veganipedia - Austausch von Techniken und Kreativlösungen
Jeden Tag etwas besonderes!Hier geht es um die Vermittlung allgemeiner, jedoch ungewöhnlicher, besonders kreativer oder gehobener Techniken für die Zubereitung von veganen Lebensmitteln. Das sollen keine Rezepte geschrieben werden, sondern so genannte Guides, also Anleitungen. Damit ihr euch das besser vorstellen könnte, mache ich direkt den ersten Schritt und hoffe, dass ihr fleißig mitmischt.
Winterzeit - Suppenzeit, wie aus der Mahlzeit für die kalte Jahreszeit etwas besonderes wird
Die Basis einer jeden veganen Suppe beinhaltet zumeist eine Auswahl aus folgenden Zutaten:
Gemüsebrühe, Sojasoße, Weine, Säfte, Wasser oder Nuss-, Bohnen- oder Getreidemilch/-Sahne, Fett, Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Chilies, Gewürze und Pasten, Zitronengras, Ingwer und andere Wurzeln, saisonales Gemüse, Algen oder andere Exoten, dazu eventuell Beilagen, wie Nudeln oder Reis, sowie ein Topping und jede Menge Zeit ODER einen Schnellkochtopf.
Ich empfehle den Schnellkochtopf. Er spart wirklich eine Menge Zeit und die Vitamine werden bedeutend weniger zerstört.
Die Zubereitung ist immer gleich. Gemüse schnibbeln und im Öl wirklich rösten. Je mehr braun, desto mehr Geschmack. Doch aufpassen, zu braun ist schwarz und dann kann alles weg.
Zum Ende vom Rösten dann die Gewürze und Pasten hinzufügen und so miteinander vermengen, dass das Gemüse ihre Aromen aufnimmt. Dann mit der vorbereiteten Flüssigkeit aufgießen und kochen. Im Schnellkochtopf maximal 20 Minuten, im regulären Topf 2-3 Stunden. In der Zwischenzeit Beilagen und Topping vorbereiten. Am Ende abschmecken. Dabei immer Salz und Säure verwenden. Die Pflichtwürze für jede Suppe. Danach servieren, fertig.
Jetzt gilt es, aus dieser Basis etwas besonderes zu machen:
Cremesuppe ohne Milch und Sahne - ist das überhaupt möglich?
Auf Milch und Sahne müssen wir nun mal verzichten, denn so haben wir uns das ausgesucht. Ersatzprodukte, wie Soja- oder Hafersahne, sind da auch nicht das wahre. Sie haben oft einen starken Eigengeschmack und bringen viel Fett mit. Oft sind sie extrem teuer und so eine Suppe braucht entsprechend viel davon.
Der Verzicht bringt jede Menge Lust auf das "verbotene". Aus einem einfachen Gericht kann so etwas total begeisterndes werden.
Was können wir Veganerinnen und Veganer also tun?
Zum Einem gibt es Cremesuppen, die von Natur aus vegan sind. Beispielsweise türkische Linsensuppe, Suppen auf Basis von Kokosmilch, viele Kartoffelsuppen, viele Kürbissuppen.
Doch welche Alternativen gibt es sonst? Jede Suppe mit Kokosmilch zubereiten? Auch das ist eine Frage des Geldes, das des Fettgehaltes und das des Geschmacks.
Wie kriege ich also jede Suppe zu einer Cremesuppe? Ich nehme immer etwas stärkehaltigen Reis, wie Milchreis, Risottoreis oder Sushireis, etwas Öl und rohe Kartoffeln. Auf 6 Liter Suppe sind das 4-5 EL Reis, ca. 90ml Öl und 4 kleine Kartoffeln, bzw. 1,5 große. Am Ende einfach alles pürieren und siehe da, es ist super cremig.
90ml mögen sich viel anhören, sind es aber nicht. Die gleiche Menge Suppe mit Sojasahne braucht da etwa 170mg und mit Kokusmilch gar 330mg Fett. Prozentual ausgedrückt, sind das 1,5% Fett.
Für Auge, Geschmack und Beißgefühl - das Topping
Croûtons, jeder kennt diesen Klassiker der französischen Küche. Mittlerweile ist ein Topping viel mehr als einfach nur Croûtons. Ein Topping ist nicht zu verwechseln mit einer Einlage. Diese wird mitgekocht. Das Topping wird nachträglich, meist roh, auf die bereits angerichtete Suppe, gelegt.
Es gilt, erlaubt ist alles, was einen positiven Einfluss auf Auge, Geschmack und Beißgefühl hat.
Kräuter und Salate
Löwenzahn, Rauke, Petersilie, Schafsgarbe, Minze und Zitronenmelisse sind nur einige von vielen Beispielen in diese Richtung. Sie geben der Suppe eine gewisse Frische und ein geniales Beißgefühl. Ebenso können sie den Geschmack sehr positiv beeinflussen.
Croûtons, Nüsse und alles was cruncht
Croûtons, Erdnüsse, Walnüsse, Pinienkerne, Mandeln, Brotchips, Wasabicracker, Nachos und alles was die Unvernunft diktiert. Nichts ist verboten, solange es vegan ist und ordentlich Krach macht. Ihr werdet euch selber mit einem langgezogenem "mhhhhhhh!" und einem perma-grinsen im Gesicht dafür danken.
Essig, Öle, Soßen und Gewürze
Sie machen die Suppe entweder noch sämiger oder bringen neue Geschmacksrichtungen mit ein. Da ein Topping eher nicht verrührt wird, schmeckt die Suppe so an jeder Stelle etwas anders. Das macht das ganze wirklich aufregend.
Gemüse- oder Obststücke, ob gehobelt, geraspelt, gewürfelt, geschnitten oder ge-whatevert - ob roh, gebraten oder gegrillt
Geraspelter Meerrettich, gehobelte rote Bete, roher Broccoli, gegrillte Chillies, geröstete Paprika, getrocknete Tomaten, akribisch geschnittene Karotten- oder Mangostreifen, frittierte Kartoffelschalen - es gibt keine No-Goes.