Für mich ist die vegane Lebensweise EIN, wenn auch nicht alleiniger, Ausdruck meiner Weltsicht - ein weiterer, folgerichtiger Schritt auf meinem Weg...
Ich antworte mal mit, weil ich vieles so sehe wie sweetlena oder schwarzekatze
Eine Lebensweise und grade die vegane umschließt aber schon sehr viel. Vom Kochen über Kosmetik über Waschmittel über Klamotten über Wohnungseinrichtung (Leder, Daunen) über ggf. sogar Freizeitgestaltung (Zoo, Zirkus, Pferdehöfe...).
WÜNSCHEN kann Mensch viel... Aber einen Menschen auf Grund EINER einzigen Eigenschaft/Vorliebe gleich VÖLLIG abzulehnen, halte ich für ziemlich überzogen und auch... unpraktikabel. Es sei denn, man lebt lieber ganz ohne soziale Kontakte
Naja, zum einen ist eine vegane Lebensweise keine Eigenschaft, sondern für mich eine sehr grundlegende Einstellung, zum anderen hat man nicht plötzlich keinerlei sozialen Kontakte deshalb mehr. Ich kann auch mit Fleischessern, organisiere einen Treff hier vor Ort für Vegetarier und Veganer und habe überwiegend fleischessende Kollegen. Manche mag ich, manche nicht. Aber in meinen Freundeskreis und mein Liebesleben werden es halt nur Veggies schaffen. Das ist eins meiner persönlichen Kriterien und seien wir mal ehrlich, es gibt weitaus "banalere" Gründe bei der Partner- und Freundeswahl wie unterschiedliche Interessen oder Charaktere (Partymaus und Sofakartoffel). Da regt sich lustigerweise keiner drüber auf.
Dann frage ich mal konkret nach: Was ist mit Deinen Familienangehörigen? Sind die nun alle vegan oder hast Du den Kontakt zu ihnen (auch) abgebrochen?
Ähm, also Familie kann man sich ja nun nicht aussuchen, oder? Ich hab zumindest das Glück, dass meine veganinteressiert und sehr offen dafür sind. Wir wohnen aber auch nicht wirklich nah beieinander, sonst gäbe es wohl öfter mal Konflikte. Grade bei Menschen, die mir nahe stehen, finde ich tierleidverursachendes Verhalten sehr schwer zu ertragen.
Da Du wahrscheinlich nicht als Veganerin auf die Welt gekommen bist: Hast Du alte Freundschaften (aus der Zeit "davor") abgebrochen oder hast Du alle Deinen "alten" Freunde überzeugt/missioniert?
Es ist tatsächlich eine Freundschaft u. a. daran zerbrochen, weil ich keine Lust mehr hatte, mir beim Essen blöde Sprüche anzuhören. Das war aber dann grundsätzlich ein Problem von mangelndem Respekt. Meine anderen fleischessenden Freundschaften wohnen nicht vor Ort, weswegen die Freundschaft eher eine Bekanntschaft geworden ist, akzeptieren aber meine Lebensweise. Ansonsten wirst Du in meinem Freundeskreis tatsächlich nur Veggies finden und das nicht wenige. Man kann auch als konsequenter Veggie ein soziales Wesen sein...
Hast Du eine Beziehung abgebrochen allein auf Grund der Tatsache, dass der Partner (oder die Partnerin) nicht vegan gelebt hat?
Ich hatte immer nur veg. Partner und deshalb nie dieses "Problem".
Meine Tochter z.B. ist eine überzeugte Fleischesserin, daran kann auch "Earthling" nichts ändern. Soll ich sie bzw. würdest DU DEINE nun "verstoßen"?
Sorry, ich habe keine Kinder, möchte (aus anderen Gründen) nicht unbedingt welche und kann mich da deshalb leider nicht reinversetzen. Da ich das Zwinkern wohl gesehen habe, nehme ich Deine Frage nicht ganz so ernst. Die Liebe zwischen Eltern und Kind ist ja noch mal eine ganz besondere und kann wohl einiges ertragen
Für mich bedeutet "Respektieren" nicht, NICHT zu hinterfragen.
Hinterfragen ist okay, dafür sind wir hier. "Heiliger Krieg" und "Dogmatismus" sind aber für mich Vorurteile bzw. Verurteilungen. Da ist mir dann nicht mehr sehr nach diskutieren.
Wenn Du in meinem Profil gelesen hättest, wärest Du auf die Worte: "das andere anders sein lassen können" gestoßen - die zu MEINEM Wertesystem gehören.
Sorry, ich lese leider nicht jedes Profil meiner Diskussionspartner. Wenn dem so ist, schön. Ich würde das nur dann unterschreiben, wenn es halt keinem Lebewesen (ob Mensch oder Tier) schadet. Da hört meine persönliche Toleranz leider auf.
Nach Deinem, so vermute ich mal, sind die Fleischesser die (ganz) bösen und die (reinen) Veganer die ganz guten.Oder noch besser: die überzeugten Tierrechtler, die es konsequent (nicht wahr?) ablehnen, Tiere überhaupt zu besitzen.
Auch wenn's in Anführungszeichen steht, lehne ich für mich diese Einteilung (gut/böse) ab.
Was Haustierhaltung, Tierrechte an sich und veganes Katzen- und Hundefutter angeht: Das würde diesen Thread sprengen
Nur so viel: Ich bin auch da anderer Meinung als Du
Ich denke, wer etwas vorlebt, kann anderen ein Beispiel und Vorbild sein, kann zu Veränderungen im Denken anregen - Ausgrenzung erzeugt lediglich Unfrieden, Feindbilder und im schlimmsten Fall Hass. "Negative" Gefühle und Motivationen bringen selten "positive" Ergebnisse.
Weißt Du, ich mache Tierrechtsarbeit, Infostände, gute Miene zu dämlich-bösen Kommentaren fleischfressender (ja, genau so gemeint) Kollegen, diskutiere und halte meine Klappe, wenn ich meine, es bringt nix, lebe vor, bin möglichst positiv, obwohl sich einige Bilder (z. B. von Earthlings) in meinem Hirn eingebrannt haben, ABER: um das alles zu können, brauche ich Ruhe und Kraft aus meinem Freundeskreis und von meinem Partner. Hier will ich das alles ums Verrecken nicht und wer das als Ausgrenzung empfindet - nun, ich setze halt Grenzen, wie andere Menschen auch, um mich persönlich zu schützen.