oder...
"Sexsucht" ist ein vollständig defekter Terminus, welcher eine Modekrankheit bezeichnet die sich in den USA wachsender Beliebtheit erfreut und bedauerlicherweise gerade zum Exportschlager zu werden droht. Ob hier nicht vielmehr eine sexuell unterdrückte Gesellschaft in Opposition zu denen, die ihrem Fortpflanzungstrieb nachgehen, einen zweifellos vorhandenen Kontrast als pathologisch missdeutet, ist eine nahliegende Frage.
Es spricht aus medizinischer Sicht nicht viel dagegen, sich öfter zu paaren. Das ist keine Krankheit, so etwas dient der Arterhaltung. Ein auffällig starker Fortpflanzungstrieb wird möglicherweise von Betroffenen als leidvoll erfahren, nur ist der Grund hierfür nicht selten sozialer Natur. Weshalb es krankhaft sein soll, fünfmal täglich zu kopulieren und normales Verhalten der aus der Sache eine Seltenheit zu machen, will mir nicht einleuchten.
Ich halte für wahrscheinlich, dass die auffällige Popularität der angeblichen Krankheit das Ergebnis einer seit langem von religiösen Fundamentalisten betriebene Kampagne ist.
Das Golfspieler herumficken, ist möglicherweise überraschend, aber sicher nicht krank. Auch ein Präsident möchte mal einen geblasen kriegen. Krank ist, wer das verwunderlich findet und wenn heutzutage Vertreter der Katholischen Kirche, sekundiert von einem Frankfurter Wichtigtuer mit "Schreibschule" am Gardasee, im Fernsehen biologisch gänzlich normales Verhalten mit dem kriminellen Trieb seine hilflosen Nachfahren zu pimpern in einen Topf werfen, dann zeigt dies, dass wir in Wahrheit andere Probleme haben.