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Ei ohne Huhn: Proteine aus Hefe-Vergärung

*******ner Mann
1.269 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ei ohne Huhn: Proteine aus Hefe-Vergärung
Heute folgende Meldung im Netz gesehen:
https://www.heise.de/hintergrund/Ei-ohne-Huhn-Start-up-erzeugt-Proteine-aus-Hefe-Vergaerung-6671311.html
"Ei ohne Huhn: Start-up erzeugt Proteine aus Hefe-Vergärung"

Drei interessante Absätze aus dem Text:

*********************************
1. "Das Herstellungsverfahren nennt sich "Precision Fermentation", also "präzise Vergärung". Dazu hat sich das Start-up die DNA-Sequenz von Hühnern genau angeschaut und daraus das Rezept für die Protein-Herstellung gewonnen. Die entsprechenden Erbinformationen hat es dann gentechnisch auf Hefezellen übertragen. Mit Zucker gefüttert, produzieren sie nun in einem Fermenter das gewünschte Protein – ähnlich wie bei der Herstellung von Bier. Das Verfahren braucht nach Angaben von The Every Company deutlich weniger Wasser, Land und Energie als die Aufzucht von Hühnern."

2. "Anders als pflanzenbasierte Ei-Ersatzstoffe seien die von Hefe erzeugten Proteine nicht von ihren natürlichen Pendants zu unterscheiden. Sie lassen sich genauso backen, gelieren oder aufschäumen. Das bedeutet allerdings auch: Sie verursachen die gleichen allergischen Reaktionen."

3. "Da keine gentechnisch veränderten Bestandteile im Endprodukt landen, muss es nach US-Recht auch nicht entsprechend gekennzeichnet werden."
*********************************

Anmerkung bezüglich 3.: Gentechnisch veränderte Mikroorganismen kommen auch bei der Fermentation
von z.B. Hafermilch zum Einsatz und werden nicht auf der Packung deklariert.
Relevante Diskussion war hier: Vegetarier/Veganer: Zucker in Getreidemilch


Bleibt die große Frage:

Würdest Du "Ei ohne Huhn"-Eiklar essen oder damit backen?
Oder lieber auf andere Zutaten ausweichen?

******dor Mann
12 Beiträge
"Hui! Das hört sich gut an!", gerade wegen der Vergärung...war mein erster Gedanke...dann las ich aber erst das unschöne
"(...)Die entsprechenden Erbinformationen dann gentechnisch auf Hefezellen übertragen."

So ist es für mich erstmal ein no-go.
An Genen rumzufummeln, ist für mich als würde ein 11-jähriger mit seinem 70er Jahre Chemie-Baukasten hantieren: ich bin NULL religiös, aber die Menschlein sollen davon gefälligst ihre Finger lassen und sich in Demut üben!
******a_W Frau
1.832 Beiträge
Das bedeutet allerdings auch: Sie verursachen die gleichen allergischen Reaktionen.

Egal wie ich dazu stehe, ist dieser Hinweis für mich dann das absolute K.O. Kriterium. Als Allergiker gegen Voll-Ei, also sowohl Eiklar als auch Eigelb, ist das für mich keine Option. Zusätzlich kann ich mir vorstellen, dass dieses Produkt auch aufgrund der Vergärung einen hohen Histamingehalt haben könnte. Dies wäre ein weiterer Punkt, der gegen das Produkt spricht.

Dennoch finde ich es generell spannend, was alles versucht wird, um weniger Ressourcen zu verbrauchen und dennoch ein ähnliches Geschmackserlebnis zu bieten.
****ra Paar
899 Beiträge
Meins!

Ich liebe Eier (und ja, meine Unverträglichkeit ist nervig aber nicht abhaltend), konsumiere sie aber wegen der Hühner fast gar nicht.
In Kuchen etc. gehören sie für mich schon lange nicht mehr rein - es schmeckt mir einfach nicht -, aber bei Rührei und Omelett geht mir das Herz auf und ich fange an zu sabbern.
Ob jetzt unbewusst durch Kreuzung von Arten, oder bewusst im Labor an Genen geschraubt wird, ist mir egal. *herz*
Es würde sich die DNA-Sequenz von Hühnern angeschaut ....
Da stellt sich mir die Frage, inwieweit dies Tierleid frei geschehen ist
****i2 Mann
11.692 Beiträge
JOY-Team 
Ich denke nicht, dass man einem Huhn Leid antun muss, um eine DNA-Sequenz zu erhalten. Dir wird für eine DNA-Probe ja auch kein Leid angetan (Wattestäbchen im Mund).

Auch halte ich es für problemlos, im erwähnten Verfahren die Proteine zu erstellen. Es ist ja ein Unterschied, ob man mit Gentechnik eine Art Maschine baut und dann das Produkt isst, oder ob man an der Sache rumpfuscht, die man dann auch isst.

Coole Sache! Als nächstes würde mich das Eigelb interessieren. *g*
Zitat von ****i2:
Ich denke nicht, dass man einem Huhn Leid antun muss, um eine DNA-Sequenz zu erhalten. Dir wird für eine DNA-Probe ja auch kein Leid angetan (Wattestäbchen im Mund).

Auch halte ich es für problemlos, im erwähnten Verfahren die Proteine zu erstellen. Es ist ja ein Unterschied, ob man mit Gentechnik eine Art Maschine baut und dann das Produkt isst, oder ob man an der Sache rumpfuscht, die man dann auch isst.

Coole Sache! Als nächstes würde mich das Eigelb interessieren. :)

Danke schön. Ein reflektierter Kommentar mit Verstand. Sorry, aber Annahmen ohne faktischen Hintergrund finde ich selbst bei den widerwärtigsten Themen unangebracht. Ich bin kein großer Fan von Gentechnik, aber die Vorteile will ich deshalb dennoch nicht übersehen, zumal diese Methode ja aktiv Tierleid vermindern/verhindern würde, solange der Zucker bei einer Großproduktion nicht aus dem Regenwald kommt. Da tun mir eher die Tiere leid, die aufgrund von Kokos, Avocado und co. leiden.
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