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Kind und Grosseltern

Kind und Grosseltern
Hallo,
ich bin Neu-Veganer (seit Dienstag) und möchte aus ethischen und aus ernährungs- bez. gesundheitstechnischen Gründen auf tierische Produkte aller Art verzichten.
Nebenbei habe ich noch ein 2jährigen Sohn. Ob er meine Ethik teilt ist noch unklar, aber er findet Kühe und Schweine (lebendig) toll ;)))
Aus gesundheitlichen Gründen will ich ihn trotzdem vegan ernähren. Sein Papa ist Pescetarier und akzeptiert es (solange er bei ihm das Essen kann was er ihm geben will). Dann hat er noch einen Tagesmutter, die sehr gemüselastig, aber nicht vegetarisch kocht und bei der er auch noch die nächsten 4 Monate essen wird- auch Fleisch.

Jetzt habe ich gestern meinen Entschluss an meine Eltern weitergegeben. Leider musste ich es rausplatzen, weil meine Mutter im Begriff war mir heiße Schokolade in die Tasse zu giessen und der Tisch mit Kuchen voll stand.

Das Drama war Riesengross. Mein Vater hält alles für Schwachsinn, mich für eine kranke Extremistin und prophezeit schlimmste Mangelerscheinungen bei meinem Sohn.

Es ging soweit das ich aufgestanden und gegangen bin.
Wer kennt das auch? Wie geht ihr damit um?

Lasst ihr eure Kinder bei Grosseltern etc auch Fleisch 6 Co. essen?
Ich bin
zweifache Großmutter, meine Tochter ist auch Vegetarierin. Bei mir gibt es natürlich kein Fleisch.

Die Eltern des Kindsvaters leben sehr fleischlastig und hatten zu Anfang auch Mühe anzuerkennen, dass meine Tochter nicht wollte, dass die Kinder Fleisch essen. Meine Tochter war auch nicht sicher, ob in ihrer Abwesenheit nicht doch Fleisch gegeben wurde... mittlerweile ist ihr Sohn 5 und besteht von sich aus darauf, kein Fleisch zu essen. Die Kleine ist ohne meine Tochter eh nicht bei diesen Großeltern, deshalb besteht da keine "Gefahr".

Mal abgesehen von ethischen Argumenten wird es dem Jungen nicht geschadet haben, wenn sie ihn dann doch mal "ausgetrixt" haben sollten. Auch auf die Gefahr hin, nun als inkonsequent oder sogar als Tierquälerin da zu stehen, das Verhältnis zu den Großeltern hatte hier Vorrang und ich kann das gut verstehen.

Nichtsdestotrotz finde ich es natürlich richtig und wichtig, den eigenen Standpunkt klar zu machen und natürlich auch, dass dieser Anerkennung findet.
Schade, wenn Menschen sich dermassen quer stellen.

Liebe Grüße Wings
Hallo Alice

Ich finde Deine Entscheidung gut und kann verstehen wie es Dir gerade geht.
Bei mir ist diese Phase nun bald ein Jahr her. Zum Glück hatte ich mich mit wenig offener Ablehnung auseinander zu setzen und ich wünsche Dir sehr viel Kraft und Mut für den weiteren Umgang mit Deinen Eltern.

Meine Kinder sind 10, 4 und 1 und was sie angeht habe ich durchaus ambivalente Gefühle.
Von Anfang an habe ich gesagt das sie es selbst entscheiden können, wenn sie woanders sind, aber eigentlich ist meine Abneigung das sie "normal" essen immer weiter gewachsen. Dabei ist mir aber auch aufgefallen das auch dort der Kosum der Kinder zurückgeht und das Augenmerk nicht mehr darauf ist, solange genug vegane Alternativen da sind.

Ich denke die Kinder müssen irgendwann selbst entscheiden wie sie leben, wenn ich sie zwinge gibt es nur Gegenwehr. Das heißt aber nicht das ich sie zuHause oder beim einkaufen gewähren lasse. Ich kommuniziere ganz klar meine Meinung, kaufe keine Tierprodukte weil ich dieses System nicht unterstütze.
Das Schwierige für mich ist das ich meinen Kindern nicht ihre heilen Bauenhoffantasien nehmen möchte. Jetzt noch nicht. Daher muss ich ein Stück weit akzeptieren das für sie ein Joghurt eben nur ein Joghurt ist und für sie nicht für unendliches Kuhleid steht.

Ab und an hat auch mein Mann nochmal Milchprodukte gekauft aber auch das ist immer seltener geworden, weil er nämlich jetzt bewußt merkt wie schlecht es ihm jahrelang nach dem Konsum gegangen ist.

Spannenderweise fiel mir zufällig beim einkaufen im Bioladen am Tag nach meiner Entscheidungz zum Veganismus das Buch "Mami ist das vegan?" von Jumana Mattukat in die Hände. Sie schilder da genau die Situation wie es ist vegan zu werden mit Familie und wie es ihr erging. Das hat mir geholfen, mich damit nicht allein zu fühlen.

Wenn Du irgendwelche Fragen hast, bin ich gern für Dich da *g*
Die Fleischindustrie hat den Verbrauchern jahrelang eingehämmert, dass Fleisch ein Stück Lebenskraft ist, und Milch müde Männer munter macht.

Wen wundert es, wenn diese Generation Probleme mit anderen Ernährungsweisen hat?

Den Fleischverweigerern bleibt nur beharrlich zu bleiben, geduldig sein, und zur Not einfach aufstehen und gehen.
Toleranz ist hier gefragt.

Das "Gegenargument" Mangelerscheinung sind ja ein Ausdruck von Sorge, vielleicht auch Unwissenheit. Und es kann auch bei Fleischessern zu Mangelerscheinungen kommen:
wenn sie zu viel Fleisch essen, zu wenig Gemüse usw.

Was vielleicht hilft ist sich zu den unterschiedlichsten Argumenten für eine vegane Ernährung zu informieren.
Wer gute Argumente hat steht so schnell nicht mit dem Rücken an der Wand.

Alles Gute!
******ang Mann
48 Beiträge
da musste ich sofort an dieses Video denken *g*

danke für eure lieben Antworten!
Ich finde es auch nicht schlimm, wenn er später zu einem Kindergeburtstag geht und dort von dem Kuchen isst. (Der Gedanke ihm das zu verbieten erscheint mir auch extrem überzogen.. Ausgrenzung lässt grüßen)
Oder bei Papa oder Oma dann doch mal eine Kugel Eis bekommt.
Aber zuhause (bei mir) wird es solche Dinge nicht geben. Wie der kleine Luiz zeigt verstehen Kinder das schon sehr früh.

Bei normalen "ich verstehe dich nicht" Reaktionen von Freunden habe ich den Spruch gebracht: Du findest Milch einer fremden Frau widerlich, trinkst aber die zusammengemischte von zig Kühen...warum?"
...um dann den Bogen zu schlagen: "weil es eben so ist" Sachen zu hinterleuchten.

An den Punkt bin ich bei seinen Grosseltern nicht mal gekommen. Aber das ist wohl eher ein allgemeines Charakterproblem sich auf "andere Meinungen" einzulassen, als das es explizit um Vegan ging.

Jedenfalls schön, dass es noch andere "perverse & extreme" Menschen wie mich gibt *zwinker*
*****e_3 Frau
2.065 Beiträge
Ich kenne das Problem auch.
Ich selbst esse seit gut 12 Jahren kein Fleisch, lebe aber nicht vegan.
Ich habe 3 Kinder (heute 20, 18 und 12) und Oma und Opa wohnen hier Garten an Garten.

In den Augen meiner Eltern sind gleich deren beide Kinder (also auch mein Bruder, der ebenfalls kein Fleisch ist und das noch länger, als ich) im Punkt Ernährung "verrückt". Verständnis = Null!

Mein Vater behauptet (obwohl er selbst krank ist, was die Ärzte auch auf seinen hohen Fleischkonsum zurück führen!), dass Kinder "einen Magel" erleiden, wenn sie kein Fleisch essen.
Meine beiden Söhne essen sehr gerne Fleisch und ich will das auch nicht verbieten.
Schlimm finde ich nur, dass mein Vater immer predigt, dass die Kinder "Fleisch brauchen" und meinem Jüngsten glaubt, Gutes zu tun, wenn er ihm mal "was Ordentliches" auf den Teller packt... Gruselig!

Besonders nervig ist es aber für meine Tochter, die seit vielen Jahren vegetarisch lebt. SIE ist ganz besonders bewusst, was die Ernährung betrifft, isst überwiegend Gemüse und VIEL Rohkost.
Kommt mein Vater zu Besuch, lästert er immer. Das nervt meine Tochter (verständlicherweise!) so sehr, dass sie Kontakt beim Essen zu ihrem Großvater meidet.

Ich habe immer mit meinen Kindern diskutiert und in Gesprächen meinen Standpunkt deutlich gemacht.
Entscheiden müssen sie dann selbst.

Warum können die Eltern oder andere Fleischesser nicht einfach akzeptieren? Ich lasse sie ja auch ihre Leichen verspeisen und kaufe sogar Fleisch, wenn ich sie einlade...
es ist wohl ein Generationen- und/ oder Aufgeschlossen sein Problem.
Ich war noch nie der Fleischesser und habe mich immer vor allem geekelt was irgendwie klar gemacht hat, dass es sich um ein Lebewesen handelt (Adern, Fett, Sehnen, Knochen): Mein Vater hat immer gemotzt, dass ich das Fleisch "seziere"
Ich glaube nicht, dass ich es jemals vermissen werde.
Bei Käse sieht es anders aus.. ich liebe Käse! zum überbacken, zum naschen, zum Rotwein.. aber Milchprduktion= Kälbchen/Kuh Problemaktik. Ich habe einen kleinen Sohn, der Gedanke das jemand.. aber lassen wir das. es ist zu widerlich und krank. ...und lässt mich alle Lust auf Käse vergessen..
Es ist allerdings schon schwierig als so frisch erwachter nicht auf "heilige Mission" zu gehen und jeden zu versuchen wachzurütteln.

und ja man braucht "Fleisch" und Fische empfinden keine Schmerzen und Bio sind alles glückliche Tiere, die dem Metzger freudig ins Messer springen...und die Käsekühe grasen in Österreich auf der Alm..
Ach was ein schönes Bild.

@****ie.. aber das deine Eltern es nach 12 Jahren noch nicht ernst nehmen finde ich ja sehr traurig.. Meine halten es auch nur für eine "extreme, idiotische Phase"
Hut ab vor deiner Tochter, das nenne ich Konsequenz! Wir können eine Menge von Kindern lernen *g*
*******rlin Frau
105 Beiträge
Versuche doch mit deinen Mitmenschen/ Eltern/ Großeltern ganz sachlich über das Thema Ernährung/ Gesundheit/ Massentierhaltung/ Hormone/ Klimaschutz etc. zu reden.

Vielleicht schaut ihr mal zusammen einen Film oder eine Doku zu dem Thema. Einerseits könntet ihr danach zu dem Thema reden, andererseits gibt es dann eine sachliche Meinung von Außen und nicht von dir persönlich zu dem Thema.

Schau mal:
Vegetarier/Veganer: Bücher / Zeitschriften / Videos

Ich denke, sie brauchen einfach Zeit und viele Informationen. Das heißt nicht, dass sie sich dann so ernähren wie du. Wichtig ist, dass sie so eine Entscheidung verstehen. *essen*

Du kannst auch mal für sich kochen, damit sie merken, dass es gar nicht "so schlimm" ist *g*

Alles Gute!
*******rlin Frau
105 Beiträge
schau dir mit deinen Großeltern/ Eltern das total sachl. Video an.



You Tube: "Warum vegan ernähren?"
Das ist ja das Problem, insbesondere mein Vater sieht es als persönlichen Angriff auf sein Steak und hat nicht mal den Hauch von Interesse zu erfahren warum ich mich dafür entscheiden könnte, im Gegenteil. Er hält es für total überdreht und bescheuert. Tiere sind da um gegessen zu werden, zumindest die Sorten die hier dafür gezüchtet werden. Basta.
Und meine Mutter meinte direkt, dass ich doch wenigstens Käse aus Österreich essen könnte, da dort die Kühe noch den ganzen Tag auf der Alm stehen.

Was soll man da noch sagen?!
*******rlin Frau
105 Beiträge
Aufklärung, Informationen, Filme etc.

Jede/r springt auf ein anderes Argument an. Bei manchen "zieht" die Hormonschleuder, andere sehen den enromen Trinkwasserverbrauch (für Fleisch oder Kuhmilch), andere bekommen weiche Knie wegen der Tierquälerei…

Letztendlich kannst du niemanden ändern, nur vorleben. *g*

Ich würde allerdings auch sagen: "Mein Kind isst (bei euch) das und das nicht, ansonsten bleibt es oder nur in meiner Anwesenheit". Keine Ahnung. *nixweiss*
*****tes Mann
187 Beiträge
aufpassen
Möglichst aufpassen eben, daß Kinder nicht in Loyalitätskonflikte kommen zwischen den verschiedenen Parteien. Kinder wollen und dürfen sich es ja mit keinem der Beteiligten verscherzen.

Oft werden Konflikte zwischen Erwachsenen im Endeffekt auf dem Rücken der Kinder ausgetragen.

Vielfach merken die Erwachsenen das nicht einmal, weil sie zu sehr auf die eigene Thematik fokussiert sind. Und Kinder manchmal auch sehr gut verbergen wie sie darunter leiden nicht beiden Bezugspersonen gerecht werden zu können.
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