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überzeugte Fleisch(fr)esser... euer Umgang mit ihnen?

*******okia Frau
186 Beiträge
Also solang ich Fleischfresser wie meinen Vater und meinen Bruder (Metzger) vor mir habe ist es ganz okay.
Bei denen ist es so, dass sie es sie immer bewusst sind, dass sie totes Tier essen und sie sind dankbar dafür.
Sie essen leider nicht immer nur Leiche vom örtlicen Metzger, sondern auch mal welches vom Lidl oder so. Und das finde ich natürlich gar nicht gut. Aber kritisieren darf ich sie ja nicht, weil dann kommen wieder so Sätze wie " früher hast du es doch auc gegessen. Und es schmeckt doch fein." usw.
Da sieht man eben, dass es für die echt doof ist, dass ich jetzt so sehr verzichte.
Und damit meine Familie oder Freunde sich nicht immmer ärgern, dass ich alles mögliche nicht ess, hab ich es mir einfach angewöhnt tierisches Essen (Fleisch natürlich nicht) bei ihnen mit zu essen.
Es hilft ja dann auch keinem Tier, wenn ich auch Essen verzichte, dass sowieso schon gekauft und zubereitet wurde und sonst evtl weggeschmissen wird. Da geht mir das Gemüt der Menschen, die ich mag, doch über die Tierausbeutung ( falls ich sie damit tatsächlich unterstütze).

Heute morgen habe ich im Übrigen etwas total schokierendes im Radio gehört:
Es ging um die Weihnachtsgans und Reh usw. als Gericht an Heilig Abend. Und da meinte ein Psychologe, man solle (vll algemein irgendwann, aber) nicht an dem Fest des Friedens und der Liebe den Kindern erzählen, dass sie da Bambi auf dem Teller haben.
Das würde sie traurig machen und sie würden viel nachfragen "Mami, warum essen wir Bambi?" Und auf solche Fragen sei es ja dann so schwer zu antworten...
usw.

ich finde das unter aller Sau, dass ein Psychologe erzählt, man solle den Kindern die Augen vor so etwas verschließen.
Umso früher sie wissen, was das ist, desto früher denken sie auch selbst nach und werden sich dann mit größerer Wahrscheinlichkeit auch tierfreier ernähren.
Auch wenn wir an Kinder auf Bauernhöfe denken: Die haben schon von klein auf ganze tote Tiere gesehn und werden entweder davon abgeschreckt, oder sie essen weiter Fleisch, aber immer mit dem Bewusstsein, was für ein Tier das war, wie es gelebt hat, und was für eine Arbeit darin gesteckt hat es zu verarbeiten.

Ich hab ja schon als 2jährige voller Freude eine Taube gerupft und ausgenommen und danach haben wir sie gebraten. Das fand ich auch später als Kind unglaublich cool. Ich hätte mir auch nie vorstellen können vegetarisch zu leben, geschweigedenn vegan.
Und, wenn sogar ich one irgendwelche Probleme vegetarisch essen und vegan einkaufen kann, ohne dass man mich großartig überzeugen muss, dann können andere das auch. mit ein wenig Überzeugung eben *zwinker*
(ich weiß, war jetzt ein bisschen offtopic, aber musste ich mal sagen^^)
**********und79 Mann
218 Beiträge
Heute morgen habe ich im Übrigen etwas total schokierendes im Radio gehört:
Es ging um die Weihnachtsgans und Reh usw. als Gericht an Heilig Abend. Und da meinte ein Psychologe, man solle (vll algemein irgendwann, aber) nicht an dem Fest des Friedens und der Liebe den Kindern erzählen, dass sie da Bambi auf dem Teller haben.
Das würde sie traurig machen und sie würden viel nachfragen "Mami, warum essen wir Bambi?" Und auf solche Fragen sei es ja dann so schwer zu antworten...
usw.

Tja, die Welt durch die Augen eines Kindes; am Ende würde das Kind gegenüber den Eltern noch dafür plädieren kein Fleisch mehr zu kaufen. Wenn man die Wahrheit nicht ertragen kann, dann verschweigt man sie halt, so sind Menschen...
Thema
Ich habe jetzt alles ein wenig überflogen, bin aber nun erst bei Seite sechs eingestiegen. Verzeiht, wenn ich jetzt eine hitzige Diskussion unterbrechen sollte.

Übrigens: Die Nachfrage nach vegetairschen Produkten hat sich in den vergangenen Jahren verachtfacht. Fragt mich aber bitte nicht nach dem Zeitraum. Und diese Info ist sicher auch schon wieder ein Jahr alt. Dass die Nachfrage größer wird, merkt man ja allein schon an der Vielfalt der angebotenen Produkte... Yay! *g*

Zum Thema:
Wenn unsensible Leute in Kontakt kommen mit einer Rollstuhlfahrerin ist oftmals eine der Fragen, ob sie denn wohl da unten Geüflh hat und wie der Sex so ist. - Würde einer von euch die Kassiererin fragen, wie feucht sie wohl wird oder den Klempner, was für einen Durchmesser sein Rohr hat?
Menschen reagieren oftmals komisch bei Sachen, die ihnen neu sind, wo sie keine Ahnung haben, wie sie darauf reagieren sollen. Und da reagieren sie leider oft auch unsensibel oder suchen einen Konflikt um an eine Grenze zu stoßen. Um zu wissen, wie sie sich positionieren sollen. (!)

Gerade die Hilfe dabei, wie sie sich positionieren sollen, sollte eine solche Diskussion auf die Meta-Ebene erheben. Wenn es dann heißt, dass bei meinem Essen die Tierliebe aufhört - bitte schön. Was soll da noch groß diskutiert werden? Macht doch eh keinen Sinn. Da wäre nicht mehr der Meinungsaustausch sinnvoll, sondern tatsächlich de direkte Frage, wie ich denn als vegetarier oder Veganer auf solch eine Aussage reagieren soll. Ob ich mich davon abgestoßen fühlen soll oder es eine Diskussion anregen soll oder was das für einen Sinn hat. DANN kann man diskutieren, denn dann ist ja dieses "Ich würde vorschlagen, dass du dich hier hin stellst" erreicht (Botschaft): Ich verstehe, dass du nicht so viel Erfahrung damit hast und es ist auch in Ordnung, wenn du da unsensibel bist und nicht weißt, wie du reagieren sollst. Es ist in Ordnung, und wenn du Interesse daran hast, dann kann ich dir erzählen, warum ich das mache, welche Ideen ich dabei habe.

Das wiederum wird aber niemals funktionieren, wenn man auf der anderen Seite dann dagegen hält und versucht, die Aussage und das Essen madig zu machen. Ich will doch Toleranz, dann muss ich das Wohl oder Übel auch mit intellektuellen Flachpfeifen haben. Und wenn dabei nur Scheiße rumkommt - dann sind sie eben nicht offen für solch ein Thema und solch einen Erfahrungsaustausch. Warum also weiter darüber sprechen?
Warum Fleischesser Vegetarier anfeinden
hier die Antwort:

"Kommt zu Tisch, das Essen wird welk": Viele Menschen reagieren auf Vegetarier wie auf Angehörige eines exotischen Volksstammes, die erst bestaunt und dann lächerlich gemacht werden. Psychologen haben eine ganze Reihe Erklärungen für Vegetarierwitze und andere Abwehrreaktionen der Fleischesser.


Wie nennt man einen dicken Vegetarier? Biotonne. Und was sagt ein Vegetarier, der seine Familie zu Tisch ruft? "Kinder, das Essen wird welk." Im Internet sprießen Vegetarierwitze wie diese. Und in den immer gleichen Diskussionen, in denen Menschen, die kein Fleisch essen, ihre Entscheidung rechtfertigen müssen, fällt in aller Regel ein Spruch wie dieser: "Ich mag Vegetarier nicht, die essen meinem Steak das Essen weg." Warum aber reagieren viele Menschen auf Vegetarier wie auf Angehörige eines bislang isoliert lebenden Volksstammes, die erst bestaunt und dann lächerlich gemacht werden?

Julia Minson von der Universität Pennsylvania und Benoît Monin von der Universität Stanford bieten eine Erklärung an (Social Psychological and Personality Science, Bd. 3, S. 200, 2012). Fleischesser hätten oft das Gefühl, dass Vegetarier sie moralisch verurteilten und fühlten sich zu schlechten Menschen degradiert. Und Attacken auf ihr positives Selbstbild wehren Menschen ab, indem sie Angreifer lächerlich machen.

Ihren Exotenstatus haben Vegetarier eigentlich längst eingebüßt. In Deutschland verzichten heute bis zu sechs Millionen Menschen auf Fleisch und befolgen eine der unterschiedlich strengen Formen des Vegetarismus. Die Mehrzahl habe sich aus ethischen Gründen zu diesem Schritt entschieden, schreiben die Ernährungswissenschaftler Claus Leitzmann und Markus Keller in ihrem Buch "Vegetarische Ernährung". Sie lehnen die Tötung von Tieren ab oder wollen vermeiden, dass die Umwelt etwa durch Klimagase aus der Viehzucht belastet wird.

Diese Haltung qualifiziere Vegetarier zum Status einer Minderheit, deren moralischer Anspruch über den der gesellschaftlichen Mehrheit hinausweise, argumentieren Minson und Monin. Deshalb müssen Vegetarier nicht einmal penetrant mit ihrer Entscheidung hausieren gehen, um bei Fleischessern Abwehrreaktionen auszulösen. Schon ein stummer Vegetarier stellt einen impliziten moralische Vorwurf dar, auf den Menschen hochsensibel reagieren.

Das zeigte sich in zwei Studien von Minson und Monin. Sie baten ihre Probanden - alles Menschen, die Fleisch essen - sämtliche Begriffe zu notieren, die ihnen zu Vegetariern in den Sinn kamen. Knapp die Hälfte der Teilnehmer nannte vor allem negative Begriffe wie "arrogant", "nervig" oder "selbstgerecht". Anschließend baten die Psychologen sie um ihre Einschätzung, wie Vegetarier Fleischesser moralisch bewerten. Wer zuvor negative Begriffe genannt hatte, fühlte sich auch eher durch Vegetarier abgewertet, weil er Fleisch aß. In ihrem zweiten Versuch drehten die Psychologen den Spieß um. Nun ging es zuerst um das Bild, das Vegetarier von Fleischessern haben könnten und fragten dann nach Assoziationen. Damit stellten sie den Angriff auf das moralische Selbst quasi in den Raum - und nun ergab sich ein noch dunkleres Bild als zuvor.

Konflikte durch das Fleisch-Paradoxon

Auch Psychologen um Brock Bastian erkundeten kürzlich, weshalb sich Fleischesser implizit angegriffen fühlen könnten (Personality and Social Psychology Bulletin, online). Die Forscher von der Universität Queensland analysierten die innere Rechtfertigung, durch die Menschen mit dem sogenannten Fleisch-Paradoxon zurechtkommen: Warum genießen Menschen Fleisch und empfinden gleichzeitig Zuneigung zu Tieren? Grundsätzlich werden Tier und Steak in der Vorstellung getrennt.

Bastian zeigte nun, dass es vielen Menschen als gerechtfertigt erscheint, Tiere zu essen, wenn deren geistige Fähigkeiten als sehr gering gelten. Nun sind zum Beispiel Schweine bekanntermaßen sehr schlaue Tiere. Doch das können Fleischesser laut Bastian verdrängen und sich weiter als gute Menschen fühlen, wenn sie ein Schnitzel auf dem Teller haben - außer ein Vegetarier isst neben ihnen seinen panierten Sellerie.

QUELLE:sueddeutsche.de
*******okia Frau
186 Beiträge
krass...

Dabei nehme ich das doch anders wahr, als in der Studie, von der die Süddeutsche schreibt.

Ein missionarischer Vegi wird sogut wie immer negativ aufgenommen.
Ein stummer allerdings nicht.
Einer der eben nachfrägt was wo drin ist usw. der wird doch eher wie ein Alergiker behandelt.
Also so ist das bei mir auf jeden Fall häufig. Wer kennt nicht den Spruch von Freunden "ups. Das darfst/kannst du ka nicht essen, sorry"?
Die Menschen wollen sich eigentlich gar nicht damit auseinander setzen, was sie essen. Jeder weiß im Grunde eigentlich, dass er sich komplett falsch ernährt. Tief in seinem Inneren schon. Aber wahrscheinlich ist es bequem mal schnell um die Ecke zu MC Donald oder das Fertiggericht aus dem Supermarkt. Geht doch alles prima und der Rest ist wunderbar verdrängt. Nun kommen da solche Idioten und erzählen einen was von einer gesunden und bewussten Ernährung. Na das ist ja nun die Frechheit. Es könnte doch die funktionierende Ordnung durcheinander bringen. Das bequemste ist in den meisten Fällen, dass alles wegzuschieben, sich drüber lustig zu machen, es als unnatürlich hinzustellen, da ist der Deutsche echt Weltmeister drin.
Aber irgendwann wird jeder im Leben an einen Punkt kommen, wo das alles kippt. Ich mache ständig die Erfahrung, dass ein wirkliches Auseinandersetzen mit dem Körper, ihn zu pflegen, ihn Gutes tun wollen, wirkliche Wunder wirkt und die halbe Miete ist im Leben und dazu gehört genauso ne bewusste Ernährung.
Ich habe da leider die letzten Jahre ganz viele schlechte Erfahrungen gemacht mit meinen Mitmenschen. Sie sitzen im Rollstuhl oder vegetieren nur vor sich hin, aber essen rotes Fleisch, rauchen,trinken. Es tut mir sehr leid für sie, aber es ist eben bitter, sie nehmen keinen Ratschlag an, von manchen wird man dann noch als psychisch krank hingestellt. Eigentlich ist es doch so einfach, was Effektives für seine Gesundheit zu tun.
Ich möchte mich
hier nun aber doch mal dagegen verwahren, dass es ins Pauschale abdriftet.

Ich kenne nicht wenige Menschen, die nicht auf Fleisch verzichten wollen, sich aber durchaus im Klaren darüber sind, dass die Art der Massentierhaltung- und Schlachtung absolut daneben ist.

Ich persönlich finde zB (ich weiss, nun komme ich auf das - virtuelle - "Schafott"), dass ein Mensch, der selber jagt und auch das sog. Ausweiden übernimmt, nicht so gedankenlos tierquälerisch dasteht wie jemand, der eben bei McD oder wo auch immer das achtlos gezüchtete und geschlachtete Fleisch zu sich nimmt.

Aber... nur um das nochmal anzumerken... nur weil ein Mensch Fleisch isst, ist er noch lange kein Fast-Food oder Supermarktfreak oder gar ein schlechter Mensch!

Ganz im Ernst, manchmal finde ich es ziemlich übergriffig, wie über fleischessende Menschen geschrieben wird... zumal, wenn im beinahe gleichen Satz darüber geschimpft wird, dass Vegetarier oder Veganer gesellschaftlich nicht akzeptiert werden.

Wings
Und es ist nicht mal Hedonismus
Wenn ich mich selbst und meine Auffassung vom Leben zum Standard, zum Maß aller Dinge erhebe, kann ich kein glücklicher Mensch werden, weil ich dann den Menschen um mich herum zumindest eine soziale Behinderung zuschreiben müsste.

Menschen die bei McDonald´s essen oder keinen Gedanken darauf verschwenden, wie denn das Fleisch wohl auf ihren Teller gekommen ist... Grills auf denen das kalte Fleisch liegen bleibt, weil keiner mehr Hunger hatte... weggeschmissene Burger und Gammelfleisch...

Es ist ein Fehler, den Menschen eine all-umfassende, solidarische Intelligenz zuzuschreiben. Ein fantastischer Mensch kauft nur regionale Produkte, lebt vegan, stellt einen Großteil seiner Konsumgüter selber her, fährt ein Hybridauto, geht gegen alles und jeden auf die Straße und engagiert sich auch politisch so sehr, dass er da Einfluß nimmt. Kümmert sich liebevoll darum, dass seine Kinder zu guten Menschen erzogen werden und ist ein aufopferungsvoller Partner - während er gleichzeitig noch in Betriebsrat und Gewerkschaft den Spagat schafft zwischen globalisiertem Arbeitgeber und unterjochtem Arbeitnehmer.

Aber solche Menschen gibt es nicht. Und es ist in meinen Augen ein Unding, so etwas von einem Menschen zu verlangen, ganz egal, ob man selbst diesen Schritt oder sogar diese Schritte gegangen ist oder nicht.
Wenn jemand nicht den Willen hat, sich mit seinem Inhalt, der Herkunft seiner Nahrung auseinanderzusetzen, dann kann ich da noch so viel reden, es bringt nichts, im Gegenteil. Wer glücklich mit seinem Essen ist, wird da eher eine Blockadehaltung aufbauen - "Lass mich mit deinem Scheiß in Ruher, ich habe überhaupt keinen Bock, mich damit auseinanderzusetzen. Mein Erdbeerkäse ist nämlich wohl gesund."
Aber es muss noch nicht einmal etwas mt einem Willen zu tun haben: Manche haben auch überhaupt nicht die Kapazitäten. Als Student bin ich für, bzw. jeden Scheiß auf die Straße gegangen, habe mich politisch mit vielen Themen inhaltlich auseinandergesetzt. Und warum? Weil ich die verdammte Zeit dazu hatte. Heute muss ich mir die Sahnestücke rauspicken, demonstrieren ist zumindest so etwas wie ein Hobby geblieben.

Aber es geht nicht, es bringt nichts. Wer sein Leben auf eine bestimmte Art lebt, ist fest darin. Es ist nicht einmal Apathie, es ist schlicht und ergreifend Ordnung.

Nehmen wir den Artikel noch einmal auf:
Menschen, die über Vegetarier Witze machen, haben eigentlich ein schlechtes Gewissen. So fasse ich das mal zusammen.
Wie sinnvoll kann es also sein, da noch weiter zu bohren und daran zu arbeiten, das Gewissen noch weiter zu verschlechtern? Wird das wohl eher zu einem Umschwung, zu einem Umdenbken führen oder zu einer Ausweichreaktion? Ich rate mal...
Was also tun? Überraschenderweise würde ich dabei sogar sagen: Entlasten. "Bei meinem Essen hört meine Tierliebe auf" - "Ja, bei meinem Essen hört es auch auf mit der Tierliebe. Da bin ich sogar gerne bestialisch, wenn ich die Blattläuse in Massen ertränke." Wie amüsierend dies hier oder beim Gegenüber aufgenommen wird, sei einmal dahin gestellt, aber es soll ja auch nur ein Beispiel sein. Am Ende sollte man nur bedenken, dass "wir" Vegetarier und Veganer schon gewonnen haben, wenn wir uns einen solchen Spruch anhören müssen, oder nicht? "Hey, mir fällt gerade nichts besseres ein, um mein schlechtes Gewissen zu kaschieren, also haue ich mal einen blöden Spruch raus.". Es ist also Mitleid, oder ein Gefühl der Überlegenheit, das daraus resultieren sollte. Und gute Menschen nehmen diese (nun auch soziale) Überlegenheit nicht, um sie dem Gegenüber um die Ohren zu hauen, sondern bauen ihn auf, um auf Augenhöhe mit ihm sprechen zu können.

Ich würde jede Wette eingehen: Mit meinem selbstironischen Spruch komme ich eher und besser ins Gespräch - und zu einer Veränderung - als mit dem sofortigen Verweis darauf, wie schlecht doch das Essen des Anderen ist. Am Ende wir mein Gegenüber nämlich anfangen und fragen, ob es nicht ein bißchen blöd ist, so wenig Auswahl an Essen zu haben oder anderem geistigen Dünnpfiff. Und DANN kann ich einen nach dem anderen raushauen, was mir zumindest schon mal mit einem "aha, wußte ich gar nicht" quittiert wird, oder sogar mit einem "Ja, manchmal denke ich auch darüber nach, zumindest weniger Fleisch zu essen (und da verweise ich doch gerne noch einmal auf meinen "Fleischhaushalt" aus der Vorstellungsrunde).

Wenn man sich also nicht ständig ankacken lassen will, dafür, dass man Vegetarier oder Veganer ist, dann ist "soft approach" wohl das Stichwort.
@ karlheinz2012
verdammt guter Beitrag.
@ all
Grundsätzlich stelle ich immer Ansprüche an meine Mitmenschen und teile meine Meinung - wenn gefragt - direkt mit.
Wenn ich nicht auf der Arbeit, nach'm Shooting, Party etc. mit den Leuten noch was esse (wo's ja schlecht zu übersehen ist) kriegen's die meisten Leute eh nicht mit (Keine In-Group-Tattoos, Shirts usw.). Meistens kommen ernsthafte Fragen zu der Motivation und meist auch das Eingeständnis, das man sich im Klaren darüber ist, Fleisch zu essen + das drumherum ist nicht so cool. Ich hab nicht selten weiterhin mit den Leuten zu tun, freiwillig.
Da ich mich zu keiner spezifischen Gruppe (also, Homo Sapiens schon - eher) zugehörig fühle mach ich auch Witze über alles und jeden. Das irritiert viele und labile Charaktertypen fühlen sich dann verunsichert, da sie mich nicht gut einordnen können.
Bei meinen Antworten/Darlegungen beziehe ich mich immer & unmissverständlich auf mich. Wessen Gewissen sich meldet tut das dann bestenfalls nicht wegen moralischer Daumenschrauben.
Allerdings lege ich auch gern mal eine Theorie (Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten oä) zu den Argumenten/"Witzigkeiten" bei Vollhorst & Co hin. Bei Totalcharakterbaracken hilft halt Bildung 'n Scheiß.
Empfehlung bei Verdacht auf Gutmenschentum :

http://www.somuncu.de/?r=41

Gegen die Subkategorisierung von Gedankenlosigkeit muss ich mich noch verwahren. Die Auswirkungen können variieren, sicher.
Ich rechtfertige meine Ernährungsweise nicht. Soziopathen (in special units, Akkordschlachter, Politiker etc.) brauchen das ja auch nicht.
*******lia Frau
1.260 Beiträge
gegen "Gutmenschentum"
Da das Wort nun wiederholt gefallen ist -
Zitat Wikipedia:
Im Januar 2012 erhielt das Wort als Unwort des Jahres 2011 in Deutschland den 2. Platz. In der Begründung gab die Jury an, mit dem Wort werde „insbesondere in Internet-Foren das ethische Ideal des ‚guten Menschen‘ in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren und als naiv abzuqualifizieren“ und kritisierte die aus ihrer Sicht 2011 einflussreich gewordene Funktion des Wortes als „Kampfbegriff gegen Andersdenkende“.[2]

Dem ist wohl nichts hinzuzufügen bzw. besser hätte auch ich es nicht ausdrücken können.
*smile*
*******okia Frau
186 Beiträge
so ein Gutmensch wie von Karlheinz beschrieben will ich werden ^^
Und weil das unmöglich ist, sind Leute wie ich immer un zu frieden mist sich.

Ich hab in meinem Umfeld aber auch Omnis, die zwar nicht behaupten, wegen dem Genuss hört beim Essen die Tierliebe auf, sondern wegen der Gesundheit.
Sie sind eben davon überzeugt, dass Fleisch wichtig ist und da ich kein Biologe bin kann ich auch nicht detailiert alles widerlegen, da in den Ernährungswissenschaften immer wieder neue Erkenntnisse kommen, die vorigen widersprechen.
Eine Bekannte von mir rät mir sogar, weil ich Blutgruppe 0 bin wieder Fleisch und dafür kein Weizen mehr zu essen, damit ich wacher bleibe und abnehmen kann. -.-"
**********und79 Mann
218 Beiträge
Aber ich finde man muss auch nicht unbedingt Biologe sein; wenn man beobachten kann, daß es Menschen gibt, die über Jahre hinweg auf alles tierische verzichten, dabei aber körperlich wie geistig fit und selten krank sind, sagt das auch schon eine Menge aus, find ich.
*******okia Frau
186 Beiträge
ja das stimmt auch wieder *zwinker*
Ich kenne das auch, habe viele Fleischesser in meinem engeren Bekanntenkreis. Aber nur das, was sie selber auf die Welt gebracht, großgezogen und geschlachtet haben. Ich verurteile niemanden weil er Fleisch ist, aber man sollte sich über die Menge und über die Tiere ernsthaft Gedanken machen, auch über den Preis, weil damit ist kein Tier in seiner Haltung ernsthaft bezahlt. Ich würde meinem Freund nie sein Fleisch verbieten, aber er ist es ab und an und bewusst.
Aber dreimal sogar mehrmaliger Fleischgenuss am Tag finde ich nicht mehr normal.
Ich habe nun mal eine sehr böse Erfahrung gemacht und das teilweise von Ärzten. Wenn sie dann so akumentieren, dass man als Vegetarier seine Gesundheit aufs Spiel setzt.
**********und79 Mann
218 Beiträge
...was sie selber auf die Welt gebracht haben??
*******okia Frau
186 Beiträge
Ich wollt jetzt ausnahmsweise nicht pingelig sein und an dem Satz meckern. *ggg*
Es ist wahrscheinlich so gemeint, dass ein Bauer zB bei der Geburt, seiner Kälber oder Lamme hilft und sie ruasholt. Aber an sich kann man ja im Kontext schon gelten lassen, dass die Person das Tier schon von Geburt an hat und sich schon um das Muttertier während der Schwangerschaft kümmerte...
ein ewiges thema
ich möcht euch gern meine erfahrungen mitteilen, bevor ich mich vielleicht aus der gruppe wieder abmelde, weil dann vielleicht meine chancen steigen bei den nicht veganen frauen wieder zu landen(punkte, dates, komplimente). womit wir mitten im thema wären(übertreibung=veranschaulichung).
ich lebe seit knapp vierzehn jahren vegan und habe freunde, die ich seit 20 oder mehr jahren kenne. ich genieße die entspanntheit veganer zusammenhänge, habe aber viele bekannte, freund_innen, die eben tote tiere konsumieren. viele kennen hintergründe, auswirkungen, etc. von tierausbeutung und kriegen den eigenen notwendigen schritt nicht hin. und sind doch auch ganz liebenswerte menschen, von denen ich andere wichtige dinge im leben gelernt habe. andere, die mich treffen, mit denen ich zusammenarbeite, haben sich jegliche dummen sprüche abgewöhnt, weil, ich lebe immer noch, ich bin fit, mir gehts gut (außer das ich anscheinend zu blöd bin, einer frau die sinne zu vernebeln, damit sie in mir ihren traumprinzen sieht. falls sie den grad sucht.)
ich vergieße jedesmal tränen, wenn ich bilder, reportagen über tierleid sehe. das wird sich nicht ändern. aber die "fleischesser_innen" werden weniger werden, sie werden, irgendwann, aussterben. auch wenn mir das leiden auf dieser welt heute noch die seele zerreißt, manchmal jeden tag.
dieses gefühl des sich- nicht -beirren- lassens haut erfahrungsgemäß auf dauer alle um.
(auch wenn das für die tiere, die jetzt grad getötet werden nicht genug ist!)
lasst euch nicht beirren!
kiss
Insgesamt...
gut geschrieben @ a_pero, aber glaubst du ernsthaft, "Mrs. Right" findet dich schneller, wenn du nicht mehr in dieser Gruppe bist?

Meiner Meinung nach kann es dann nicht die Richtige sein, denn - so verstehe ich das, aber vielleicht liege ich auch falsch - du würdest dich bzw deine grundsätzliche Lebenseinstellung verleugnen.

Wie würdest du stattdessen vorgehen, so tun als ob? Nur um die Richtige zu finden? Wieder Fleisch essen?

Nur ein paar Gedanken...

Liebe Grüße Wings
nein
das war nicht ganz ernstgemeint.
ich habe nur die erfahrung gemacht, daß manche "harten" einstellungen viele leute schnell abschrecken. dazu gehört eben auch, daß vegan zu leben in einer gesellschaft von fleischesser_innen auch schon mal einsam macht. was auch bei anderen einstellungen, ob politisch, oder anders, passieren kann.
und die beziehung zu einer neuen partnerin wird mich ganz sicher auch verändern, aber nicht verbiegen.( da ich eine ziemlich lange beziehung hinter mir gelassen habe, ist mir da auch einiges klarer geworden, auch wenn es jahre gedauert hat. aber das ist eine andere geschichte.)
insofern muß auch kein tier befürchten, irgendwann auf meinem teller zu landen.
liebe grüße
p.s. aber um die richtige zu finden, würde ich schon einiges tun!
Das
p.s. aber um die richtige zu finden, würde ich schon einiges tun!

ist ja auch nicht falsch, nur, wie du es ja selbst geschrieben hast, man(n) darf sich nicht verbiegen, auch nicht für die/den Richtige/n. Denn wenn das passiert, kann es nicht richtig sein *lächel

Ich hatte es ja schon ein paar Seiten zuvor geschrieben, ich lebe seit Jahren vegetarisch und mein Partner (den das aber nicht "abgeschreckt" hat) war Fleischesser. Ich schreibe war, weil er mittlerweile zu dem Schluss gekommen ist, auch kein Fleisch mehr essen zu wollen.

Was ich damit sagen will: Wenn es passt, dann passt es. Und dann können auch ein Fleischesser und ein Veganer glücklich miteinander sein. Immer vorausgesetzt, dass beide es schaffen, sich einfach sein zu lassen.
(Die einzige Bedingung die ich stellte war die, dass ich nicht in "Bratendämpfen" leben will, und das klappte sehr gut, wenn ich bei ihm war, gab es kein Fleisch in der Pfanne *ja*)

Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung, die ich auch keinem "aufpflanzen" will. Ich habe nur die Erfahrung gemacht, dass jegliche Form von "Militanz" einer Beziehung (egal ob Liebes- oder rein zwischenmenschliche) schadet.

Liebe Grüße und viel Erfolg beim Finden (oder gefunden werden *zwinker*) Wings
*******atos Mann
670 Beiträge
.. Und just an diesem Abend noch dachte ich mir, eventuell untenstehendes Bild auf die Rückseite meiner Visitenkarte drucken zu lassen. Zumindest der privaten .. sollte ich so etwas mal benötigen. Zum Besuch beim Bauernverband. xD
******lou Frau
3.210 Beiträge
mein weg
ist jeden so zu lassen wie er ist. ich will mich auch nicht immer rechtfertigen, weil ich nunmal kein fleisch und fisch esse...
ich habe nur die erfahrung gemacht, daß manche "harten" einstellungen viele leute schnell abschrecken.

Wunderbar, die Leute, die meine Einstellung gegenüber unseren wunderbaren Mitlebewesen (den Tieren), abschreckend finden, können gern mein Leben wieder verlassen. Ich stelle auch fest, dass es mir schwer fällt, jemandem zu begegnen, der zu mir passt und auch meine Ernährungsweise akzeptiert ohne abfällig darauf rumzuhacken! Mir gefällt der übermäßige Fleischkonsum auch nicht, trotzdem beschimpfe und belehre ich nicht gleich jeden Fleischesser - was auch meines Erachtens zu nichts führt.
*****_sh Mann
9 Beiträge
Es gibt viele die sich persönlich angegriffen fühlen wenn Ihnen die Realität gezeigt wird, und eine Protest Situation setz ein.
Dann hört man oft auch sowas wie, da sollte man besser nicht drüber nachdenken wie es den Tieren geht usw.Die meisten verdrängen lieber als sich diesem zu stellen.
Und vielleicht einige Gewohnheiten umzustellen.
Aber die jenigen die offen sind kann man mit etwas vegan oder vegetarisch gekochten schnell überzeugen, das es absolut nicht langweilig sein muss sich vegan ode vegetarisch zu ernähren, und somit nicht nur den Tieren sondern auch sich selbst etwas gutes zu tun.
Beim Backen z.B. habe ich schon sehr viele davon überzeugen können das es absolut keine Mich oder Eier benötigt um vorzügliche Kuchen oder Cookies zu machen.
*********r_wi Frau
112 Beiträge
Ich halte es eher so, dass ich informiere, wenn ich gefragt werde oder wenn das Gespräch auf das Thema kommt. Ich habe meinen Standpunkt, meine Ansichten und meine Prinzipien, aber ich mag es auch nicht, wenn mich andere Menschen mit ihren Themen zwangsbeglücken.

Ich lebe seit über 21 Jahren als Vegetarierin, ich versuche für mich auch nicht-fleischliche Tierprodukte zu vermeiden, mich macht es auch betroffen bzw traurig, wenn andere Menschen nicht diesen Fokus haben.

Aber ich bin der Meinung, dass es keinen Sinn hat, krampfhaft zu missionieren. Ich selber reagiere auf Druck oder Vorwürfe auch eher mit Verweigerung bzw blocke ich ab - dh mit Freundlichkeit und sachlichem, behutsamen informieren kommt man meistens weiter als mit Flammen und Schwert.
*g*

Ich habe zB auch kein Problem damit, wenn Menschen in meiner Gegenwart Fleisch essen, ich habe auch kein Problem damit, zB Fleischprodukte für Gäste zuzubereiten. Wobei ich natürlich immer schaue, dass ich vegetarische bzw vegane Gerichte produziere um meinen Besuchern zu zeigen, dass das auch extrem lecker sein kann. *zwinker*

Ich habe zB auch 5 Katzen und barfe diese zum Großteil, füttere sie also mit Rohfleisch und Knochen und auch zB Eintagsküken. Nicht, weil ich es so toll finde, sondern weil das die gesünderste Ernährung für sie ist und auch das, was einer artgerechten Ernährung am nächsten kommt.
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