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Geschmacksveränderung

****ra Paar
899 Beiträge
Themenersteller 
Geschmacksveränderung
Hallo in die Runde,
ich habe da mal eine Frage.

Ich esse jetzt seit über drei Jahren sehr bewusst immer mehr vegane Produkte.
Am Anfang habe ich fast ein dreiviertel Jahr mit Alternativen zu Milch gekämpft, bis ich Mandeldrink für mich als lecker einstufen konnte.
Mittlerweise schmecken mir fast alle Alternativen sehr gut.
Auf Fleisch zu verzichten war anfangs auch wirklicher Verzicht. Mittlerweile haben ich aber nur noch sehr, sehr selten überhaupt Lust darauf. Meist empfinde ich die Vorstellung von Fleischgeschmack als negativ.
Ebenso hatte ich sehr lange große Probleme auf Käse zu verzichten, weil ich die veganen Nachbauten eklig fand. Ich habe also lange "natürlich" vegan gegessen und ab und an "echten" Käse. Seit zirka zwei Monaten schmeckt mir nun plötzliche auch der vegane Nachbau.
(Da ich vegan leben WILL, probiere ich in regelmäßigen Abständen auch immer wieder Lebensmittel, die ich eigentlich nicht mag.)

Also mich verwundert halt wirklich, dass sich der Geschmack nach so langer Zeit immer weiter unbewusst bewusst *hae* beeinflussen lässt.
Liegt es daran, dass ich die tierischen Produkte kaum noch esse?
Oder werden die veganen Nachbauten besser?

Wie sind eure Erfahrungen? Kennt das jemand?

Ich wünsche euch guten Appetit und leckere neue Entdeckungen! *blume* *essen*
*******dDay Frau
4.790 Beiträge
Zitat von ****ra:


Liegt es daran, dass ich die tierischen Produkte kaum noch esse?
Oder werden die veganen Nachbauten besser?

Definitiv beides.
Hi,

ich habe vor fast 9 Jahren meine Ernährung sukzessive auf vegan umgestellt. Milch/Mopro hab ich nicht vermisst, da es gute Alternativen gibt. Käse hat mir auch sehr lange „gefehlt“, Fleisch habe ich hingegen überhaupt nicht vermisst. Fisch vermisse ich ich nach wie vor… 🤷🏻‍♀️

Ich finde, dass es eine Kombination aus beiden Punkten ist… zum einen gewöhnt man sich an die gewisse Art der Ernährung (ist bei Keto oder bei Verzicht auf Zucker ja auch so). Und die Produkte werden tatsächlich besser. Was vermutlich daran liegt, dass es sich lohnt für die Lebensmittelhersteller… es ist ja ein immer größerer Markt da.

Zudem stehen die Zeichen auf Bio, Nachhaltigkeit und Gesundheit… was hoffentlich zunehmend Einfluss auf eine verbesserte Qualität hat… weniger Zucker als Geschmacksverstärker… weniger Salz… weniger Fett als Geschmacksträger… kein Einsatz von Palmöl… etc.
*******s_bw Mann
4.740 Beiträge
Der Geschmack ändert sich bei neuen Gewohnheiten, ganz klar.

Wir bemerken eine Geschmacksänderung noch in anderer Richtung: Seit ein paar Jahren kaufen wir immer weniger Fertigprodukte wie (veganen) Aufschnitt, Käse usw. ganz einfach, weil uns naturgegebene Alternativen wie Obst, Gemüse, Nüsse usw. besser schmecken als Fertigprodukte. Ab und zu ja, aber von Monat zu Monat "brauchen" wir sie weniger.

Was uns immer mehr schmeckt, sind die regionalen Sachen vom Wochenmarkt, direkt vom Erzeuger. Von Kartoffeln über Gurken und Tomaten bis zum ganzen Rest. Jahreszeitlich nach Erntelage schwankend gibt es saisonale Abwechslung, die wie total begriedigend finden.
*********GRX76 Mann
32 Beiträge
Geschmack ist trainierbar. Aufgrund der tierischen Produkte, Zusatzstoffe Geschmacksverstärker etc. ist unser Geschmack fehlprogramiert.
Seit etwa einem halben Jahr finde ich Gemüse total lecker. Kohlrabi, rohe Möhren, Tomaten...habe ich früher nie angerührt. Hafermilch finde ich jetzt leckerer als Kuhmilch usw. usw. usw...
Eine tolle Reise ist das.
*****s_7 Mann
340 Beiträge
Also ich bin überzeugt davon, daß die Lebensmittelhersteller ständig an ihren Produkten feilen. Der Geschmack wird immer besser und allgemeingültiger, die Geschmacksstoffe werden immer raffinierter. Aber vor allem auch genau deswegen sitzen wir immer wieder dem einen großen Irrtum auf: wir glauben, daß sich die Qualität verbessert. Nein, die Lebensmittelfirmen haben nur ein einziges Interesse: Profit. Daher geht die Hauptaktivität dahin, daß die Zutaten immer billiger werden. Qualität ist völlig egal, hauptsache die Lebensmittelgesetze werden eingehalten oder nur soweit gedehnt und gebeugt, daß den Firmen keine Klagen entstehen.

Aber Kopf hoch, wir sind zäh, wir vertragen noch viel Schlimmeres. Uns würde nicht mal ein zweites Yucatan ausrotten.
**********derHB Mann
2.671 Beiträge
Zitat von *****s_7:
Uns würde nicht mal ein zweites Yucatan ausrotten.

Verstehe ich nicht, was meinst Du damit?
*******ner Mann
1.264 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *****s_7:

Aber Kopf hoch, wir sind zäh, wir vertragen noch viel Schlimmeres. Uns würde nicht mal ein zweites Yucatan ausrotten.

Es ist Sonntag, noch nicht mal sieben Uhr gewesen, und ein normales Thema ist bereits zur "Ausrottung der Menschheit" eskaliert. Was geht denn ab *lol*

Man hat das in gewisser Weise selbst in der Hand, ob man Ersatzprodukte mit vielen Zusatzstoffen kauft oder nicht. @*******s_bw hat das schön beschrieben: Frisch und regional kaufen (falls möglich).

@**********derHB das mit Yucatan bezieht sich wohl auf das hier: https://www.br.de/wissen/weltall/astronomie/dinosaurier-asteroid-aussterben-dino-meteorit-100.html
Musste ich auch erst im Netz suchen.
**********derHB Mann
2.671 Beiträge
Oh, danke für den - für mich - hochinteressanten Verweis.

Ach, um zum eigentlichen Thema zu kommen:
Ja, Geschmack verändert sich, früher hab ich massenhaft süße Limonade getrunken, Honig Smacks, Nougat Bites und wie dieses Süßzeug alles heißt gegessen, das ist alles vorbei. Meine Freundin hasste als Kind Rosenkohl, jetzt liebt sie ihn und für indische Freunde war das deutsche Brot am Anfang hart uns sauer - jetzt lieben sie es.
****ra Paar
899 Beiträge
Themenersteller 
Beim Zucker funktioniert das bei mit leider noch nicht.
Da achte ich auch drauf, aber wenn ich dann mal wieder was sehr süßes esse - meist Schokolade oder Rübenkraut, ist es nach wie vor toll.
Da haben auch Jahre des Reduzierens nichts gebracht. *flenn*

Auch hat sich bei mir in Richtung "bitter" noch nichts am Geschmack geändert, obwohl ich immer mal wieder Rucola oder andere bittre Lebensmittel probiere.

Es geht mir übrigens keineswegs darum, wie gesund etwas ist. Das kann gerne an anderer Stelle diskutiert werden.
Mich interessiert dann eher der Prozess dahinter, warum etwas geschmacklich verbannt/hervorgelockt werden kann und anderes nicht.
Und wie lange die Umstellung eventuell gedauert hat.

Beim Verzicht auf Lebensmittel tierischen Ursprungs kommt bei mir sicherlich der starke Wille hinzu.
Der fehlt mir bei Zucker oder Bitterstoffen zugegeben in einem solchen Ausmaß.
Macht vielleicht auch beim Geschmack ein "ich will" soviel mehr möglich, als das "ich sollte"?
*******s_bw Mann
4.740 Beiträge
Ein jederzeit experimentell zu erlebendes Phänomen bzgl. Geschmacksveränderung:

Macht mal einen frischen Nachtisch mit frischen Kirschen oder Erdbeeren und leckerem Soja- oder anderem Joghurt. Und dann gebt es mal Kindern und Erwachsenen zu essen. Also leckerste, sonnengereifte, frische Zutaten. Der Geschmack kommt einem, wenn man Fabrik-Speisen gewohnt ist, komisch vor. Weil der Geschmack sich schnell an die künstlichen Aromen - ach nee, sie sind ja "natürlich", weil z.B. im Falle von Erdbeeren aus natürlicher Sägespäne gewonnen - gewöhnt hat. Erdbeere schmeckt eben wie Sägespäne (Kirschen analog). Wenn dann mal echte Erdbeeren gegessen werden, ist es überraschend anders, Kinder machen dann sogar manchmal "bäh!".

Weil unser Geschmack eigentlich auf unzählige Variationen eingestellt ist und die Aromen der Fabriken nur wenige Variationen beinhalten, ändern sie immer wieder mal die Aromen-Zusammensetzung, weil es sonst den Stammkunden so schmeckt, wie es ist: fad und langweilig.

Eine zeitlang natürliche Lebensmittel gegessen, und unser Gaumen entlarvt Fabrik-Pampe als unnatürlich und "bäh". Ja, der Geschmack verändert sich - zum Glück in beide Richtungen. *g*
*******er72 Mann
1.029 Beiträge
Ich hab relativ schnell einen ekel gegen Fleisch entwickelt, obwohl ich in meinen Omni-Zeiten gerne Fleische und Wurstwaren gegessen habe. Ich bin auch über den zu echten Geschmack von einigen Burgersachen echt unglücklich.
Und als Vegetarier war ich nie ein Fan von Salaten aber als Veganer hab ich Rohkost recht schnell lieben gelernt und war selber erstaunt.
Das einzige, was sich bei mir bisher nicht geändert hat ist die Lust auf Süsses. Und leider gibt es da ja auch immer mehr leckere vegane Sachen.
****971 Mann
116 Beiträge
Man entwickelt als Veganer / Pflanzenfresser einen ganz eigenen Geschmack. Man ist ja auch eine neue Art Mensch mit einem anderen Bewusstsein. Ich habe das alles auch selbst beobachtet und lebe zufrieden damit.
*******dDay Frau
4.790 Beiträge
Neulich hab ich versehentlich Milch statt Haferdrink in meinen Kaffee geschüttet. Ein Schluck, bäääääääh.
*******s_bw Mann
4.740 Beiträge
Geschmack kann man auch "erziehen". Z.B. habe ich vor vielen Jahren meinen Zuckerkonsum stark eingeschränkt. Ein paar Tage waren Tee usw. etwas ungewohnt, aber bald entdeckte ich den vollen Geschmack guten Tees. Dasselbe geschieht mit Fleisch, Milch, Aromastoffen in Joghurt (echte Erdbeeren statt Sägespäne igitt!) und vielen anderen Dingen.
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Ich war als Kind schon moppelig und bin quasi mit Möhrenstiften und Naturjogurt aufgewachsen. Das hat auch total meinen Geschmack geprägt: ich mag alles, was frisch, bunt und saftig ist.
Vieles, was andere als aromatisch beschreiben, ist für mich ein Schlag in die Fresse - mir sagen kaum Reifearomen, kein Alkohol, keine „weiße“ oder Milchschokolade oder Käse zu und Milch trinke ich eigentlich nur in Form von Buttermilch.

Im Endeffekt hab ich meinen Geschmack nicht wesentlich verändert seit ich 5 Jahre alt war;

In meiner Jugend habe ich 4 Jahre vegetarisch gelebt, dann aber wieder, mit omnivoren Partnern, gelegentlich Fleisch gegessen - auch gerne. Zumeist Huhn, Meeresfrüchte oder Fisch, vor allem in Verbindung mit asiatischen Gerichten.
Und dann auch den Fischerei- und Jagdschein gemacht.

Nun lebe ich seit 7 Jahren wieder alleine und schon bin ich von Zauberhand wieder im alten Fahrwasser:
Vegetarisch, überwiegend sogar vegan und mit Faible für Fermentiertes und Rohkost.
Weil schön bunt und knackig.

Inzwischen esse ich in der Regel nur noch einmal am Tag, dann aber als richtiges Fest.
Schon beim Kochen - ich mach mir Musik an, ein Kerzchen brennt, ich bereite alle Zutaten ästhetisch vor.

Essen muss heute für mich also umso mehr Sensationen bieten: in der Optik, im Mundgefühl, im Klang.

Ich bereite täglich frisch zu. Richte an. Und esse an einem gedeckten Tisch.
Auch, oder gerade wenn ich alleine esse.
Das ist mir erst seit meiner Seniorstelle möglich - früher war mehr Gefuttere im Nenenbei.
Luxus pur.

Ich gehöre so überhaupt nicht zur Zielgruppe für die meisten „veganen Ersatzprodukte“, noch bin ich Dessert-Enthusiastin.

Es haben sich also eher die Umstände, resp die Wertschätzung schönen Essens und weniger der Geschmack an sich geändert.
*********lebee Mann
1.566 Beiträge
Boah . . .
. . . @*****kua . . . in Deinen Beitrag bin ich richtig ‚eingetaucht‘ und er hat mich an eine Beziehung mit einer tollen Veganerin erinnert, mit der zusammen ich immer geschnippelt und Sie dann ‚mit links‘ wunderbar(e) schmeckende Sachen gezaubert hat.

Ich habe nix . . . aber auch wirklich gar nix vermisst. Mir ging‘s top.

Danke dafür.

@ Wie sind eure Erfahrungen? Kennt das jemand?
Ja, klar . . . einfaches Beispiel: Filterzigarettengeruch. Nun aus dem Ernährungsbereich: Wechsel von Filterkaffee zu Espresso/Cappuccino.

Auch wenn ich nach Heilfasten wieder zum ersten Mal gesüsst, gesalzen oder Vollmilchschokoladeprodukte zu mir genommen habe. Und das nach nur 8 Tagen Fasten.

Dachte ich für mich . . . urghhhh . . . wie konnte ich das nur essen ? Bis . . . bis ich mich über Monate wieder ‚angenähert‘ hatte. Aber irgendwann fällt auch das komplett weg. Ohne Zwang. Parce que je le veux.

Ein wirklich eindringliches Beispiel ist mir noch in Erinnerung . . . während meiner Heilfastenzeiten habe ich manchmal am 3. oder 4. Tag angefangen, Esslisten anzufertigen von Gerichten, die mir vorm Auge auftauchten (Wiener Schnitzel, Mutter‘s Fischsalat, meine berühmt selbstgemachte ‚Currywurst Explosiv‘) und ‚die ich möglicherweise noch einmal in meinem Leben essen wollte . . .

. . . dann . . . nach dem Heilfasten . . . einmal bin ich dann zur Metzgerei in Bockenheim, holte meine feine Kalbsbrätwurst für die Currywurst, die ich noch brühen musste und dann mit viel Vorfreude auf das Ergebnis zubereitend zelebrierte . . .

. . . sie schmeckte nach Mehl. Aber sowas von.

Dann habe ich mich daran erinnert, worin das Geheimnis der Würste generell liegt: Gewürze. Die Du eben auch zu Linsen, Erbsen, etc. für vegane Alternativen mixen kannst.

Thema durch.

Vegane Convenience-Produkte (Vnitzel, Vurst, Seitan, etc.) . . . gehen so gar nicht an mich ran.

Danke für den Thread.

Schönen ersten Mai allerseits.
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