsprechend temperierten Wärmepackungen mindestens 45 Minuten lang abdecken. Dies deaktiviere bereits injiziertes Gift effektiv, so die Wissenschaftler.
KONTRAPRODUKTIV wirkt dagegen der Einsatz von Kältepackungen auf den brennenden Hautpartien, denn dies verstärkt die Schmerzen sogar noch. Auf keinen Fall dürfen die Tentakel mechanisch entfernt werden, weil sie dadurch aktiv bleiben und unter Druck sogar noch mehr Nesseln über einer größeren Fläche feuern. Auch Salzwasser hilft nicht, die Quallenreste schadlos abzuspülen, denn daran sind die Tiere ja angepasst. Und das Gleiche gelte für allerlei empfohlene Hausmittelchen wie Zitronensaft, Rasierschaum oder Urin, die immer wieder als Erste-Hilfe-Maßnahme empfohlen würden, betonen die Experten. Der leicht erhältliche Essig hilft dagegen fast genauso gut wie "Sting No More", ein Spray, das gezielt gegen Quallengift entwickelt wurde, aber nicht überall käuflich erworben werden kann.
Dann sofort die Tentakeln mit Salzwasser (!) abspülen – dabei aber nicht mit der Hand berühren und nicht Druck auf die Tentakel ausüben!! Man sollte die noch anhaftenden Tentakeln vorsichtig mit einer Pinzette (niemals mit der bloßen Hand!) entfernen. Niemals Süßwasser oder Alkohol verwenden oder reiben!!!
Die verbliebenen Nesselkapseln würden sofort explodieren und ihre Stilette mit dem 40-fachen der Erdbeschleunigung in Ihre Haut jagen! Die gereizten Hautpartien mit Essig oder (bei Leuchtquallen noch besser), Magnesiumsulfatlösung (falls man sich etwas von dem Salz besorgt hat), nachbehandeln. Das deaktiviert die verbliebenen Nesselkapseln.
DAMIT SOLLTE SOWOHL DIE SENSATIONSLUST MANCHER ALS AUCH DAS "WISSEN" SOGENANNTER "WISSENDER" GESTILLT SEIN.