Täglich ein bisschen "Andersein"
Zeit finden, Raum schaffen.
Auch Genießen und Entspannen wollen geplant sein. Zumindest ist es hilfreich, sich vorher zu überlegen, was man will. Ferien machen und viel erleben? Ein bisschen zur Ruhe kommen, faulenzen, ausruhen? Sich ab und an Zeit nehmen, um über das Gewesene zu reflektieren und das Neue vorzubereiten?
Wenn Sie klären, was Ihnen wichtig ist, ist die Chance größer, dass Sie auch tatsächlich dazu kommen. Sie wollen auftanken – dann brauchen Sie Leerräume und müssen vielleicht den einen oder anderen Termin absagen und dürfen sich insgesamt nicht zu viel vornehmen.
Wann ist »Ihre Zeit«?
Vor allem, wenn Sie etwas zur Ruhe kommen und über Ihr Leben reflektieren möchten, ist es gut, sich dafür vorab Zeiten zu überlegen. Sie könnten sich vornehmen, sich jeden Morgen oder jeden Abend für zehn Minuten oder eine halbe Stunde aus dem Alltags - geschehen herauszunehmen: Zeit für Sie selbst. Zum Meditieren, Orakeln, Nachdenken – was auch immer Sie möchten.
Oder Sie verabreden sich für zwei oder drei Abende komplett mit sich selbst, an denen Sie sich ganz bewusst fragen, was Sie sich vom nächsten Jahr wünschen, was für Sie ansteht. Das können Sie auch sehr gut gemeinsam mit Ihrem Partner oder einer Freundin tun.
Kraftorte
Besondere Zeit, besonderer Ort. Sie könnten sich für die Phase der Rauhnächte auch einen Kraftplatz wählen. Vielleicht ein Fleckchen im Park oder eine bestimmte Stelle in einer Kirche oder im Gelände eines historischen Gebäudes wie eines Schlosses. Suchen Sie sich etwas aus, das Ihnen richtig gut gefällt und nicht zu weit von Ihrem Zuhause entfernt ist, sodass Sie es regelmäßig aufsuchen können.
Zu diesem Platz gehen Sie dann ab und zu, um sich einfach nur wohlzufühlen. Sie verinnerlichen die Energie, die Ihnen dort guttut, entspannen sich und lauschen darauf, ob Ihnen der allmählich vertrautere Platz etwas »zuraunen« oder ob Ihnen Ihr eigenes Inneres etwas mitteilen möchte. Sie können sogar gleich mit der Frage dorthin gehen:
Was ist das Thema der heutigen Rauhnacht und des entsprechenden Monats im kommenden Jahr für mich? Worum geht es? Was ist wichtig? Notieren Sie sich Ihre Antwort in ein Tagebuch – ein Wort, ein Bild, eine Stimmung. Selbst wenn Sie sie nicht gleich verstehen: Wenn der zugehörige Monat da ist, kann es spannend und hilfreich sein, dort noch mal nachzulesen.
Auch in Ihrer Wohnung kann Ihr »Kraftort« liegen. Vielleicht eine Wohlfühlecke im Wohnzimmer, der Lieblingssessel oder die Badewanne. Laden Sie diese Plätze so richtig auf mit positiver Energie, gestalten Sie sie hübsch – und genießen Sie es, wenn Sie sich dort gemütlich niederlassen, um »zu sich zu kommen«.
Räuchern – alte Rauhnächtetradition.
Der Begriff »Rauhnacht« hat unter anderem mit »Rauch« zu tun, dem Rauch, mit dem man böse Geister vertreiben und freundliche einladen kann. Seit alters räuchert man in dieser Zeit die Stuben und Ställe mit wohlriechenden Kräutern und Harzen. Auch andere Kulturen wie die hinduistische oder der Schamanismus kennen dieses Räuchern. Und heutzutage entdecken es viele moderne Menschen wieder für sich. Es macht einfach Freude, tut gut – und es wirkt.
Sie können Salbei nutzen wie die indianischen Schamanen, Beifuß oder Wacholder – diese Kräuter reinigen den Raum und das eigene Energiefeld. Mit Weihrauch, Zeder oder Styrax öffnen Sie sich für die geistigen Sphären. Und Koriander, Kiefer oder Rose entspannen und sorgen für eine ausbalancierte, positive Stimmung.
Kraftvolle Begleiter
Zwischen den Jahren sind wir meist mit unseren Familien vereint, laden Freunde ein, wir treffen einfach die Menschen, die uns etwas bedeuten. Mit ihnen gemeinsam feiern wir, entspannen wir, tauschen wir uns darüber aus, wie wir unser Leben gerade empfinden und was wir uns für die Zukunft wünschen.
Sehr schön ist es, sich darüber hinaus eine Begleitung anderer Art für die Rauhnächte zu suchen: Wesen aus der geistigen Welt stehen dafür sehr gern zur Verfügung, oder aber Sie gestalten sich einen Kraftgegenstand, der mit Ihnen ist und Sie stärkt.
Krafttiere, Lehrer, Engel …
Wer sich ein wenig mit dem Schamanischen auskennt, kann sich während der besonderen Zeit der Rauhnächte von einem Krafttier oder einem geistigen Lehrer begleiten lassen. Dann wäre beispielsweise der 21. Dezember der perfekte Tag, um auf einer schamanischen Reise darum zu bitten, dass sich Ihnen der entsprechende Helfer zeigen möge. Vielleicht wissen Sie aber auch von vornherein, wer dies sein kann, weil Sie seine Bereitschaft spüren.
Auch einen Engel wie Ihren Schutzengel oder ein anderes geistiges Wesen, dem Sie vertrauen, können Sie bitten, Sie speziell während dieser zwölf Tage und Nächte zu begleiten. Sie könnten dann täglich für ein paar Minuten in die Verbindung zu diesem Wesen gehen, seine Energie genießen, sich in anstehenden Fragen beraten oder sich heilsame Impulse geben lassen.
Kraftgegenstände
Auch Objekte können die Rolle eines kraftvollen Begleiters sehr gut erfüllen. Vielleicht haben Sie Schmuck oder einen Halbedelstein, den Sie besonders mögen und mit dem Sie gut vertraut sind. Sie können aber auch einen Kieselstein von einem Spaziergang mitbringen, einen Tannenzapfen oder einen Stock. Diese Objekte können Sie zu Hause bemalen – nach Lust und Laune. Oder Sie schließen zuvor die Augen und fragen in Ihr Inneres hinein: Welches Symbol gibt mir während der Rauhnächte Kraft? Warten Sie ab, was Sie wahrnehmen – ein Bild vielleicht, ein Wort, eine Idee. Bringen Sie das mit Farben auf den Stein oder den Stock. Sie müssen dabei keine künstlerische Höchstleistung vollbringen. Es geht einfach darum, dass dieses Artefakt für Sie persönlich eine spezielle Bedeutung und eine wohltuende Energie erhält.
Während der Rauhnächte geben Sie dann in Ihr Kraftobjekt alle gute Energie hinein, die Sie spüren. Wann immer Sie sich glücklich, erfüllt, dankbar, beseelt fühlen, nehmen Sie den Stein oder Stock, das Schmuckstück oder die kleine Engelfigur an sich und lassen durch Ihre Hände das positive Gefühl dort hineinfließen. Sie können es auch hineinhauchen oder über Ihr Herz hineinströmen lassen. Nach und nach lädt sich dieser kleine Talisman dann mit guten Schwingungen auf, die Sie noch lange über die Rauhnächte hinaus begleiten können.
Ein besonderes Geschenk der Kraft
Wenn es in Ihrem Umfeld gerade jemanden gibt, dem es nicht gut geht, können Sie ihm oder ihr einen solchen Kraftgegenstand am Ende der Rauhnächte auch schenken. Vielleicht geben Sie Ihren eigenen weiter, oder Sie bemalen gleich anfangs einen Stein mit einem Symbol der Heilung speziell für eine gute Freundin, mit einem Bild des Trostes für einen einsamen Verwandten oder einem stilisierten Krafttier für eine Kollegin, die Sie mutlos und erschöpft erleben.
Altes ziehen lassen
Zur Ruhe kommen und sich wirklich auf eine andere, gemächlichere und vielleicht sogar heilsame Schwingung einzulassen, das fällt gerade jenen Menschen nicht so leicht, die im Alltag häufig »unter Strom« stehen. Sie brauchen dann erst einmal eine ordentliche Wanderung oder eine richtig gute Komödie von der DVD, um Spannungen loszulassen und das Leben wieder sinnlich wahrnehmen und genießen zu können.
Wenn Ihnen das bekannt vorkommt: Nutzen Sie, was immer Ihnen (und Ihrem Umfeld) wirklich guttut. Tanzen Sie, kochen Sie, toben Sie mit Ihren Kindern durch die Wohnung, lachen Sie, werfen Sie den Ballast bei einem Handballspiel mit Freunden von sich. Erst wenn Sie halbwegs entspannt sind, können Sie tatsächlich auftanken und »sich besinnen«.
Ordnung schaffen
Wenn der Jahreswechsel ansteht, brauchen wir meist keine mahnenden Hinweise von Frau Holle, dass wir in unserem Leben noch etwas aufräumen sollten. Wir tun es gern, um Altlasten loszuwerden und dem Neuen einen würdigen Start zu geben. Vielleicht bringen wir noch eine Fuhre Verbrauchtes zum Wertstoffhof, sammeln eine Kiste Dinge für den nächsten Flohmarkt zusammen oder schreiben in unser Tagebuch all das als Erinnerung auf, was im zu Ende gehenden Jahr schön und gelungen war. Wir finden einen Abschluss.
Ein kleines Ritual zum Jahresabschluss
Manchmal liegen uns noch emotionale Lasten auf der Seele – ein noch nicht ganz beigelegter Streit, eine unschöne Erfahrung mit Freunden oder in der Familie oder eine Dysbalance am Arbeitsplatz. Solche Themen lassen sich mit einem Ritual ausgleichen. Sie können es an einigen Rauhnächteabenden in Abwandlungen wiederholen. Es muss dabei überhaupt nicht lange dauern und kann dennoch sehr tief wirken.
Sie setzen sich in Ruhe hin und nehmen ganz bewusst Verbindung zum Göttlichen auf, wie immer es sich für Sie erspüren lässt. Stellen Sie sich vor, dass ein göttlicher Funke zu Ihnen herabsteigt – und wenn er in Sie hinein- und durch Sie hindurchgegangen ist, entzünden Sie eine Kerze. Betrachten Sie sie. Spüren Sie dabei, dass es auch in Ihrem Inneren ein Licht gibt, Ihr Lebenslicht, der göttliche Funke in Ihnen. Genießen Sie es, so in Ruhe dazusitzen und sich mit diesem Licht, dem äußeren wie dem inneren, verbunden zu fühlen.
Nun nehmen Sie eine zweite Kerze, die als Stellvertreter für eine Person steht, die Sie lieben und schätzen – vielleicht Ihr Kind, Ihr Vater oder Ihr Partner. Entzünden Sie diese zweite Kerze an der ersten. Betrachten Sie beide Lichter, spüren Sie, dass Sie beide Lichter in Ihrem Herzen tragen.
Beim nächsten oder übernächsten Mal, wenn Sie dieses Ritual machen, nehmen Sie die zweite Kerze als Stellvertreter für jemanden, mit dem Sie im Streit liegen, der Sie verärgert hat oder den Sie einfach nicht mögen. Oder Sie betrachten sie als Symbol für eine schwierige Situation, die Sie im vergangenen Jahr meistern mussten und die Sie noch immer etwas belastet.
Atmen Sie in Ruhe weiter, beobachten Sie die Kerzenlichter und versuchen Sie, Ihr Herz für beide Flammen zu öffnen. Bleiben Sie mit dem göttlichen Licht verbunden, das in Ihnen ebenso wie in beiden Kerzen lebt. Mehr ist gar nicht zu tun. Sie brauchen dabei nichts zu wissen und nichts zu wollen.
Sie werden spüren, wann es so weit ist, dass Sie das kleine Ritual beenden, die Kerzen ausblasen und sich beim Göttlichen bedanken wollen. Beenden Sie Ihr Ritual so ganz in Ruhe.
Weise Botschaften
In der Tradition zählen die Rauhnächte zu den sogenannten Lostagen – klar bestimmten Tagen, die früher besonders gut für die Zukunftsschau geeignet waren. In der Dunkelheit und kargen Kälte dieser Zeit hatte man ein umso größeres Bedürfnis danach, einen Blick auf das Kommende zu erhaschen. Würde es gut weitergehen? Würde die nächste Ernte reichlich werden? Würde es friedlich bleiben?
Zudem wusste man, dass in dieser Zeit die Tore zur Anderswelt offen standen – also befragte man die geistigen Wesen, die sich nun vermehrt auf der Erde tummelten, um Rat. Wetterregeln, Bauernregeln, Orakelkarten kamen zum Einsatz – und gerade Letztere erfreuen sich auch heute großer Beliebtheit.
Ihre Begleiter geben gern Rat
Wenn Sie sich Begleiter für die Rauhnächte gewählt haben, können auch sie Ihnen Hinweise auf zukünftige Tendenzen geben. Fragen Sie das Krafttier, den Engel oder auch den Stein oder die geschnitzte Figur, was sie als bedeutsam für Sie ansehen. Dabei geht es nicht darum, die Zukunft vorherzusagen. Die gestaltet sich ja erst von Moment zu Moment. Es geht eher darum, zu erkennen, worauf man selbst achten und welchen Themen man sich selbst zuwenden sollte, um Erfüllung zu finden.
Die Natur »schauen«
Wenn Sie einen Rat wünschen, eine Frage auf dem Herzen haben oder einfach neugierig sind, welche Tendenzen Ihnen das neue Jahr bringen wird, können Sie auch ganz einfach die Natur betrachten. Sie gehen mit Ihrer Frage im Sinn durch einen Park oder durch einen Wald, durch eine Landschaft – und schauen, was Ihnen die Natur antwortet. An der Stimmung der Umgebung können Sie viel ablesen, und vielleicht fällt Ihr Blick auch auf etwas Ungewöhnliches, das zu Ihnen »spricht«. Sie können auf diese Weise bewusst jeden Tag eine Botschaft für die aktuelle Situation, aber auch für die Stimmung des damit verbundenen Monats im kommenden Jahr erhalten.
Natürlich geht das auch in der Stadt und sogar direkt von Ihrem Zuhause aus: Sie können sich beispielsweise jeden Morgen oder Abend ans Fenster stellen und die Atmosphäre erspüren. Was sagt Ihnen die Stimmung draußen über diesen Tag? Was assoziieren Sie damit für den zugehörigen Monat?
Klassische Orakel
Vielleicht kennen und verwenden Sie bereits eines der traditionellen Orakel. Oder Sie nutzen den Freiraum, den Ihnen die Rauhnächte bieten, um eines näher kennenzulernen. Es dürfte kaum eine bessere Gelegenheit geben.
◗ Große Arkana: Hinter jeder dieser 22 Karten, den Hauptkarten des Tarot, verbirgt sich ein ganzes Universum an Deutungen, Bedeutungen und Weisheiten. Der Narr mit der Zahl 0 bewegt sich in 21 Stufen durch einen umfassenden Entwicklungs- und Einweihungsweg. Genauso wie wir es tun können, wenn wir uns der Tiefe des Tarot öffnen.
Es ist schon beinahe eine moderne Tradition geworden, in jeder Rauhnacht eine Karte aus den Großen Arkana zu ziehen, sich davon berühren und inspirieren zu lassen – und sich dann auch während des entsprechenden Monats mit diesem Urbild auseinanderzusetzen. Sie können dann seine Bedeutung in einen Bezug zu den aktuellen Umständen Ihres Lebens und zu dem, was Sie im Inneren bewegt, setzen – inneres Wachstum garantiert.
Den Moment erspüren.
Bevor Sie »in die Zukunft schauen«, nehmen Sie sich doch einen Moment für die Gegenwart. Setzen Sie sich auf einen Sessel oder Ihr Sofa und halten Sie inne. Tun Sie nichts weiter, als sich im Zimmer umzuschauen. Das ist Ihr Lebensraum, in diesem Moment. Spüren Sie Ihren Körper, wie er dasitzt und atmet. Dieser Körper, der Sie in diesem Leben trägt und für Sie da ist und für den Sie sorgen, für den Sie da sind. Werden Sie sich der Fülle bewusst, die Ihr Leben ausmacht, einfach in diesem Moment, in dem Sie dasitzen und schlichtweg sind. Von diesem Punkt aus gehen Sie weiter, von diesem jetzigen Moment aus geschieht alles Weitere.
◗ Tarot insgesamt: Auch das gesamte Deck der 78 Tarotkarten lässt sich selbstverständlich nutzen – ganz gleich, welche Ausgabe Sie wählen.
◗ I Ging: Das chinesische Weisheitsbuch »I Ging« verrät seine Botschaften, nachdem mithilfe von Münzen oder – etwas langwieriger – Stäben ein Hexagramm ermittelt wurde. Sechs waagerechte Linien, durchgezogen oder unterbrochen, die sehr bildhaft gedeutet werden.
◗ Runen: Das alte germanische Orakel braucht etwas Übung – vielleicht ist gerade das jetzt richtig für Sie? Dann nehmen Sie sich die Zeit, sich mit dem magischen Alphabet unserer Vorfahren bekannt zu machen.
Individuelle Orakel
Es gibt mittlerweile eine solche Vielzahl an Kartensets zum Orakeln auf dem Markt, dass wir sie bereits zu den »individuellen« Orakeln zählen möchten: Krafttierkarten, Engelkarten,
Elfenkarten, Baumkarten und so weiter und so fort. Da haben Sie die große, freie Auswahl, von wem Sie sich in Ihren Anliegen inspirieren lassen wollen.
Natürlich laden Beschreibungen zu den einzelnen Karten dazu ein, schnell nachzulesen, welche Bedeutung sie haben. Vor allem aber das Hineinspüren, das Eintauchen in das Bild, das freie Zulassen eigener Assoziationen bringen häufig genau die Botschaft zum Vorschein, um die es für Sie individuell geht. Und wenn ein Wesen auf der Karte ist, können Sie sich mit ihm natürlich ebenso verbinden, wie Sie es ohne Karten mit einem Krafttier oder Engel tun. Sie können sich im Geiste mit ihm treffen und unterhalten, und Sie können seine Schwingung oder seine Eigenheiten erspüren, die Ihnen vielleicht gerade jetzt etwas sagen möchten. Sie können in Ihrer Vorstellung in seine Welt reisen, durch die Landschaft auf der Karte wandern, einfach eine andere Welt kennenlernen, die auch die Ihre ein wenig wandeln wird.
Überdies sind Sie frei, sich eigene Karten ganz nach Ihren Wünschen zu gestalten:
◗ Beispielsweise mit Affirmationen, also kraftvollen, positiven Sätzen, die das aussagen, was Sie sich für Ihr Leben wünschen.
◗ Sie können Qualitäten notieren, die Sie erstrebenswert finden: Güte, Gelassenheit, ansteckende Lebensfreude, Mut. Und dann ziehen Sie aus denen für jede Rauhnacht eine – und kümmern sich im entsprechenden Monat ein wenig darum, diese Qualität in sich zu entwickeln.
◗ Oder Sie gestalten ein Kartenset mit Yogapositionen, Mudras und/oder Jin-Shin-Jyutsu-Haltungen und vertiefen sich dann in diese heilsamen Angebote, je nachdem, welche Karte Sie gezogen haben.
Ein Familienritual zum Jahreswechsel
Wir alle kennen das Bleigießen, bei dem wir uns anhand des erhitzten und dann ins Wasser geworfenen Bleis ein Bild vom kommenden Jahr machen. Wir haben hier ein etwas anderes Ritual für Sie, zu dem Sie die ganze Familie, Freunde und Nachbarn einladen können. Sie brauchen dazu eine geschützte Feuerstelle.
Jeder, der aktiv teilnehmen möchte, muss sich ein wenig vorbereiten: Auf ein Stück Papier schreibt er nämlich etwas, was er mit dem zu Ende gehenden Jahr gern verabschieden möchte. Das kann eine unliebsame Eigenheit sein, die er nicht mehr leben möchte.
Es kann auch eine beendete und ausreichend betrauerte Beziehung sein, die nun tatsächlich losgelassen werden soll. Oder Sie verabschieden Ihre Neigung, zu viel zu arbeiten, weil Sie nicht Nein sagen können. Mit diesem Zettel erscheinen dann alle am Feuerplatz. Wer nichts aufschreiben will, kann sich auch ein Stöckchen suchen und die Energie dessen, was er nicht mehr in seinem Leben haben möchte, dort symbolisch hineingeben.
Wenn das Feuer entzündet ist, kann einer nach dem anderen seinen Zettel oder sein Stöckchen hineinwerfen. Wer mag, sagt dazu laut, wovon er sich löst. Jeder aber sollte es im Bewusstsein haben, wenn er das Objekt mit der entsprechenden Energie der Kraft des Feuers zur Transformation übergibt. Möglicherweise möchte jemand diesen Teil der Zeremonie mit einer Rassel oder Trommel begleiten, oder Sie singen ein Kraftlied.
Sind alle alten Energien verbrannt, können Sie diesen Moment gemeinsam feiern, indem Sie singen oder klatschen. Danach stehen wieder alle stumm um das Feuer und blicken hinein. Jeder fragt sich nun im Stillen: »Was sagt mir dieses Feuer über mein kommendes Jahr?«
Beobachten Sie die Glut, die Flammen, den Rauch oder auch die zum Himmel hinauffliegenden Funken. Was spricht zu Ihnen? Was schenkt Ihnen ein Bild für Ihre nähere Zukunft? Was assoziieren oder empfinden Sie angesichts dieses Feuers?
Wenn Sie Ihre Antwort wahrnehmen, verinnerlichen Sie sie ganz tief, um sie wirklich in sich zu spüren und für alles Weitere nutzen zu können. Ob Sie sie rational verstehen, ist dabei zweitrangig. Das Gefühl, die intuitive Empfindung wirken bereits.
Lassen Sie das Feuer herunterbrennen, bedanken Sie sich bei seiner transformierenden Kraft und verlassen Sie den Platz erst, wenn alles sicher ist. Wenn Sie möchten, können Sie sich am Ende alle gemeinsam darüber austauschen, was Sie an Impulsen für das kommende neue Jahr mitnehmen.