cono sur
Wird von einem jungen Winzer-Team in Chile seit 1993 betrieben. Mittlerweile haben die 3 Weingüter gekauft, um ihre verschiedenen Weine anzubauen.
Ihre Philosophie lässt sich wohl am besten als Triade zwischen Einsatz modernster Technik, Beachtung strenger Qualitätskriterien und Umweltschutz/schonung beschreiben.
Obwohl ihre Haupt- und großen Weine Pinot Noirs bzw. Cabernets sind, habe ich viel Spass mit der Carmenere Traube. Frucht, Pflaume, Beeren und leichte Würze. Reife Lebendigkeit würde ich das als Bild nennen. Assoziationen mit dunklem Humus(dies aber eher bei den Pinots) und Schokolade gehen mir da noch durch den Kopf.
Die Weine generell bringen die für mich wichtige Fülle mit, ohne zu erschlagen und trotzdem verhalten sie sich noch elegant im Mund und nicht träge, wie es einige übersteuerte Portugiesen/Spanier gerne tun.
Man kann einen Wein bekanntlich mit Aroma überfrachten, aber das Problem habe die Cono Sur Weine nicht.
Egal in welcher "Gewichtsklasse"(Ok, den OCIO hatte ich noch nicht) man trinkt, die Kraft ist immer gut gekoppelt an eine Struktur, die dem Tannindruck auch standhält.
Das hat mich, glaube ich, am meisten überrascht bei einem Wein aus so einer sonnenverwöhnten Region.
Ich habe ein wenig Probleme mich mit der "Weinsprache" anzufreunden, bzw. mir eine Nomenklatur anzugewöhnen. Bei mir stehen Bilder/Assoziationen im Vordergrund.
Zum Beispiel Italienische Weine sind für mich(bis auf 1-2 Ausnahmen) alles Ballettänzer.
Leichtfüßig hüpfen sie über die Zunge, durchaus erquickend, aber mit wenig Nachhall, wenn der Vorhang erstmal gefallen ist. Wäre ich ein Ballettkenner, würde ich die ganzen Nuancen im Tanz erkennen können. Würde sehen, wie schwer und anstrengend so manche elegante Drehung für den Tänzer sein muss.
Aber dazu kommts so gut wie nie, weil ich einfach nicht auf Ballett stehe, wenn es um Wein geht. Da muss es schon eher die Oper sein, um mal im Bild zu bleiben...Wagner