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"die Vegetarierin" - Literaturnobelpreis für Han Kang

*******ner Mann
1.269 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
"die Vegetarierin" - Literaturnobelpreis für Han Kang
Die Südkoreanerin Han Kang hat heute den Nobelpreis für Literatur erhalten. Für unsere Gemüsegruppe an sich eher unspektakulär, hätte sie nicht das Buch "Die Vegetarierin" geschrieben.

Offizielle Beschreibung des Buches:

Ein seltsam verstörendes, hypnotisierendes Buch über eine Frau, die, laut ihrem Ehemann an Durchschnittlichkeit kaum zu übertreffen ist - bis sie eines Tages beschließt, kein Fleisch mehr zu essen...
»Bevor meine Frau zur Vegetarierin wurde, hielt ich sie für nichts Besonderes. Bei unserer ersten Begegnung fand ich sie nicht einmal attraktiv. Mittelgroß, ein Topfschnitt, irgendwo zwischen kurz und lang, gelbliche unreine Haut, Schlupflider und dominante Wangenknochen. So fühlte ich mich weder von ihr angezogen noch abgestoßen und sah daher keinen Grund, sie nicht zu heiraten.«
Yeong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht beflissen seinem Bürojob nach und hegt keinerlei Ambitionen. Sie ist eine zwar leidenschaftslose, aber pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird jäh gefährdet, als Yeong-Hye beschließt, sich fortan ausschließlich vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt entfernt.

Das Buch sei ziemlich verstörend, heißt es in verschiedenen Rezensionen. Vor allem sehr ehrlich. Ich bin gespannt, bei mir kommt es auf den Bücherstapel. 2016 wurde es mit dem Man Booker International Prize ausgezeichnet.

Hat es jemand bereits gelesen?
******and Mann
10 Beiträge
Durch Übersetzung scheint es sich sogar um eine Veganerin zu handeln, da sie "alle tierischen Produkte aus dem Haushalt entfernt"?
******a_W Frau
1.832 Beiträge
Ich selbst habe es nicht gelesen, aber kann sagen, dass mir erzählt wurde, dass das Buch extrem verstörend ist. Mir wurde abgeraten, es zu lesen, da es sich in der Geschichte um eine Frau handelt, die sich von ihrer Familie emanzipiert und sehr viel Leid erfährt. Vegetarismus ist nur eine Metapher dafür, dass man sich entscheidet etwas anders zu machen (als z.B. die Generation davor). Es hat also damit zu tun, dass die Protagonistin kein Fleisch isst, aber es geht nicht um Vegetarismus aus Überzeugung.

Die verstörendste Szene wurde mir erzählt. Sie hat mit dem Konsum von Fleisch zu tun. Da ich aber nicht ungefragt spoilern möchte, teile ich die Information gerne per Clubmail mit.

Zudem finde ich es wichtig, den restlichen Teil des Klappentextes zu lesen, da der obige Ausschnitt nicht mal im Ansatz andeutet, was der kern des Buches ist:
Ein seltsam verstörendes, hypnotisierendes Buch über eine Frau, die laut ihrem Ehemann an Durchschnittlichkeit kaum zu übertreffen ist ...
Ein kleiner Akt der Unabhängigkeit, aber ein fataler, denn in einem Land wie Südkorea, in dem strenge soziale Normen herrschen, gilt der Vegetarismus als subversiv. Doch damit nicht genug. Bald nimmt Yeong-Hyes passive Rebellion immer groteskere Ausmaße an. Sie, die niemals gerne einen BH getragen hat, fängt an, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen und von einem Leben als Pflanze zu träumen. Bis sich ihre gesamte Familie gegen sie wendet. Die Vegetarierin ist eine kafkaeske Geschichte in drei Akten über Scham und Begierde, Macht und Obsession sowie unsere zum Scheitern verurteilten Versuche, den Anderen zu verstehen, der ja doch, wie man selbst, Gefangener im eigenen Leib ist.

********ette Mann
2.418 Beiträge
Zitat von ******a_W:
Vegetarismus ist nur eine Metapher dafür, dass man sich entscheidet etwas anders zu machen[...]
Das ist vielleicht ein wesentlicher Aspekt.

Wer Vegetarismus/Veganismus und damit verbundene positive Aspekte erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden. Darum geht es in dem Buch nicht.
*********lebee Mann
1.571 Beiträge
Gut lesbar aber nicht gut . . .
. . . so lautet der Titel des Verrisses in https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/plus253812058/Literaturnobelpreis-2024-Han-Kang-ist-gut-lesbar-aber-nicht-gut.html . . . in dem auch die Vergabe des Preises an sie in Frage gestellt wurde . . . hmh . . .

Auf Medimops war‘s nach Verkündung des Preises sofort komplett ausverkauft.

Was mich zur Frage bringt: Wer hat‘s denn selbst gelesen und wie ist deren Meinung dazu ?

Come on . . . da musses doch hier den einen oder die andere geben, oder ?
**********acuda Paar
13 Beiträge
Ich hab’s auch auf der Leseliste und musste wie @*********lebee leider auch feststellen, dass es gebraucht nicht mehr zu bekommen ist aktuell. Ich werde mir wohl die englische Version dann zulegen. Und bin gespannt, danke für den Impuls jedenfalls. Audrey
*******ner Mann
1.269 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Übers Wochenende habe ich es komplett gelesen. *les*

Ich fand es lesenswert, aber ja, es ist verstörend. Hab immer wieder kurze Pausen zum "Verdauen" eingelegt. Die erwähnte Szene mit dem Essen hat mich nicht so sehr angespannt wie andere verstörende Elemente. Mehr spoilern möchte ich nicht.

Mein persönliches Fazit: Der Schreibstil ist mir auf Dauer etwas zu krass. Da lese ich lieber Bücher von Alice Munro. Die sind zwar auch nicht ohne, aber subtiler. Wobei ich gerade beim Googeln der korrekten Schreibweise der Autorin auch überrascht wurde. *augenzu*
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