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Das Sadasia
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und noch ne frage...

und noch ne frage...
ich hatte kürzlich eine invasion von fruchtfliegen/eintagsfliegen in meiner wohnung. normalerweise rette ich insekten mit meinem snappy, nur mit fruchtfliegen geht das schwer. ich fand das irgendwann unapetitlich und fing an die fliegen zu erschlagen. mach ich mit mücken auch wenn mal welche da sind.(kommt kaum vor weil ich überall insektenschutzgitter vor den fenstern habe) jetzt habe ich ein schlechtes gewissen und würde mich mal über eure meinung freuen. fängt hier tierquälerei an?? die kühe sagen:esst mehr katzen...die katzen sagen: esst mehr schweine...und die fruchtfliegen sagen:erschlagt mehr menschen??
mit meinem freund kann ich leider über sowas nicht reden, der hält mich für beknackt.
******_hb Mann
37 Beiträge
Wissenschaftlich gesehen, empfindet primitives Geschöpf wie eine Fruchtfliege keine Qualen. Schmerz wird erst im Cortex der Großhirnrinde als "bewusst" empfunden und im limbischen System emotional bestimmt. Da eine Fruchtfliege derlei Strukturen nicht vorweisen kann, empfindet sie demnach keinen Schmerz. Reaktionen auf die Umwelt sind mit Schmerz nicht Schmerzempfindungen nicht gleichzusetzen (sollte jemand dies beanstanden).

Außerdem heißt Veganismus und Vegetarismus nicht zwangsläufig, dass man keine Tiere töten kann oder sollte, sondern spricht sich nur gegen die Ausbeutung und Leid der Tiere aus. In einer Situation der Verteidigung ist es meines Erachtens nach sogar notwendig, entsprechende Schritte einzuleiten. Mücken z.B. hasse ich aus Prinzip und töte sie auch ohne Reue, schon allein, um meine körperliche Unversehrtheit zu gewährleisten.
Ich hatte jedoch eine ähnliche Invasion und habe dies so gelöst, dass ich ihnen jegliche Nahrungsgrundlage entzogen habe. Es ist zwar etwas nervig, sofort nach dem Kochen und Essen alles abzuspülen und Essensreste sofort wegzubringen, aber damit konnte ich dieser Plage Herr werden.
das hilft mir. ich weiss übrigens nicht wo die fliegen herkommen. ich bin ziemlich reinlich, schon durch meine zwei katzen räume ich ständig auf und lasse nix rumstehen nach dem essen. die fliegen kommen vielleicht durch obst in die wohnung. na egal, auf jeden fall danke für die antwort.
Außerdem heißt Veganismus und Vegetarismus nicht zwangsläufig, dass man keine Tiere töten kann oder sollte, sondern spricht sich nur gegen die Ausbeutung und Leid der Tiere aus. In einer Situation der Verteidigung ist es meines Erachtens nach sogar notwendig, entsprechende Schritte einzuleiten. Mücken z.B. hasse ich aus Prinzip und töte sie auch ohne Reue, schon allein, um meine körperliche Unversehrtheit zu gewährleisten.

Das ist eine Sichtweise - ich hätte da noch eine andere im Angebot: Für mich lebt der Veganismus von seinem Leitgedanken "Das Vermeidbare vermeiden" und das Erschlagen von Obstfliegen und Mücken, weil sie einen nerven oder stechen ist für mich definitiv vermeidbar.

Für mich stimmen da einfach die Relationen nicht. Nur weil mich eine Mücke sticht oder stechen könnte, bring ich doch kein Lebewesen um die Ecke. Wo hör ich denn dann irgendwann auf? Bei meiner Katze, die mich auch schon mal kratzt? Gegen Mücken helfen Moskitonetze und Fliegengitter und gegen Obstfliegen eine Küche mit häufig geleertem Biomüll etc.

Und ich habe derzeit einen Obstfliegengeschwader in der Küche, das Seinesgleichen sucht, weil ich mal mit dem Biomüll geschlampert hab und die Herzchen sich anscheinend wohl bei mir fühlen *g* Ja und? Irgendwann sind sie auch wieder weg. Zudem hab ich vier Jahre lang in ner Wohnung nah am Wasser gewohnt und weiß was ne Mückenplage ist. Zeitweise zählte ich nachts 17 Blutsauger auf der anderen Seite des Moskitonetzes. Nicht prickelnd, aber auf die Idee, sie deshalb zu erschlagen, wäre ich nicht gekommen. Ich würd mich nach Möglichkeit nur im Notfall über andere Lebewesen stellen, denn für mich persönlich bedeutet Veganismus Respekt vor jedem Lebewesen zu haben, egal wie hoch oder niedrig entwickelt. Ok, irgendwann muss ich bei den Milben im Bett dann auch kapitulieren, aber ich denke, ihr versteht, was ich meine *g*

Karneolonyx
*********Kiel Paar
194 Beiträge
Betreff:Obstfliegen
Was machst Du nen Kopp darüber?

Wenn du mit deinem Bike unterwegs bist, wirst Du dir sicher auch nicht die Frage stellen, ob es "fair" war, das all die Insekten an deinem Bike und an deinem Vizier kleben...

Oder etwa doch?
Stelle eine halbvolle Flasche Rotwein hin, dann haben sie wenigstens einen glückseligen Tod - wirkt sehr gut.
*****_nw Frau
679 Beiträge
@*********Kiel: Lest doch nochmal was Karneolonyx geschrieben hat. Ihr habt es offenbar nicht verstanden.
*********Kiel Paar
194 Beiträge
@ Zante
@*********Kiel: Lest doch nochmal was Karneolonyx geschrieben hat. Ihr habt es offenbar nicht verstanden.

Habe ich (männlicher Part unseres Profils) soeben noch mal getan.

Ändern mag das an meiner Meinung jedoch nichts.
Den Vergleich seine Katze zu erschlagen weil sie einen mal gekratzt hat, mit dem einer Mücke, die A ein Parasit und B mein Blut will kann ich bei besten Willen nicht nachvollziehen.

Auch ich/wir haben eine hohe Achtung vor jeglichem Leben ansich, aber man sollte die Kirche schon im Dorf lassen und sich und seine Umwelt realistisch betrachten.

Das die Obstfliegen dann ja auch "irgenwann mal wieder" weg sind, liegt ja schlicht daran das einfach verhungern, weil man das betreffende Obst entsorgt hat.

Soll ich dann aus Tierliebe vielleicht nen Apfel dalassen damit sie es gut haben? Tiere verhungern zu lassen ist ja immerhin auch nicht gerade nett.

Manch einer sollte sich bei allem Tieschutz und ethischer Betrachtung über das Recht auf Leben, sich mit dem Gedanken anfreunden das es ein hundertprozentiges umweltfreundliches sowie gerechtes Leben mit den Kreaturen seiner Umgebung nicht gibt.

Aus diesem Grunde bin ich auch Vegetarier und kein Vegetarier.

Keine Kreatur die lebt will sterben.
Das betrifft auch die Pflanzenwelt.

Dieses scheint die meisten Veganer aber wenig zu stören wenn sie genüsslich ihre "Nahrung" zu sich nehmen.

Gewöhnt euch dran.
Die Nahrung des einen ist der Tod eines anderen.
*****_nw Frau
679 Beiträge
Den Vergleich seine Katze zu erschlagen weil sie einen mal gekratzt hat, mit dem einer Mücke, die A ein Parasit und B mein Blut will kann ich bei besten Willen nicht nachvollziehen.

Da sind sie wieder, die Unterschiede. Warum ist eine Katze mehr wert? Warum muss man sie anders behandeln? Das sind nur fragen. Ich erschlage eine Mücke durchaus auch, versuche aber vorher sie zu fangen und rauszuwerfen. Erst wenn das nicht gelingt, muss sie dran glauben. Nun immerhin hat sie mich "angegriffen".

Was du offenbar aber immernoch nicht verstanden hast ist, dass es um den Versuch geht, Tiere zu schützen und zu respektieren wo immer es geht. Das heißt, dass man versucht genau dies so gut es eben geht umzusetzen, auch wenn es nie 100% perfekt sein kann. Aber nur weil das nicht geht, es lieber direkt sein lassen? Dann frage ich mich warum die Vegetarier bist. Lass es doch bleiben, ist eh nicht perfekt....

Keine Kreatur die lebt will sterben.
Das betrifft auch die Pflanzenwelt.

Dieses scheint die meisten Veganer aber wenig zu stören wenn sie genüsslich ihre "Nahrung" zu sich nehmen.

Wieviele Veganer kennst du? Offenbar keinen Einzigen. Oder du hast dich noch nie mit ihnen unterhalten.
Meinst du nicht auch, wenn man Leben jeglicher Art, also auch Pflanzen, respektieren möchte, dass es dann sinnvoll ist diese direkt zu essen? Stattdessen werden sie massenweise verfüttert.

Ist natürlich ne tolle Idee mal fix für 1kg Rindfleisch 10kg Getreide zu verfüttern und freut die Pflanzen sicher riesig, dass sie so verschwendet werden ironie off
Ich bin unrealistisch, weil ich nach Möglichkeit keine Unterschiede mache? *g* Ulkig. Statt dass mir mal einer vernünftige Gründe nennt, warum man Unterschiede machen sollte. Und zwar wirkliche Gründe und keine Ausreden zugunsten der eigenen Bequemlichkeit oder den fürchterlichen Qualen eines Mückenstichs. Btw, eine Mücke sticht nicht aus purer Bösartigkeit...

Schon mal was von Speziesismus gehört? Findet sich in der gleichen Ecke wie Rassismus und Sexismus und ist m. E. genauso unnötig wie diese beiden...

Der Fleischesser wird mir übrigens auch sagen, ich möge die Kirche im Dorf lassen, wenn ich ihm sage, dass doch nicht nur Streicheltiere (wie Hund und Katz) ein Recht auf Leben haben, sondern auch die "Nutztiere", die er verdrückt...

Btw, meine Obstfliegen scheinen durchaus auch wieder durch's offene Fenster zu entweichen, wenn's bei mir nix leckeres mehr gibt. Die Zahl der "Leichen" ist minimal *g*

Zum Pflanzenargument sag ich mal nix (Zante hat ja schon einen passenden Vergleich gezogen), von irgendwas muss ich dann egoistischerweise ja dann doch leben. Aber auch hier gilt wieder das Leidvermeidungs/-verminderungsprinzip.

Karneolonyx
Danke
euren meinungsaustausch finde ich interessant und lehrreich.
mir geht es um die grenze! das argument mit dem moped fahren zum beispiel. auch öffentliche verkehrsmittel töten insekten.mit sicherheit mehr als fahrradfahrer. wo ist da die realistische grenze des vermeidbaren und wo ist die grenze des erhaltenswerten lebewesens? milben im bett sind da die grenzen?? insekten die bei der obsternte getötet werden, junge rehe die bei der kornernte getötet werden? also kein korn mehr ab jetzt? keine mähdrescher keine toten rehkitzen!!??

migo
Hi Migo,

ich denke, diese Grenze muss jeder für sich selbst finden - allerdings wäre es auch wünschenswert, diese dann immer wieder zu überprüfen, ob sie sich nicht noch ein Stück weit ausweiten lässt. So wie man vielleicht auch den Weg vom Fleischesser zum Veganer geht und das selten an einem Tag. Hauptsache, man verliert das Ziel, das Vermeidbare zu vermeiden, nie aus den Augen und schafft bzw. erhält sich das Bewusstsein für solche Dinge.

Bei der Kornernte gibt es z.B. auch Möglichkeiten, den Tod von Rehkitzen zu vermeiden, indem die Bauern z.B. von innen nach außen mähen und den Tieren so Fluchtmöglichkeiten lassen. Manchmal wird auch ein Tag vorher das Kornfeld abgesucht und über Nacht Radios und flackernde Lichter auf den Feldern hinterlassen, damit die Tiere, das Feld verlassen. Nur, vielen Bauern ist das zu aufwendig... *snief*

Es gibt oft Alternativmöglichkeiten, die anderen Lebewesen nicht schaden - wir müssen nur die Mühe auf uns nehmen, sie zu suchen...

Karneolonyx
*****_nw Frau
679 Beiträge
Es gibt oft Alternativmöglichkeiten, die anderen Lebewesen nicht schaden - wir müssen nur die Mühe auf uns nehmen, sie zu suchen...

So ist es. Aber es ist eben auch Arbeit und viele dazu vielleicht zu faul. Schade.
danke
ich freu mich immer über geistige anregungen, ich will ja nicht stehen bleiben. du hast schon recht, das ist eine entwicklung und geht nicht von heut auf morgen. aber wenn man erstmal anfängt darüber nachzudenken (und anregungen von aussen bekommt) stellt man sich plötzlich fragen die einen früher nie interessiert haben.

Lg

Migo
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