Hey!
Nun will ich mich mal der Vorstellungsrunde anschließen.
Ich bin eher auf Umwegen so etwas wie ein Vegetarier geworden.
Ich komme aus einer recht konservativen Familie und aufgewachsen bin ich mit dem Glauben, dass au einen Teller, Kartoffeln, Gemüse und Fleisch gehören. Ja, diese "bäuerliche" Vorstellung von Essen. So bin ich groß geworden und ich komme nicht daran vorbei, zu sagen, dass ich Fleisch liebe. Es schmeckt einfach total gut.
Vegetarier geworden bin ich vor gut 3 Jahren, als mich mein Mitbewohner darum gebeten hat, dass ich kein Fleisch mehr esse, wenn er da ist, weil er auch gerade erst damit anfing und auch sehr gerne Fleisch gegessen hat. Eifersüchtig auf meinen Teller schielen zu müssen, war nichts für ihn.
Der Grund für mich, dass ich nach und nach immer weniger Fleisch gegessen habe, kam mit mir aus Nigeria zurück, wo ich während des Studiums regelmäßig gearbeitet habe. Zum Einen habe ich es nicht hingekriegt, das Huhn zu schlachten, das wir damals gekauft haben. Zum Anderen habe ich da gesehen, wie viel Fleisch wir essen dürften, um - ganz naiv, salopp - auf Massentierhaltung verzichten zu können.
Und es waren eben rund 10 - 20g Fleisch. Also legte ich mir einen sog. Fleischhaushalt an. Zwei Wochen kein Fleisch und ich kann mir im betrunkenen Kopp noch einen Döner reinpfeifen. Allerdings habe ich mit der Zeit mehr und mehr Möglichkeiten gefunden, Fleisch zu ersetzen (ich liebe Fleisch, nicht vergessen!) und vermisse es immer weniger.
Aber: Ich werde mich niemals sanktionieren. Ich lasse mir die Möglichkeit offen, auch mal zu "sündigen", wenn mir danach ist. Allein von Berufswegen - weil ich mit meinen Klienten zu Mittag esse - ist es mir kaum möglich, auf Fleisch komplett zu verzichten. Ich packe mir kein Schnitzel auf den Teller, es ist mir aber egal, wenn ich nicht alles Fleisch aus dem Gulasch rauspicken konnte. Ich bin also nicht militant und - da amüsieren sich ja immer die Fleischesser in meiner Welt (die ich auch schon zuhauf bekehrt oder zumindest angestoßen habe) - ich habe keine Angst davor, dass mich die "Vegetarier-Mafia" rauswirft, wenn ich doch mal Fleisch esse.
Und das mache ich, einmal im Jahr. Und dann sogar ganz böse, KFC. Uah. Aber immer Tradition gewesen.
Missionieren: "Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg" ist total einfallsreich... "dein Essen ist total ungesund und dein Kot stinkt viel mehr" aber auch nicht viel besser. Da halte ich es doch lieber mit meinem "Fleischhaushalt". Gutes Beispiel war der freund, der Massentierhsltung auch Scheiße findet, aber auf sein Leberwurstbrötchen am Morgen nicht verzichten wollte. So muss er das ja auch nicht. Missionieren ohne Missionar zu sein geht sowieso viel besser. Ich habe ja auch nix dagegen, wenn jemand Fleisch ist. Es reicht mir schon völlig aus, wenn dafür wengistens glückliche Kühe und Schafe sterben müssen und nicht die aus der Massentierhaltung. Und genau da gehen viel mehr Leute mit als bei dem kompletten Fleischverzicht. Denn "einmal weniger verbessert schon die Welt".
Ich freu mich, dass es euch hier gibt