FAQ / Begrifflichkeiten
Mir fällt in Gesprächen über Vasektomien immer wieder auf, dass immer wieder die selben Fragen gestellt werden und gewisse Begriffe für medizinische Laien nicht klar verständlich sind. Deshalb möchte ich einen Bereich starten, in dem einerseits Fragen gestellt werden können, andererseits Begrifflichkeiten erörtert werden sollen. Ich fang mal mit der, häufig propagierten "No-Scalpell" oder "skalpellfreien" Methode an. Das bedeutet, dass die Haut nicht mittels Skalpell eröffnet wird, sondern mit einer größeren Kanüle ("Nadel"). Davon bekommt man, dank örtlicher Betäubung, nichts mit. Die Haut wird dann quasi eingerissen. Der Vorteil soll sein, dass die Wunde schneller heilen kann, der Eingriff atraumatischer ist und es zu weniger Narbenbildung kommt.
Als Vergleich: in der Geburtshilfe macht man seit einigen Jahren auch keine Dammschnitte mehr, sondern lässt den Damm reissen, aus den selben, o.g. Gründen.
Betäubung: Es gibt Methoden, in denen mit einem Dermajet Lokalanästhetika in die Haut "gesprüht" werden. Allerdings raten viele Urolog*innen davon ab und wenden eine "Microneedeling"-Technik an. Als erster Schritt erfolgt eine Vorbetäubung mit einem kurzfristig wirksamem Lokalanästhetikum. Dieses wird mit einer äußerst feinen Nadel in die Haut eingebracht, die man kaum spürt. Nach wenigen Minuten kann nur, vollkommen schmerzfrei, mit einer größeren Nadel, ein langfristig wirksames, lokales Betäubungsmittel eingebracht werden. Vorteile sind, dass im Gegensatz zu Spray o.ä., eine sichere und tiefere Betäubung stattfindet.