3.11. - Weltmännertag
Der Weltmännertag wurde 2000 als Aktionstag für die Männergesundheit ins Leben gerufen. Das ist sehr zu begrüßen, denn Männer haben eine durchschnittliche Lebenserwartung, die sieben Jahre unter der von Frauen liegt. Warum das so ist, kann man sich leicht denken, wenn man sich überlegt, wie Männer in der Vergangenheit sozialisiert wurden und wie Männer mit ihrer Gesundheit umgehen.
In vielen Jahren ist der Weltmännertag unbeachtet an mir vorübergegangen, weil er keine Sau zu interessieren scheint. In diesem Jahr habe ich unfreiwillig Zeit und Muße dafür, weil ich für einen kurzen Moment nicht auf meine Gesundheit geachtet habe.
Das soll allerdings hier nicht das Thema sein. Was ich eher traurig finde, ist, wie dieser Tag öffentlich wahrgenommen wird (oder auch nicht). Auf der Suche nach einem schönen Bildmotiv zum Weltmännertag fand ich in den Ergebnissen einer bekannten Suchmaschine außer zwei Memes der Bundesregierung in asozialen Medien hauptsächlich witzige Inhalte. Eigentlich gar nicht witzig, denn sie bedienten eine Art von Humor, die als männerverachtend oder sexistisch eingestuft werden muss.
Schade. In Zeiten, wo mit Fug und Recht über Frauenquoten in Verfassungsorganen, Doppelspitzen in Parteien und sprachliche Gleichberechtigung diskutiert wird, habe ich das nicht erwartet. Während jedes sexistische Verhalten von Männern gegenüber Frauen - selbstverständlich zu Recht - geächtet wird, nehmen umgekehrt Männer den Sexismus von Frauen stillschweigend hin. Wie eine Journalistin vor einigen Jahren treffend bemerkte, landen frauenfeindliche Äußerungen vor Gericht, während männerfeindliche Äußerungen als Aufkleber am Auto landen.
Wird es Zeit für eine Bewegung #mentoo?
(Ein eigener Thread für das Thema lohnt nicht, morgen ist schon der 4.)
Man beachte: kuriose Feiertage!