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Rezept: Sojamilch, die nicht nach Bohnen schmeckt

*******ner Mann
1.269 Beiträge
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Rezept: Sojamilch, die nicht nach Bohnen schmeckt
In der "Veganen Vorratskammer" (Vegetarier/Veganer: Bücherecke) ist ein Rezept für "cremige Sojamilch, die gar nicht nach Bohnen schmeckt".

Der Trick ist die Sojabohnen nicht über Nacht einzuweichen. Das Enzym für den bohnigen Geschmack wird durch das Einweichen im kalten Wasser aktiviert. Kocht man die Bohnen ab, wird das Enzym zerstört und man erhält eine neutrale Sojamilch.

Rezept für 300 g getrocknete Sojabohnen (nicht eingeweicht):

Ca. 2 Liter Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen. Jetzt die Bohnen ins kochende Wasser geben und eine Minute kochen. Anschließend den Topf vom Herd nehmen und 30 Minuten abkühlen lassen.

Das Kochwasser wird nach dem Abkühlen abgegossen. Die Hälfte der Bohnen mit 750 ml frischem Wasser im Mixer zu einem groben Brei verarbeiten und diesen mit einem Nussmilchbeutel auspressen. Das gleiche nochmal mit der anderen Hälfte der Bohnen.

Wichtig: Nicht zu fein mixen, sonst wird das Auspressen zur Tortur.

Ich nehme sogar 1 L frisches Wasser pro 150 g Sojabohnen und presse sie mit dem "Vegan Milker" (Vegetarier/Veganer: Pflanzen- und Nussmilch einfacher herstellen: "Vegan Milker") aus.

Die ausgepresste Sojamilch wieder in den Topf geben und nochmal für fünf bis zehn Minuten bei mittlerer Hitze köcheln. Darauf achten, dass die Milch nicht überkocht. Ergibt einen Liter Sojamilch. Fertig.

Wer mag, kann die Milch mit Vanille oder einer Prise Salz verfeinern. Die Milch lässt sich sogar aufschäumen.

Haltbarkeit:
Gießt man die heiße Milch in Schraubgläser und stellt sie in den Kühlschrank, dann hält sie ungeöffnet fast 3 Wochen. Nach dem Öffnen in fünf bis sieben Tagen aufbrauchen.

Lässt man die Milch langsam abkühlen, hält sie ca. drei bis vier Tage im Kühlschrank.

Fazit:
Kein vorheriges Einweichen, besserer Geschmack. Ausbeute eventuell nicht so hoch wie mit Einweichen. Ideal zum Weiterarbeiten zu Tofu.
*******ner Mann
1.269 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Noch ein Trick: Für die Sojamilch verwende ich geschälte, halbierte Sojabohnen. Diese schäumen beim Aufkochen weniger, meine ich zumindest.
Hallo Tom,

Ich habe vor einer langen Zeit Mal Tofu selbst gemacht aus vorher hergestellter Sojamilch.

Das rentierte sich nicht wirklich, wenn man Kosten und Aufwand bedenkt. Wobei man aber den Geschmack des Tofu besser "steuern" konnte.

Mein Beitrag jetzt ist die Frage: warum wird die Sojamilch ein zweites Mal erhitzt? Verliert sie denn nicht dann zu viele Nährstoffe?

Wenn man sie konservieren oder zu Tofu machen will, dann muss man das. Aber nur zum Trinken, in Kaffee oder Müsli etc. ....

Liebe Grüße
Kyra
*******ner Mann
1.269 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von **ra:
Ich habe vor einer langen Zeit Mal Tofu selbst gemacht aus vorher hergestellter Sojamilch.

Das rentierte sich nicht wirklich, wenn man Kosten und Aufwand bedenkt. Wobei man aber den Geschmack des Tofu besser "steuern" konnte.

mittlerweile liegt die Herstellungszeit für Tofu direkt aus der Bohne bei ca. 40 Minuten Arbeitsaufwand bei mir. Da ist viel Abspülen mit dabei, deswegen versuche ich, möglichst größere Mengen zu produzieren. Bin da noch am tüfteln *zwinker* Habe eine Tabelle angefangen, wieviel Gramm Sojabohnen ich in einem Rutsch verarbeiten kann und wieviel Gramm Tofu dabei rauskommen. Sozusagen um den idealen Punkt für die Menge zu finden.

Ursprüngliches Ziel war, ob sich nicht die jede Woche anfallende Plastikverpackung vom Tofu vermeiden lässt und noch sehr schmackhafter Tofu dabei rauskommt *g*

Zitat von **ra:
warum wird die Sojamilch ein zweites Mal erhitzt? Verliert sie denn nicht dann zu viele Nährstoffe?

Wenn man sie konservieren oder zu Tofu machen will, dann muss man das. Aber nur zum Trinken, in Kaffee oder Müsli etc.

gute Frage *gg*

ich vermute das hat mit den "Trypsin-Inhibitoren" zu tun:

"Um die noch vorhandenen verdauungshemmenden Giftstoffe (Trypsin-Inhibitoren) aus der Masse zu entfernen, muss Soja für etwa 20 Minuten gekocht werden. Dabei unterscheiden sich die traditionelle chinesische und japanische Zubereitungsart."
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sojamilch#Herstellung

Andere Webseite:
"Nicht gegorene Sojabohnen dienen der Herstellung von Sojamilch die vor dem Verzehr häufig gekocht wird. Das einmalige zum Kochen bringen unbehandelter Sojamilch reduziert das Aufkommen an Trypsin-Inhibitoren bereits um 43%. 10 Minuten kochen erhöht den Wert auf 89% und nochmals 10 weitere Koch-Minuten sorgen für eine Reduzierung um sogar 95%."
Quelle: https://www.peak.ag/de/class … r-uns-davor-fuerchten-teil-1

Hintergrundinfos zu "Antinutritive Inhaltsstoffe" (geiles Wort!):
https://www.sojafoerderring. … antinutritive-inhaltsstoffe/

Fazit: Das erstmalige kurze Aufkochen + stehen lassen wird ergänzt um das zweite Aufkochen, um die Sojamilch für den Mensch (und Tier) bekömmlich zu machen.

Ich habe einen kleinen Lapsus im Rezept korrigiert: Das erstmalige Aufkochen der Milch ist nicht zwei Minuten, sondern nur eine Minute. Habe das beim erneuten Durchlesen des Rezepts entdeckt.

In der "Veganen Vorratskammer" gibt Miyoko Schinner an, daß sie Fachliteratur zur kommerziellen Sojamilchherstellung geschmökert hat. So hat sie das mit dem bohnigen Enzym herausgefunden und ich vermute sie hat sich an den üblichen Zeiten zum Abkochen der Sojamilch orientiert. Im Soja-Fachjargon nennt man das "Toasten" oder "Rösten".
*******ner Mann
1.269 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Hier ist ein Vergleich des Sojamilch-Verfahrens mit Einweichen vs. dem Miyoko-Verfahren:
https://trimazing.com/making-soy-milk/

Webseite ist auf Englisch. Laut Autorin sei geschmacklich kaum ein Unterschied. Merkwürdig, ich fand die Milch nach dem Einweich-Verfahren deutlich bohniger. Am besten ausprobieren.
Wow, vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Jetzt wissen wir Bescheid *cool*

Danke *schmetterling*
******lex Mann
1.437 Beiträge
Danke für diese gute Ausführung. *top*
Denn mich stößt Sojadrink bisher tatsächlich wirklich ab, weil dieser Bohnengeschmack im Tee eben für mich total unangenehm ist.
Auch an Tofu habe ich bisher alles am liebsten wieder ausspucken mögen.
Aber hier lerne ich schöne neue Dinge. *g*
@*******sDD

Beim Tofu gibt es für mich bisher nur eine akzeptable Verarbeitung, damit er schmeckt: Ich brate Würfel in der Pfanne an und dann viel Sojasauce und von der Firma Fuchs die 7 Kräuter Mischung drüber.
Damit konnte ich bisher jeden überzeugen.
Man kann den Tofu auch vor dem Backen in Sojasauce einlegen. Aber dann ist er meist weicher.

Bon appetit!
*******ner Mann
1.269 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Dieses englische YouTube-Video über Tufo hat mir ein paar coole Tricks beigebracht: "5 Tips To Improve Your Tofu":


• je mehr Wasser rausgepresst wird, desto schmackhafter und fester. Auch bei gekauftem Tofu.
• Tofu kann man sich wie einen Schwamm vorstellen. Ist das Wasser rausgepresst, dann saugt er sich mit der Marinade voll und nimmt den Geschmack auf.
• Marinade / Saucen auf Wasserbasis verwenden, Öl weißt Tofu ab. Sojasauce ist ideal.
• zubereiten wie @**ra es beschrieben hat.
• Tipps zum Frittieren im Video.
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