Freilichtmuseum "Vogtsbauernhof", Schwarzwald
Freilichtmuseum "Vogtsbauernhof", Schwarzwald
Das Museum ist eigentlich weltbekannt, allein wegen des Vogtsbauernhof, der Motiv so vieler Fotos ist und die Schwarzwaldidylle einfangen soll. Direkt an der Schwarzwaldbahn im Gutachten liegend, ist es eines der kleineren Freilichtmuseum, allerdings mit viel Charme.
Für uns war es das erste Freilichtmuseum, weil wir mit den Kinder 3 und 5 Jahre nicht wirklich wußten, was wir "wandern" wollten.
Wie hingegen verkauft man einer fünf jährigen, daß man heute in ein Freilichtmuseum geht, weil man gern man etwas "laufen" möchte? Nun, man erklärt, daß man sich alte Häuser anschauen geht.... und ja, das hat den Kindern so viel Spaß gemacht, daß auf dem Wunschzettel für den nächsten Urlaub "Häuser angucken" geschrieben stand.
Das Museum erstreckt sich rings um den mächtigen Vogtsbauernhof, einem für den Schwarzwald typischen Bauernhof. Waren die Dörfer damals zumeist eher klein, lagen um diese Dörfer wie Satelliten verteilt dann die Bauernhöfe, einige davon recht bescheiden, andere dann eher groß und prächtig, wurden diese zumeist durch die Agrar und Holzflächen von den Dörfern und Städten getrennt. Es brauchte gut eine Stunde oft, bis man ins Dorf kam, und mehr sogar, wollte man in die Stadt auf den Markt. So stellt das Freilichtmuseum gut und sehr deutlich dar, wie autark und selbstständig die Höfe waren und in der damaligen Zeit sein mussten. Mehl, Brot, Holz, Fisch, Fleisch und sonstige Dinge des Alltags, der Vogtsbauernhof versorgte sich wie eine kleine Dörfische Gemeinschaft selbst. Es ist daher auf dem Rundweg schön, wenn die Kinder mit kleinen "Workshops" angehalten sind, auch mal etwas zu basteln, oder wenn rumpelnd in der Hofmühle das Getreide gemahlen wird. Für die Erwachsenen wird an bestimmten Tagen auch mal ein Schnapps gebrannt und es gibt immer wieder frisches Brot mit handgeschlagener Butter aus dem Hofbackofen.
Dazwischen immer wieder irgendwelches Getier, welches sich von den Kinder auch mal streicheln läßt, oder kleine Handwerksvorführungen, wo der Wagner z.B. ein Rad herstellt oder ein Knecht einen Rechen fertigt...
Alles in allem ein runder Tag, den man vielleicht mit einem Besuch der nahen Glashütte abrunden kann - denn viel Zeit verbringt man nicht in diesem Freilichtmuseum.
Aber kurzweilig ist es, der Charme ist es einfach, der einen einfängt, ebenso wie das dringende Verlangen, eine lauschige Sommernacht in dem einen oder anderen Heuboden zu verbringen, während draussen die Nachtigal ruft und die Grillen zirpen...
Rund 2 Kilometer sind die Rundweg nur, alles recht eben... es gibt viel zu sehen, was es insbesondere für Kinder prima macht. Wechselkleidung sollte für die Kinder angefacht sein, denn wenn es auch kein direktes Fließgewässer gibt: Die vielen kleinen Wassermühlen haben immer hier und da eine Möglichkeit, wo die Kinder mit dem Element Wasser in Berührung kommen und nicht selten endet dies in einer völligen Durchleuchtung der kleinen Forscher. Für die Erwachsenen gibt es ein gut bürgerliches Restaurant, aber auch genügend Möglichkeiten, eine mitgebrachte Brotzeit am Wegesrand zu verzehren.