Wandertipp Freinsheim - Pfalz
Ganerbenweg - Premiumrundwanderweg
Eine schwarze Axt auf gelbem Grund kennzeichnet die vom Dt. Wanderinstitut im August 2019 als Premiumrundwanderweg ausgezeichnete Tour auf 10,4 km durch Teile des namensgebenden Forstreviers Ganerben.
Auf dem Ganerbenweg ist viel Vergangenheit erhalten geblieben, darunter alte Grenzsteine, sagenumwobene Felsformationen und der mit 36m höchste der vielen zu Ehren Bismarcks errichteten Türme in Rheinland-Pfalz, dessen Aussichtsplattform die Dt. Weinstraße, das Rheintal und die grüne Weite des Pfälzerwaldes zu Füßen liegen.
Der Wanderparkplatz Lindemannsruhe ist Start-, Mittel- und Endpunkt des Ganerbenwegs. Er führt über naturbelassene Waldwege, mithin über schmale Pfade zuerst grob nach Norden vorbei am Kanapée, der Suppenschüssel und dem Krumholzerstuhl zur Pfälzerwaldvereinhütte am mystischen Ungeheuersee und danach, auf einem Abschnitt streckengleich mit dem Fernwanderweg Pfälzer Weinsteig, zurück in die Nähe der Lindemannsruhe, um von dort in einem zweiten Bogen im Süden der Lindemannsruhe den Heidenfels, den Geiersbrunnen und den Bismarckturm zu erschließen.
Eine Ganerbschaft war nach altdeutschem Erbrecht das gemeinsame Familienvermögen, vorwiegend Grundbesitz, über das die Erben nur gemeinsam verfügen konnten. „Gan“ bedeutete im Althochdeutschen „gemein(sam)“.Der Begriff „ganerbe“ wurde bereits von Wolfram von Eschenbach in seinem Versroman Parzival um 1200 verwendet. Die Rechtsform der „Ganerbschaft“ scheint aber noch weiter zurückzugehen. Tatsächlich historisch belegbare Ganerbschaften gibt es ab dem 13. Jahrhundert, ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Burg Eltz an der Mosel.
Der Waldbesitz der Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Freinsheim (außer Erpolzheim) wurde zusammen mit dem Wald der Stadt Bad Dürkheim und dem der Leininger Schulwaldstiftung von Grünstadt im Jahr 2007 zum Forstrevier Ganerben zusammengefasst. Die ca. 2.400ha Waldfläche werden seitdem gemeinsam durch den Forstverband Ganerben bewirtschaftet.
Der Ganerbenweg wurde mit finanzieller Unterstützung durch die Europäische Union und das Land, vertreten durch die ELER-Verwaltungsbehörde „Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz“ realisiert.
Einkehrmöglichkeit:
Forsthaus Lindemannsruhe - Waldgaststätte
Weisenheimer Hütte am Ungeheuersee
Bismarckturm
Strecke - 10,4 km
Dauer -3:00h
Aufstieg -206 hm
Abstieg -206 hm
Wegbeschreibung
Start:
Wanderparkplatz Lindemannsruhe (470 m)
Am Nordrand des Wanderparkplatzes Lindemannsruhe steht die Tafel mit Otto Wilms´ "Pälzer Gebet". Dort weist der erste Schilderpfosten mit schwarzer Axt auf gelbem Grund den Weg in den Wald. Auf festem, teils felsigem Waldboden führt die Strecke durch lichten Wald zur Teufelsmauer, von wo ab sie für ein Stück parallel mit dem Historischen Rundwanderweg Leistadt verläuft. Vorbei an der Teufelsbank erreicht man das Kanapee (ca. 100m abseits des Hauptweges), danach passiert man den Leininger Grenzstein und erreicht die "Suppenschüssel" und den Krumholzer Stuhl, einen alten Steinbruch. Leicht hangabwärts geht es Richtung Ungeheuersee mit Hütte des Pfälzerwaldvereins (geöffnet: Mitte März bis Mitte November sonntags und an allen Feiertagen 10-18h (November nur bis 17h) und ab Mitte Mai bis Mitte Oktober auch mittwochs von 12-17h).
Am Seerand entlang, am Herxheimer Brunnen vorbei geht es weiter, nun eine längere Passage leicht ansteigend, bis der Weg auf den Pfälzer Weinsteig trifft. In südlicher Richtung läuft man nun wieder auf die Lindemannsruhe zu. Kurz vor dem Parkplatz (km 6,2) führt der Weg westlich, um dann die Landesstraße L518 zu queren und leicht versetzt wieder in südliche Richtung zu Heidenfels zu führen. Hier lohnt sich ein Abstecher über die rohen Treppenstufen hinab in das Felsenmeer zu Füßen des Heidenfelses mit seinen eindrucksvollen Felsformationen und -überhängen.
Nach einem kurzen serpentinenartigen Abstieg führt der Weg ohne größere Steigungen oder Gefälle über schmale Pfade durch stillen Mischwald zum Geiersbrunnen, der zu Ehren des ehemaligen Revierleiters und späteren Professors für Forstwirtschaft Karl Johann Gayer (*1822 - +1907) errichtet wurde. Nach wenigen 100 Metern kommt dann der Bismarckturm in Sichtweite, dessen obere Aussichtsetage einen wunderbaren 360° Panoramablick über den Pfälzerwald und die Rheinebene bietet (von Mai bis Oktober Mittwoch, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10-18h, November bis April am Sonntag und an Feiertagen 10h-16h). Der angeschlossene Kiosk bietet Erfrischungen und Imbiss.
Vom Bismarckturm sind es nur noch wenige Schritte zurück zum Parkplatz Lindemannsruhe mit Forsthausgaststätte (
http://www.lindemannsruhe.de).
https://www.tourenplaner-rhe … im/23061001/#dmdtab=oax-tab3