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Welcher Bulli passt zu wem?

Welcher Bulli passt zu wem?
Eine oft diskutierte Frage, gerade in Internetforen und Fachzeitschriften, die auch hier natürlich nicht erschöpfend dargestellt werden kann und soll. Daher erst einmal ein erster Überblick für alle, die noch keinen Bulli haben aber mit einer Anschaffung liebäugeln:

Fakt ist, dass man einen Bulli kaufen und halten sollte um damit zu fahren und Freude daran zu haben- alle, die ihn nur als "Garagengold", also zwecks Wertanlage kaufen sind in unserer Gruppe eigentlich fehl am Platz. Wobei es nichts schadet, wenn das eigene Fahrzeug keinen Wertverlust mehr hat sondern eher zulegt. Doch dürfte bei den Baureihen von T3 aufwärts der jährliche Unterhaltsaufwand noch höher sein als die Wertsteigerung.

Der T1 ist längst eine Ikone und so heiß begehrt, dass selbst teilkompostierte Fahrzeuge aus Wäldern und Tümpeln (wo sie ohnehin nicht hingehören) geborgen und aufgebaut werden. Fairerweise muss man aber sagen, dass dieses Fahrzeug neutral betrachtet wirklich nur für Liebhaber oder Investoren geeignet ist- denn Motorleistung, Fahrwerk, Bremsen etc und auch Platz (!) sind eher sehr überschaubar. Die Knautschzone ist praktisch nicht existent. Preise von 100.000 Euro und mehr für einen "Samba"-Bus sind eher dem aktuellen Hype geschuldet und werden auch bezahlt, da die Erbengeneration nicht mehr weiß wohin mit dem Geld.

Der T2 ist inzwischen ebenfalls in einer großen Preisspirale unterwegs. Hier sind es vor allem die Camper von Westfalia, die durch die preisliche Decke gehen. Größere Nostalgiegefühle durch Bundeswehrzeit oder im Handwerk können nicht über hohe Benzinverbräuche und noch höheren Lärmpegel in der Kabine hinwegtäuschen. Objektiv betrachtet hat diese Baureihe mit ihren Phasen T2a, T2a/b, T2b und T2c enorme technische Fortschritte gebracht (die Brasilien-Fahrzeuge mal ausgenommen).

Der T3 ist ebenfalls längst in der breiten Szene angekommen. Noch immer gibt es zwar wenige Verbrauchsfahrzeuge (wie mein T3), die täglich im Handwerk genutzt werden. Interessant sind aufgrund des Spritverbrauchs (die Motoren stammten noch aus dem T2) vor allem die wassergekühlten Turbodiesel, die schon im ersten Jahr nach Markteinführung an der Spitze der Verkäufe standen. Nachteil: Der "Geburtsfehler" des dritten Zylinders, der durch mangelnde Kühlung keine lange Lebensdauer hat sowie der Turbolader, der behutsam warm- und kaltgefahren werden sollte. Der kleine Saugdiesel mit nur 37kw/50 PS aus dem allerersten Golf ist zurecht eher als Wanderdüne verschrieen. Und natürlich sind nun bald alle T3 im 30. Lebensjahr angekommen- hier ist vor allem bei älteren Fahrzeugen mit viel Rost zu rechnen. Heißbegehrt: Die letzten Sondermodell der LLE (Limited last edition), die mit meist tollem Zustand und guter Ausstattung punkten- aber eher innerhalb der Szene verkauft werden. Schier unüberschaubar ist der Markt an Ausbauten von Karosseriespezialisten.

Der T4 hängt derzeit noch ein wenig zwischen Baum und Borke. Erste Fahrzeuge aus dem Baujahr 1990 kommen nun ans H-Kennzeichen, doch viele von ihnen hat der Rostteufel geholt. Man sieht noch zahlreiche T4 im Alltagsgebrauch, die sich mühsam von HU zu HU schleppen, doch übersteigen die Reparaturkosten schnell den Zeitwert. Daher verschwinden derzeit viele in Scheunen und Garagen, bis der Hype auch den T4 erreicht. Erste Fahrzeuge gehen aktuell im Internet preislich voll ab. Interessanterweise wird der T4 von der jüngeren Generation längst als Young- oder gar Oldtimer wahrgenommen, sind doch selbst die letzten Fahrzeuge bald mindestens "volljährig". Größter Fortschritt: Umstellung auf Frontmotoren und erstmals zwei unterschiedliche Radstände. Besonders gefragt und somit teurer sind Fahrzeuge mit Hochdach.

Vorteil dieser ersten vier Baureihen: Sie wurden millionenfach gebaut, und so sind Ersatzteile meist sehr preiswert.

Für den T5 gilt das eher nicht. Viele Ersatzteile liegen noch immer auf dem Niveau der oberen Mittel- bis Oberklasse.

Bleibt zunächst noch die Frage nach der Karosserieform: In der Beliebtheitsskala liegen offenbar die Camper ganz weit vorne. Sie haben viele schonende Langstreckenkilometer absolviert, ohne üble Handwerkerschinderei ertragen zu müssen. Danach folgt die Doppelkabine mit hohem Nutzwert, von Fans liebevoll "Doka" genannt, gefolgt vom Fensterbus über Kastenwagen hin zur reinen Pritsche mit überschaubarem Nutzwert für den Nostalgiefreund.

Das alles ist natürlich meine rein subjektive Einschätzung, die hier nun gerne von euch konstruktiv diskutiert werden soll und kann! Ich freue mich auf eure Beiträge!
****i2 Mann
107 Beiträge
Ich genieße jede Fahrt mit meinem T3
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