super und rührend... und wird wohl doch nichts bewirken...
Meiner Meinung nach wird der Artikel definitiv etwas bewirken, weil er offensichtlich gelesen wird. (Dazu kann man selbst auch beitragen indem man ihn bei Facebook postet etc.)
Selbst wenn durch den Artikel nur 15 Vegetarier sich für Veganismus entscheiden oder auch nur 100 Leute mit bekannten einmal kurz über das Thema reden, dann hat der Artikel schon etwas bewirkt. Wichtig ist doch nicht aufzugeben bei dem Versuch zu sensibilisieren. Ich missioniere niemanden und manchmal will ich auch garnicht über Veganismus sprechen und wer mich kennen lernt erfährt erst von meinem Veganismus wenns mal um was essbares geht. Und auch da sage ich nicht direkt "Nein, ich ess kein Knoppers weil ich Veganerin bin.".
Der Artikel hat sogar mir geholfen mich mal wieder mit meinem Veganismus richtig heimelig zu fühlen. Denn richtig leicht ist es für mich spätestens dann nicht mehr, wenn ich im Job bin (Gastgewerbe). Ich bekomme sogar in meiner Ausbildung noch eingebläut, dass alle tierischen Produkte so wichtig für den Körper sind. Das die Tierhaltung und Schlachtung so großartig kontrolliert wird. Und wenn man ein ganz toller Verbraucher ist, dann kauft man ein zertifiziertes Tierprodukt. Da wird nochmal dick zum Konsum aufgerufen. Schön auch, dass in diesen Unterrichtsstunden plötzlich alle Anwesenden (zu 90% Leute zwischen 20 und 25 im Singlehaushalt die sich durch Minijobs über Wasser halten weil die Ausbildung unentgeldlich ist) NATÜRLICH nur beim regionalen Metzger oder noch besser nur ganz streng kontrolliertes Biofleisch kaufen. Und die Billigmilch kauft natürlich auch niemand.
Ein einziges mal outete sich jemand, dass er Eier aus Käfighaltung garnicht schlimm fände. Schließlich würde es den Tieren so super gehen, weil die Kontrollen top wären, weil die Technologie so top wäre. Die Tiere müssen ja nichts anderes tun als Eier zu legen. Und im Käfig würden sie immerhin nicht von Artgenossen attackiert werden. Völlig beneidenswerd, ich fand er solle sich eine Kloake implantieren lassen und mit dem Huhn tauschen. Bei dem Gedanken an das Gespräch könnte ich heute noch ausflippen, weil 29 Leute lieber die Meinung akzeptiert haben, dass es Hühnern in Käfighaltung gut ginge als die Meinung, dass Käfighaltung grausam und für ein empfindsames Lebewesen unzumutbar ist. Und das alles sind Leute die in der Gastro arbeiten werden, die Lebensmittel in riesigen Mengen bestellen werden, die in Betrieben arbeiten werden in die immer und immer neue Azubis kommen.
Trotzdem macht meiner Meinung nach eine einzige Person einen Unterschied. Würde ich nicht so denken, dann wäre ich genauso abgestumpft und würde diese Dinge genauso verdrängen wie alle Anderen.
Täglich schwirren in unserem Kopf rund 600.000 Gedanken umher und nur 3.000 davon haben wir nicht schonmal am selben Tag oder am Vortag gedacht. Jeder Tag ist der Tag, an dem es Zeit ist die Gedanken zu befreien und neuen Gedanken nachzugehen, das tun wir viel zu selten.
Früher dachte ich immer: Veganer, dass sind diese durchgeknallten Studenten mit Dreadlocks, die buddhistisch drauf sind und von der Welt keine Ahnung haben. Für mich waren das richtig abgefuckte "Romantiker", die freiwillig widerlichen, langweiligen Scheiß essen. Und ich sehe es auch bei Leuten, die ich kennen lerne und vie von meinem Veganismus erfahren. Die bekommen lange Zeit nicht ihr Bild von einer Veganerin und ihr Bild von mir zusammen. Und das macht mich stolz, weil ich durch diese Verblüffung vielleicht eine kleine Einprägung erreichen kann.
Ohne die Hoffnung auf Veränderungen in den Köpfen der Menschen hätte ich auch keine Hoffnung mehr, was Veganismus angeht. Diesbezüglich bin ich eine "Romantikerin" aber die wie und was wir denken verändert so viele Dinge (Stichwort: Selbsterfüllende Prophezeiung). Und wenn es nur mich verändert oder meine Lebensqualität verbessert indem ich Erfüllung finde, dann genügt mir dieser Grund um weiterhin zuversichtlich zu sein.