Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
VeganWorld
324 Mitglieder
zum Thema
2.Teil 1.Treffen....aus Fantasie wird Realität6
Die Fortsetzung des 1.Teils 1.Treffen…. wer es noch nicht kennt, kann…
zum Thema
Ich liebe Dich ?37
Oh Gott! Der Clar3nc3 wieder, was kommt jetzt? Ganz einfach Leutz!
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Reichweite ethischer Grundsätze

*****aid Mann
846 Beiträge
Insekten sind für mich keine Ernährungsalternative, weil Mitgeschöpfe, unabhängig von Problemen durch und mit der Produktion. Ich halte "das Fleisch" aus der Petrischale bzw. dem Bioreaktor für viel wahrscheinlicher. Und das vertical gardening in der Landwirtschaft. Ob das zeitlich reicht für unseren gestressten Planeten, hmmm... "und wenn morgen die Welt unterginge, ich würde heute noch ein ..."
****971 Mann
116 Beiträge
Wieso jetzt auch noch Insekten quälen? Man kann sich doch genauso gut vegan ernähren. Die Menschen wollen es nicht richtig machen. Die vegane Lebensweise ist die einzige Lebensweise, die ein Leben im Einklang mit der Natur zulässt.

[Edit von LaChatteHH: 2 radikale Sätze gelöscht]
****_MS Mann
533 Beiträge
Themenersteller 
Wieso?

Ich dachte, das hätte ich im Eingansbeitrag erklärt - aber hier gern nochmal eine zusammenfassende Ergänzung:

Für mich stellt es sich so dar als könnten (also "könnten" und nicht "ist so" - bis zu einer Richtungsentscheidung muss ich für mich selbst noch verifizieren, ob es tatsächlich so ist - aber bleiben wir mal beim "könnten")
aktuelle Erkenntnisse darauf hindeuten, dass die Zucht und Tötung von Insekten weniger Leid (ja "weniger" ist nicht "kein" - aber halt weniger und damit das kleinere Übel, wenn man so will) verursachen würde als die bisherige Massentierzucht von Geflügel und Säugetieren.
Und ökologisch scheinen einige Ideen mit z.B. Konzepten dass (einige) Insekten mit bspw. Lebensmittelabfällen (z.B. was im Supermarkt nicht verkauft wird und zu alt für die Tafeln ist) fütterbar wären...
Also ökologisch KÖNNTE einiges dafür sprechen - WENN sich denn die Prämissen als korrekt herausstellen.
Das "ob die Prämissen wirklich stimmen" oder "ob nicht" wollte ich hier har nicht diskutieren, sondern viel mehr das "WENN es so wäre - will ich das überhaupt"...

Daher also das Aufkommen der Idee (Beantwortung der Frage "wieso").

Da ich gern über Dinge nachdenke und (meine) Ideen hinterfrage, wollte ich diese Gedanken hier zur Diskussion stellen.

Vielen Dank an diejenigen, die sich produktiv beteiligt(t)en.
In der Zusammenfassung stelle ich fest, dass der überwiegende Teil der Antworten, die sich inhaltlich auf meine Frage beziehen, dahingehend argumentiert, dass auch Insekten Lebewesen sind. Und zwar einfach "Leben" und nicht "niederes Leben" - bzw. dass es letztere Sichtweise gar nicht geben sollte.
Für diese Meinungen danke ich - ob ich sie mir zu eigen mache, werde ich sehen...

Meine Meinung am Rande:
Die Frage "warum nicht einfach alle vegan" könnte ja eine eigene Frage wert sein...
*******n_HH Frau
5.825 Beiträge
Zitat von ****971:
Wieso jetzt auch noch Insekten quälen? Man kann sich doch genauso gut vegan ernähren. Die Menschen wollen es nicht richtig machen. Die vegane Lebensweise ist die einzige Lebensweise, die ein Leben im Einklang mit der Natur zulässt. Der Mensch ist als Verbrecher groß geworden und will auch immer ein Verbrecher bleiben. Nur ein paar Auserwählte schaffen es, sich dem ganzen Verbrechen zu entziehen und vegan zu leben.

Ich finde deine menschenverachtenden Beiträge fürchterlich und deine Glorifizierung von Menschen die sich vegan ernähren echt nervig, wie auch eindimensional.
*******eHH Frau
1.491 Beiträge
Gruppen-Mod 
@****971 Jede und jeder von uns darf natürlich seine Meinung haben aber hier in der Gruppe soll es dennoch wertschätzend und vor allem tolerant zugehen.
In unserer Gruppe hier sind alle willkommen, die sich sowohl für die vegetarische als auch für die vegane Lebensweise interessieren und daher ist es nicht angemessen, alle, die nicht vegan leben, als „Verbrecher“ zu bezeichnen oder diejenigen, die es tun, als „Auserwählte“.

Daher möchten wir dich bitten, dich künftig diesbezüglich zurückzuhalten.

*modda*
*****aid Mann
846 Beiträge
Puuuuuh, da rappelt´s ja ganz schön. Oder eben nicht schön. Und zeigt einmal mehr wie schwierig das Thema ist und welche Fronten sich auftun können. Und wie emotional es besetzt ist.

Bei aller gebotenen Vorsicht mit Vergleichen, Höcke darf nach Rechtssprechung als Nazi bezeichnet werden.
Es gibt keine Rechtssprechung die das Töten und Verzehren, Tragen und Ausbeuten von Tieren als Verbrechen erkennt.

Nach der Definition "Unter einem Verbrechen wird ein schwerwiegender Verstoß gegen die Rechtsordnung einer Gesellschaft oder die Grundregeln menschlichen Zusammenlebens verstanden.", wird es das wohl so auch nicht in nächster Zeit geben.

Der Umkehrschluss, dass es sich um kein Verbrechen handelt, gilt dabei allerdings auch nicht. Zum einen, weil noch nicht über alles entschieden ist, nicht über alles entschieden werden kann und zukünftig andere Tatbestände als Verbrechen an-/erkannt werden.

Andere Ebenen sind die Moral (Zeitbezug) und die Ethik (zeitlos/absolut).
Es war durchaus mal moralisch in Ordnung Sklaven zu halten oder, dass Männer ihren Frauen verbieten konnten arbeiten zu gehen oder diese die Zustimmung ihrer Männer brauchten, um ein Bankkonto zu eröffnen. Ob das ethisch korrekt war - ich finde nicht.

Mig war mit seiner Aussage sehr konfrontativ und drastisch. Ich lese da auch Frust, Enttäuschung, Wut, Ohnmacht rein und kann die auch nachvollziehen.

Unser Umgang mit Tieren ist nun aber auch sehr drastisch. Und bei ihnen geht es um Leid und Tod. Und nicht um das Etikett "Verbrecher" (das ich mir anheften lassen kann, oder eben auch nicht).
Nun wollen wir nicht unbedingt gern konfrontiert werden und auch nicht gesagt bekommen, wo wir was schlecht machen. Das hat was mit unserer individuellen Entwicklung und unseren vergangenen Erfahrungen zu tun.
Nur: wir können anders handeln. Tiere nicht. Und sie haben keine Lobby.

Man kann sich entscheiden, dass das menschlich-tierische Leben wertvoller ist, als das anderer Spezien.
Das wäre dann Speziesismus, d.h. die Andersbehandlung anderer Spezies aufgrund ihrer Spezienzugehörigkeit.
Speziesismus in einer Reihe mit Rassismus und Sexismus zu sehen liegt logisch nahe: warum sollte ich anderes Leben anders behandeln oder anders gesagt "was du nicht willst das man dir tut..."

Und last but not least: wenn mich etwas trifft, betrifft es mich (auch), es hat auch immer etwas mit meiner Sicht auf die Dinge, meiner Geschichte, meinem Fühlen und Denken zu tun.

Manche Dinge lassen sich vielleicht auch nicht auflösen - Vera F. Birkenbiehl sprach mal von "entzweiningen".
****971 Mann
116 Beiträge
Ich forsche als Veganer daran, wie man den Menschen ändern kann.
….
Ich habe bemerkt, dass es das Ziel des Lebens ist, sich selber zu erraten. Meine Beiträge sind eine Hilfestellung dazu. Nur will der Mensch nicht sehen, wer er tatsächlich ist. Die Differenz zwischen dem Gerede und dem, was gemacht wird, ist ein riesen Selbstbetrug. Den will der Mensch aber nicht auflösen. Er sitzt bildlich gesehen lieber die ganze Zeit in der eigenen Scheiße, als sich aus dem Dilemma herauszubewegen und sich zu etwas besserem zu entwickeln. Wir sehen ja überall, dass der Mensch nicht in der Lage ist, gut mit seiner Umgebung umzugehen.

[Edit von LaChatteHH: einige radikale Aussagen gelöscht]
Selbstkritik ist eine Form der Kritik, die von einem selbst ausgeht. Dazu bedarf es keiner Hilfe von außen. Das andere Ding nennt man Kritik und ist oft das Ergebnis von Intoleranz.

Wenn der TE das Töten von Insekten für ethisch vertretbar hält, dann ist das sein gutes Recht und meiner Ansicht nach vollkommen in Ordnung.

[Edit von LaChatteHH: Text editiert, um den Kontext nach Bereinigung der vorigen Beiträge zu erhalten]
*****aid Mann
846 Beiträge
Hm, @*******ree , wenn es so einfach wäre. Selbstkritik <> Kritik bin ich bei Dir.
Ich glaube aber auch, dass wir es nicht unbedingt mögen uns selbst zu kritisieren. Und damit auch nicht, den Spiegel vorgehalten zu bekommen.

Ich meine jetzt nicht das "Shit, ich hab's (wieder) verbockt", das ist der innere Kritiker, den wir (oft) selbst installiert haben, in dem wir externe Kritik internalisiert haben.

Ich meine den ernsthaften Blick in den Spiegel. Birgit Untermair konzentrierte das für mich mal gut in der Frage bei 'Gedanken tanken': "wer hier im Raum würde sich auf der Stelle selbst heiraten?"
Wer kennen uns vielleicht nicht zu 100% selbst, aber wir kennen uns gut. Auch die Anteile, die wir nicht mögen, die wir als falsch oder zumindest nicht richtig empfinden.

Bezogen auf das Thema - verknappt - 'Tiere essen', die wenigsten Kinder würden ein Tier töten wollen, um es zu essen. Wir werden dahin sozialisiert, Melanie Joy spricht von 'Carnism', 'Tiere essen' ist Glaubensache.

Zum Toleranzbegriff, es gibt das sogenannte Toleranzparadoxon: man muss zwingend mit dem Intoleranten intolerant sein.
Beispiel: die AfD ist intolerant, gegenüber der AfD ist also Intoleranz zwingend.
Oder anders, wer sich außerhalb des Kreises von Toleranz stellt, verwirkt das Recht auf Toleranz.

Insekten zu töten in Ordnung zu finden, hat weniger etwas mit Toleranz zu tun, als damit 'Deutungshoheit' - trotz anderer Meinung - zuzulassen (, weil man es eh nicht verhindern kann). Widersprüche, die uns zwangsläufig im Leben immer wieder begegnen, auszuhalten heißt 'Ambiguitätstoleranz'.

Man kann "Insekten töten" durch "Schwule verfolgen", "Kinder schlagen" oder anderes ersetzen, dann wird das deutlicher. Gesellschaften, Gruppen, bubbles verständigen sich, oftmals nicht alle, darauf was im Zeitkontext gerade i.O. ist.
Das heißt aber nicht, dass es in Ordnung ist, man beansprucht lediglich die Deutungshoheit.

Tiere, welcher Spezies auch immer, nicht auszunutzen, zu quälen und zu töten, ist zwar zwischenzeitlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen, aber eben noch weit von Konsens entfernt.
Und wir zerstören damit ja unsere eigene Lebensgrundlage. Das ist dumm. Und da mangelt es uns als Spezies an Selbst-Kritik.

Mig konfrontiert hart. Und gefühlt - meine Meinung - mit einer gewissen Selbstüberhöhung. Und vom Eltern-ich zum Kind-ich mag kein äußerlich Erwachsener gemaßregelt werden.

Trotzdem halte ich den Versuch vegan zu leben für moralischer, als nicht vegan zu leben.
Warum sollte der Versuch Leid minimieren zu wollen nicht moralischer sein? Oder umgekehrt warum sollte die Entscheidung Leid zu verursachen gleich moralisch sein?
Wenn wir uns wehren oder angegriffen fühlen, dann, weil wir gerne moralisch und eben nicht unmoralisch sein wollen. Wir haben ja einen inneren Wertekompass. Ein Gewissen. Und blinde Flecken und dunkle Ecken in die wir nicht gerne schauen.

Aber das schließt eben auch nicht aus, dass nicht vegan lebende Menschen in anderen Bereichen moralisch/er sein können. Im Tierheim engagieren. In der Flüchtlingshilfe. Im Obdachlosenheim.
(was ein nicht vegan lebender Mensch nicht sein kann ist tierlieb. Seine Tierliebe ist dann eben selektiv auf eine oder mehrereSpezienzugehörigkeit, Katzen-lieb, Hunde-lieb, pet-lieb)

Ohne eine Lösung oder Antwort zu haben, wann wer wen wie konfrontiert /konfrontieren soll (und wie jemand gut konfrontiert werden kann oder überhaupt will) - was ist da richtig oder falsch?

Beispiel: menschen-induzierter Klimawandel.
Wie lange ist er bekannt? Was ist passiert? Was hat sich (absolut) verbessert?
Aber Klimakleber triggern (manchen von) uns, weil wir nicht schnell genug dahin kommen, wo wir gerade hin wollen.
Uns ist in der momentanen Situation wichtiger, wo wir hin müssen, als auch nur darüber nachzudenken unsere Lebensgrunde nicht weiter zu zerstören.
Die Klimakleber säßen da nicht auf der Straße, hätten wir in der Vergangenheit alle unseren Job gemacht.
Henne-Ei.

Vegan zu leben ist ein "Multitool". Wir reduzieren Leid. Klimagase. Welthunger. Wasserverschmutzung, Ressourcenverschwendung, Pandemie-Gefährdung, Antibiotikaresistenzen, falsche Subventionen, Zivilisationskrankheiten, Krankenkassenbeiträge, und bestimmt hab´ ich noch so manches vergessen.
Ich glaube da stellt sich nicht so sehr die Frage, ob es uns an Selbstkritik und -Reflektion mangelt.
*******eHH Frau
1.491 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ihr Lieben,

nach ausgiebiger interner Besprechung haben wir das Thema um radikale Inhalte und Anfeindungen bereinigt.

Gerne können wir zum ursprünglichen Thema zurückkommen: "Wende ich meinen ethischen Maßstab auch auf "niedere Tiere" (bitte entschuldigt mir die doofe Formulierung) an oder nur auf "höheres Leben" (also alles, was "mein Mitgefühl hat, wenn es mich Auge in Auge anschaut" wie Säugetiere, Fische und Vögel)?"

Liebe Grüße von den Mods

Toms_Diner und LaChatteHH
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.