dann mach ich mal weiter ...
Ich bin Tochter eines sehr strikten Vegetarier-Vaters, der absolut intolerant und "missionierend" anderen gegenüber war ... Habe als Kind schon früh gegen diese Art, die er da an den Tag legte, rebelliert, und mehr oder weniger aus Trotz angefangen, Fleisch und Wurst zu essen. Natürlich schmeckte es mir auch. Vor allem war (und ist) das ja alles immer so nett augenfreundlich verpackt ... Das war so Mitte bis Ende Grundschulzeit. Habe demonstrativ von meinem Taschengeld den "Fleischkram" gekauft und natürlich im Familienkühlschrank geponiert.
Irgendwann vor etwa 7-8 Jahren entdeckte ich meine Spiritualität, angefangen mit dem "typischen" Teenie-Esoterik-Kram mit Tarotkarten und Räucherstäbchen (wobei ich beides auch heute noch ausgiebig zelebriere
) ging das bald tiefer, und mittlerweile bin ich das, was man wohl Neu-Heidin bezeichnet. Ich lebe intensiv den keltischen Jahreskreis mit seinen Festen, tingel aber auch immer wieder mal durch andere Mythologien und Weltanschauungen.
Menschenkundlich gesehen gehör ich zu den Anthroposophen (ja, ich bin WALDORF-Erzieherin und nein ich kann meinen Namen nicht tanzen, aber ich war ja auch nur für meine Erzieherausbildung auf einer Waldorfschule *gg). Aus dieser (also meiner) Sicht ist es so, dass ganz allgemein bei Mensch und Tier die Seelenkräfte im Physischen, sprich auch im Fleisch, wirken, und dass man, wenn man Fleisch isst, Teile davon in sich selbst aufnimmt und dann quasi mitverarbeiten muss. Was einfach durch die heutige Massenindustrie unsagbar elendig ist.
Davon abgesehen find ich dieses industrialisierte Denken widerlich, ein Tier, ein LEBEWESEN, als reines Nutz- und Wirtschaftsobjekt zu sehen. Das ist einfach nur abartig. Un die meisten Menschen sehen es aber nicht, sehen eben die schön verpackten fertige Hühnchen, und nicht das Fließband, wo ein Huhn neben dem anderen kopfüber aufgehangen durch die "Kehlenschnittmaschine" fährt. Wie auch immer man das nennen mag.
BTW Filmtip: "Earthlings". Gibts bei google video.
Ich kann einfach keiner Fliege was zuleide tun (naja Zecken und Mücken schon), ich krieg fast das Heulen wenn mein Kater mir Kleinvieh mit in die Wohnung bringt, somit ist es für mich undenkbar, mich an schön verpacktem Fleisch zu erfreuen und NICHT im Hintergrund die Schreie zu hören und das Blut und die Angst zu riechen ... Wäre ich in der Lage, auf einem kleinen Bauernhof mir mein Huhn auszusuchen und das selbst zu schlachten und "verzehrfertig" zu machen, würde ich das tun und auch das Fleisch essen. Aber dazu wäre ich überhaupt nicht in der Lage. Das gilt übrigens auch bei mir für Fisch und Meeresfrüchte ebenso.
Andere tierische Produkte, Eier, Käse, Milch etc, kaufe ich nur in Bio-Qualität und das möglichst vom Demeter-Hof hier in der Nähe. Da weiß ich, dass mit Tier und Natur achtsam umgegangen wird.
Soviel zu mir!
Gute Nacht,
Dorina